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Der Herodes-Killer

Der Herodes-Killer

Titel: Der Herodes-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Roberts
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Worte formten: «Zur Lektüre des Neuen Testaments gib dein Passwort ein», daneben ein Kästchen.
    «Und das Passwort muss geknackt werden?», fragte Lewis und blickte Rosen an.
    «Wir glauben, dass der Herodes-Killer von dort seine Ideen bezieht. Können Sie helfen?»
    Lewis griff in seine Hosentasche und brachte einen USB-Stick zum Vorschein. «Kommen Sie in, sagen wir mal, einer halben Stunde wieder.»

    Später kehrte Rosen zu seinem Schreibtisch zurück, wo Lewis und Jones sich angespannt besprachen.
    «Wie läuft es?», fragte Rosen.
    «Ich habe den Verdacht, dass diese Site eine ernst zu nehmende Verschlüsselungs-Software verwendet», antwortete Lewis. «Sie erinnert mich ein wenig an den Mainframe der NSA.»
    «Was ist denn das?»
    «Die von den Nachrichtendiensten der US-Regierung genutzte IT. Der Zugang erfordert keine biometrischen Scans, weder der Fingerabdrücke noch der Iris, aber wer immer das hier verschlüsselt hat, hat was von Mathematik verstanden. Die Software beruht auf einem mutierenden algorithmischen Programm. Die Sicherheitsprogramme der NSA ändern sich täglich. Das hier dagegen ändert sich alle paar Minuten. Teuflisch raffiniert.»
    «Gibt es etwas, was Sie tun können?», fragte Rosen.
    «Ja.» Er griff nach einer Aktentasche und holte einen schwarzen USB-Stick heraus. «Das ist etwas, woran ich für eine andere Abteilung gearbeitet habe. Es ist noch nicht ganz fertig, aber schon einsatzfähig. Wir lassen es von meinem Laptop aus laufen. Es wird Ihre Capaneus-Website beobachten, und sobald sich ein User mit einem Passwort einloggt, wird es das direkt an meinen Laptop melden. Im gleichen Augenblick geht bei mir ein Alarm ein, und ich bin der Sache direkt auf der Spur. Dann bekommen wir Zugang zum Neuen Testament.»
    Rosen dachte über die Website und die Personen nach, die Zugang zum Neuen Testament der Capaneischen Bibel haben mussten. Da gab es insbesondere eine.
    «In diesem Fall werden wir genau wissen, wann Dwyer online ist.»

[zur Inhaltsübersicht]
    46
    Der Herodes-Killer.
    Alles trieb von ihm weg. Beginnend mit der Zeit, der Dauer der Stunden und der Bedeutung der Kalendertage, der Qualität der Nacht und den wechselnden Farben des Tageslichts.
    Ein Pulsschlag des Zweifels im Herzen der Gewissheit.
    Fünfzehn Stunden hatte er ununterbrochen auf dem Boden gelegen, fest überzeugt, dass er nur gestolpert war und innegehalten hatte, um Atem zu schöpfen, dass er aber innerhalb weniger Sekunden wieder aufstehen würde, angetrieben von einem schrecklichen Gedanken: Alessio Capaneus sei nur ein Traum gewesen.
    Der Gedanke löste einen sengenden Schmerz in seiner Brust aus, und er stellte sich vor, dass ihm das Herz brach, dass es buchstäblich wie eine leere, ausgetrocknete Schote auseinanderriss.
    Er rappelte sich vom Boden auf.
    «Ich glaube an Capaneus, den Einzigen Wahren Propheten meines Herrn, Satans … Ich glaube …»
    Er ließ die Luke zum Keller offen stehen, denn seine Klaustrophobie war zurückgekehrt, und ging rückwärts die Holztreppe in den unterirdischen Raum hinunter, wo der Patientenlifter im trüben Kunstlicht einsatzbereit neben dem Tisch stand, im Zentrum der drei fensterlosen Räume.
    Das mobile Raumklimagerät summte, ein beruhigendes Geräusch, das ihm zuzuflüstern schien: «Es ist wahr.»
    Er öffnete die obere Hälfte der Tür, die in der Wand gegenüber der Treppe lag. Dahinter stank es nach Erde, es war die Feuchtigkeit einer Welt, die nur für Würmer und kriechendes Getier geeignet war. Der Farmer hatte die Wände des Gangs mit Hilfe von Sand und Zement ausgekleidet, sodass sie eine harte Oberfläche bildeten und man zum Ausstiegsschacht im Hof vordringen konnte, ohne Erde und abgestorbene Wurzeln an den Händen zu haben. Dreimal hatte er bisher den Weg vom Keller zum Hof durch den Tunnel zurückgelegt, aber es war ihm zuwider gewesen, sich wie ein blindes Insekt voranzutasten.
    Er machte die obere Türhälfte zum Tunnel wieder zu und schlenderte in den Meditationsraum, wo der Isolationstank traurig ungenutzt herumstand. Julia fehlte darin. Es war ein Sarg für die Lebenden, nun aber fehlte die seelisch und geistig darin zugrunde gehende Tragende. Es war eigenartig, wie das hohle Gefühl in seinem Inneren nachließ, wenn eine Tragende da war, und sich wieder ausbreitete, wenn sie weg war.
    Er brauchte den Trost, die Bestätigung, dass seine Bemühungen nicht vergeblich gewesen waren und dass er im Dienste Satans unter Führung von Alessio Capaneus gut

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