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Der Herr der Augenringe

Der Herr der Augenringe

Titel: Der Herr der Augenringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dschey Ar Tollkuehn
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Frito gerade noch rechtzeitig zurück, um zu sehen, dass die Herrin Lavalier den alten elbischen Abschiedsgruß entbot: Sie steckte den Finger in den Hals.
    Bromosel schaute nach vorn, denn die Windungen des Flusses hatten sie der kaum aufgegangenen Sonne entgegengebracht. »Wer zuerst kommt, kriegt Hepatitis«, brummte er und schlief ein.
    So groß war der Zauberbann von Lornadon, dass es ihnen schien, obwohl sie nur eine Nacht in diesem wunderbaren Land verbracht hatten, als wäre es eine Woche gewesen, und als sie gemächlich dahinglitten, wurde Frito von einer vagen Furcht ergriffen, dass die Zeit knapp werde. Ihm fiel Bromosels Unheil verkündender Traum ein, und er bemerkte zum ersten Mal, dass der Krieger einen großen Klecks Lammblut auf der Stirn, ein großes Kreide-X auf dem Rücken und einen schwarzen Fleck in der Größe einer Dublone auf der Wange hatte. Ein riesiger und bedrohlicher Geier saß auf seiner linken Schulter, stocherte sich in den Zähnen und sang ein sinnloses Lied von einem Star.
    Nicht lange nach der Mittagsstunde wurde der Fluss allmählich schmaler und seichter, und bald war ihnen der Weg versperrt durch einen gewaltigen Biberbau, gedeckt mit roten Biberschwänzen, aus dem man das ominöse Heulen von Turbinen hörte.
    »Ich hatte geglaubt, der Weg zu den Langerhans’schen Inseln sei frei«, sagte Arabikum. »Jetzt sehe ich, dass Sauerkopfs Diener selbst hier am Werk sind. Wir können auf dem Fluss nicht weiterfahren.« Die Gefährten paddelten zum Westufer, zogen ihre Boote an Land und verzehrten noch rasch ein bisschen Mond und kleine Münzen.
    »Ich fürchte, diese Untiere können uns Böses antun«, sagte Bromosel und deutete auf die drohend aufragende Betonmauer des Biberbaues.
    Während er noch sprach, watschelte eine massige Gestalt unsicher über das steinige Ufer. Sie war etwa vier Fuß groß, hatte eine sehr dunkle Hautfarbe und einen Schwanz wie ein auf einem Brett serviertes Steak, eine schwarze Mütze und eine Schutzbrille mit dunklen Gläsern.
    »Euer Diener«, lispelte das seltsame Geschöpf und verbeugte sich tief.
    Arabikum beäugte das Untier nachdenklich. »Wer seid Ihr denn?«, fragte er schließlich, und seine Hand senkte sich auf den Schwertgriff.
    »Ein harmloser Wanderer wie Ihr auch«, sagte die braune Gestalt und wedelte bekräftigend mit dem Schwanz. »Mein Pferd hat ein Hufeisen verloren, oder mein Boot ist gesunken, was es war, erinnere ich nicht.«
    Arabikum seufzte erleichtert. »Nun, Ihr seid willkommen«, sagte er. »Ich hatte gefürchtet, Ihr wäret böse.«
    Das Geschöpf lachte nachsichtig und entblößte dabei zwei Vorderzähne in der Größe von Badezimmerkacheln. »Kaum«, sagte das Wesen, während es gedankenverloren ein Stück Treibholz kaute. Dann musste es niesen, und die dunkle Brille fiel auf den Boden.
    Legolam benahm es den Atem. »Ein schwarzer Biber«, keuchte er und taumelte zurück.
    In diesem Augenblick hörte man ein gewaltiges Krachen im nahen Wald, und eine Bande heulender Narks und grunzender Biber überfiel die glücklose Gemeinschaft.
    Arabikum sprang auf. »Evinrude«, rief er, zog sein Schwert Krona und überreichte es, das Heft voran, dem am nächsten stehenden Nark.
    »Türkischer Honig«, schrie Gimbohr und ließ sein Breitbeil fallen.
    »Heilsalbe«, sagte Legolam und legte die Hände auf den Kopf.
    »Ipso facto«, brummte Bromosel und schnallte sein Schwertgehenk ab.
    In der Hitze der Kapitulation stürzte Spam zu Frito und packte ihn am Arm. »Zeit, uns zu trollen, Bwana«, sagte er und zog einen Schal über den Kopf, dann schlichen sich die beiden Boggies hinunter zu den Booten und glitten hinaus auf den Fluss, ehe die angreifenden Narks und ihre plumpen Verbündeten sie überhaupt vermissten.
    Der Narkhäuptling packte Arabikum an den Rockaufschlägen und schüttelte ihn wütend. »Wo sind die Boggies?«, schrie er.
    Arabikum drehte sich zu der Stelle um, wo Frito und Spam gestanden hatten, und dann zu Mopsi und Pepsi, die sich nahe dort versteckten, wo sich Legolam und Gimbohr schlafend stellten.
    »Wenn du lügst, stirbst du«, sagte der Nark, und Arabikum konnte nicht umhin, den gehässigen Ton in der Narkstimme zu bemerken.
    Er deutete auf die Boggies, und zwei Narks sprangen vor und ergriffen die beiden mit den Oberschenkeln, die sie an Stelle von Armen hatten.
    »Da liegt ein Irrtum vor«, quietschte Mopsi. »Ich hab ihn nicht.«
    »Ihr habt den Falschen erwischt«, kreischte Pepsi. »Der da ist es«, und er

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