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Der Herr der Augenringe

Der Herr der Augenringe

Titel: Der Herr der Augenringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dschey Ar Tollkuehn
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5er Golfschlägers und sagte ihr, dass Menthol es gleichzeitig mit der Prinzessin Phisohex treibe, der Tochter des Königs Sano. Daraufhin ergrimmte Nesselrode und schwor einen feierlichen Eid, Phisohex eins auszuwischen und ihre Mutter Cinerama, Göttin der kurzfristigen Kredite, zu veranlassen, Menthol in einen Bohrturm zu verwandeln. Aber Menthol erfuhr von dem Komplott und kam, als Kühlschrank verkleidet, zu Nesselrode, verwandelte sie in einen Fluss und ging in den Westen, um Enzyklopädien zu verkaufen. Noch jetzt weint der Fluss im Frühjahr leise: ›Menthol, Menthol, du bist ein Hatschi. Eben war ich noch die Elbenmaid von nebenan, und dann bin ich plötzlich ein Fluss. Du bist widerlich.‹ Und der Wind antwortete: ›Pfui‹.«
    »Eine traurige Geschichte«, sagte Frito. »Ist sie wahr?«
    »Nein«, antwortete Legolam. »Es gibt auch ein Lied«, und er begann zu singen:
     
    »Es war einmal eine Elbenmaid,
    Verdingt als Tippmamsell.
    Ihr Haar war gefärbt, schön bunt ihr Kleid,
    Ihr Parfüm roch kriminell.
     
    Die Kunst, die ihr am besten gefiel,
    War das gekonnte Schminken.
    Sie schätzte dabei das Farbenspiel,
    Im Spiegel ließ sie es blinken.
     
    Im Kopf nichts als Männer und Kleider,
    Wollt’ sie jene mit diesen verlocken,
    Verbrachte viel Zeit beim Schneider
    Und beim Friseur für die Locken.
     
    Eines Tages traf sie ’nen Elbengalan,
    Der nahm sie mit ins Theater.
    Er sagte, er sei ihr sehr zugetan
    Und habe ’ne Wohnung am Prater.
     
    An jenem Abend schon gab sie sich hin
    Auf dem Rücksitz in seinem Wagen.
    ›An den Rechten gewiss ich geraten bin,
    Reich, wie er ist, kann ich’s wagen.‹
     
    Doch dann erklärt er ihr kurzerhand,
    Er sei bereits verlobt,
    Und dabei grinste er recht mokant.
    Wie hat unsre Maid da getobt!
     
    Mit dem Bus fuhr sie allein nach Haus,
    Es war schon im Morgengrauen,
    Und zog die Folgerung daraus:
    Nie soll man den Männern trauen!«
     
    »Am besten gehen wir noch vor Einbruch der Nacht hinüber«, sagte Arabikum schließlich. »Es gibt Berichte über Baseball-Übungsspiele und erpresserische Schiedsrichter in dieser Gegend.« Er ergriff seinen Kulturbeutel und watete in das suppige Wasser, und die Gefährten folgten ihm. Der Fluss war nirgends tiefer als ein paar Fuß, und den Boggies fiel es nicht schwer, hinüberzukommen.
    »Das ist wirklich ein seltsamer Fluss«, sagte Bromosel, als das Wasser gegen seine Oberschenkel plätscherte.
     
    Am anderen Ufer fanden sie ein Dickicht toter Bäume, an denen Schilder in Elberanto hingen, die besagten: »Kommt in das sagenhafte Elben-Dorf«, »Besucht die Schlangenfarm«, »Versäumt den Weihnachtsmarkt nicht« und »Haltet unseren Wald verzaubert!«
    »Lalornadon, Lalornadon«, seufzte Legolam, »das Wunder von Niedermittelerde!«
    Daraufhin öffnete sich eine Tür im Stamm eines großen Baums und gewährte Einblick in einen kleinen Raum voller Postkartenständer, laut tickender Kuckucksuhren und Ahornzuckerbonbons. Ein schmierig aussehender Elb kam hinter einer Toffeemaschine hervor.
    »Touristenzentrum«, sagte er und verbeugte sich tief. »Mein Name ist Pentel.«
    »Gerade herübergekommen, conastoga«, sagte Legolam.
    »So, so«, sagte der Elb und hustete wichtigtuerisch, »es ist etwas außerhalb der Saison, nicht wahr?«
    »Wir sind nur auf der Durchreise«, sagte Arabikum.
    »Spielt keine Rolle«, unterbrach ihn Pentel. »Es gibt viel zu sehen, viel zu sehen. Links der versteinerte Baum, rechts der Echo-Felsen und die Natürliche Brücke, und geradeaus der Alte Wunschbrunnen.«
    »Wir sind aus Doria gekommen«, fuhr Arabikum fort. »Wir sind auf dem Weg nach Fordor.«
    Der Elb erbleichte. »Ich hoffe, Ihr habt Euren Besuch im Zauberland Lornadon genossen«, sagt er rasch und übergab ihnen ein Bündel Prospekte und Packpferd-Ankleber, dann sprang er in den Baum, schlug die Tür zu und verriegelte sie.
    »Es sind unruhige Zeiten«, sagte Arabikum.
    Legolam schlug einen der Prospekte auf und vertiefte sich in eine Landkarte. »Es ist nicht weit zum Elben-Dorf«, sagte er schließlich, »und sofern der Ort nicht in andere Hände übergegangen ist, wohnen dort noch Orions Verwandte, Cellophan und die Herrin Lavalier.«
    »Elben«, brummte Spam. »Jetzt sage ich nicht, dass Sauerkopf Recht hat, aber ich sage auch nicht, dass er Unrecht hat, wenn ihr meinen Gedankengang versteht.«
    »Halt den Mund«, sagte Legolam ernst.
     
    Nachdem sie hastig etwas Weihrauch und Myrrhe zu sich genommen hatten, schlugen die

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