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Der Herr Der Drachen: Roman

Titel: Der Herr Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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wutentbrannt das Gesicht. Sie würde sich nicht zum zweiten Mal in einer Woche von einem Mann schlagen lassen. Sein Messer lag in der Nähe der Mauer. Wenn sie es doch nur erreichen konnte … Plötzlich schnellte seine Faust auf ihren Kopf zu. Sie duckte sich und schlug in seine ungeschützte Achselhöhle, doch seine andere Faust traf sie in den Rücken, sodass sie zu Boden stürzte. Ein brennender Schmerz durchfuhr sie. Sie rollte herum, rappelte sich wieder auf und wich zur Seite aus, als er ein zweites Mal auf sie losging. Er stand zu nah an der Mauer und brüllte, als seine Knöchel über vorspringendes Mauerwerk schabten. Shaan lachte höhnisch, schlüpfte hinter ihn und trat ihm in den Rücken, sodass er mit dem Gesicht die Wand rammte. Der Klang seines Fleisches, das auf die Backsteine klatschte, war ungeheuer befriedigend.
    »Hure!« Er wirbelte herum, sein Gesicht war blutüberströmt, und Shaan bückte sich nach dem Messer, doch sie war zu langsam. Er vergrub eine Hand in ihren Haaren und zerrte sie zu sich.
    »Zeit, mit den Spielchen aufzuhören«, knurrte er und zwang sie auf die Knie. Ihre Kopfhaut schien in Flammen zu stehen, als sie ihm den Ellenbogen in den Unterleib rammte. Mit einem erstickten Stöhnen ließ er sie los. Sie warf sich nach vorne, packte das
Messer und zog es ihm über die Wade. Er kreischte gellend auf und hieb ihr die Rückseite seiner Hand ins Gesicht. Schmerz explodierte in ihrem Wangenknochen, und am Rande ihres Sichtfeldes wurde es schwarz. Steh auf. Eine Stimme schrie in ihrem Kopf, als er ihr das Messer aus den Fingern wand.
    »Pass auf!«, rief eine Frau, und Shaan hörte das Geräusch von Holz, das auf Knochen prallte. Sie rollte sich nach links, ihr Angreifer schlug auf dem Boden auf, und blinzelnd starrte sie zu der jungen Frau hinauf, die einen dicken Holzknüppel in den Händen hielt.
    »Nilah!«, entfuhr es ihr.

14
    M orfessa eilte den Flur des Palastes entlang und wunderte sich stirnrunzelnd über die vielen Leute, die sich hier drängelten. Kleinere Landbesitzer, Dorfvorsteher und Abgesandte aus den Freilanden waren in der letzten Zeit seit den Drachenangriffen in die Stadt geströmt und hatten Antworten und Zusicherungen verlangt.
    Er rieb sich die Augen. Sein Kopf war benommen, und es fühlte sich an, als ob seine Knie beim Laufen knirschten. Wie viel hatte er in der Nacht zuvor getrunken? Eine Flasche? Zwei? Er konnte sich nicht erinnern, aber er war in seinem Sessel aufgewacht, noch immer in der Kleidung, die er am Vortag getragen hatte, und seine Lippen waren verkrustet gewesen. Eine verschwommene Erinnerung daran, dass er brabbelnd auf dem Fußboden gelegen hatte, während Prin ihn aus den Schatten heraus beobachtet hatte, stieg in ihm auf. Warum hatte Prin ihm nicht geholfen? Er legte seine Finger gegen die Schläfen und wünschte sich, zur rechten Zeit an ein Mittel zur Linderung der schlimmsten Auswirkungen des Alkoholgenusses gedacht zu haben.
    Er erreichte die Tür am Ende des Ganges und nickte den beiden Wachen zu, die rechts und links davon standen.
    »Ratgeber, Ihr seid spät dran,« begrüßte ihn Arlindah Soonrath, die Führerin Salmuts, als er eintrat. »Wir haben schon auf Euch gewartet.«
    Kommandant Rorc und Cyri, der Konsul der Glaubenstreuen, saßen bereits auf den Stühlen mit den hohen Lehnen, die ihrem Schreibtisch gegenüberstanden. Morfessa lächelte Arlindah kurz zu, als er sich auf den leeren Sitz neben Rorc sinken ließ. »Ich bitte um Entschuldigung, ich wurde aufgehalten.«

    Arlindah runzelte die Stirn und räusperte sich. »Wir haben gerade eine Bitte von Berater Lorgon durchgesprochen. Der Rat der Neun verlangt nach mehr Befugnissen, was die Führung der Armee angeht, die Reiter eingeschlossen. Sie behaupten, dass die Attacken im Norden die Stabilität der Stadt zerstören, und um die Ängste unserer Handelspartner zu zerstreuen, denken sie, in Zukunft sollte der Rat die Entscheidungen darüber fällen, wo die Armee und die Reiter stationiert werden.«
    Rorc ergriff das Wort: »Ich muss anmerken, dass Lorgon die Glaubenstreuen in seiner Anfrage nicht berücksichtigt. Vermutlich, weil es schwer ist, Männer zu kontrollieren, die die wahren Motive durchschauen.«
    Arlindah wandte ihm den Blick aus ihren grauen Augen zu. »Ihr könntet recht haben, Kommandant, aber Lorgon beharrt darauf.«
    Rorc schüttelte den Kopf. »Das ist doch nur ein weiterer billiger Versuch, Euch die Kontrolle zu entziehen. Es hat nichts zu tun mit den

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