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Der Herr der Ohrringe (German Edition)

Der Herr der Ohrringe (German Edition)

Titel: Der Herr der Ohrringe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Myk Jung
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sie mussten sich den Hügeln zuwenden, wo sie sich heroisch versteckten.
    Zwischenzeitlich waren die ersten Menschen in der Welt aufgetaucht, von denen sich die Albernen eine tüchtige Unterstützung im Kampf gegen das Böse versprachen, was sich jedoch als irrige Hoffnung entpuppte. Die Menschen hatten eine seltsame Angewohnheit: sie lehnten es ab, zehntausend Jahrhunderte hindurch zu leben, lebten stattdessen nicht mal ein Jahrhundert und entschwanden dann – wohin, das hielt Eydu, der sich offenbar an solch kleinen Gemeinheiten ergötzte, geheim. Auch gab es immer wieder welche unter ihnen, und es waren vor allem jene, in deren Namen das U eine übergeordnete Rolle spielte, die anfällig waren für Mordfotts finstere Einflüsterungen, was ihren Charakter verdarb. Sie schmiedeten Ränke gegen die Albernen, wurden hinterhältig und verräterisch, und zuweilen gar lachten sie sich eins dabei.
    Manche jungen Kerle unter den Sterblichen wagten es sogar, begehrliche Blicke auf die schönen Töchter der Albernen zu werfen. Doch zumeist ernteten sie nichts als brüske Zurückweisung. Lediglich von drei Verbindungen zwischen Albernen und Menschen weiß die Geschichtsschreibung zu berichten: Ludien und Beeren; I!Dill und Tu-Ohr; Awon und Marathorn. Und da die Kriege gegen Melk-Tor nur wenige Erfolge erzielten und es vor allem Unerfreuliches über sie zu berichten gibt, mag man sich an dieser Stelle beruhigt solchem Familientratsch zuwenden.

II.: Noch später in der Mittelmäßigen Welt, im zunächst nur von Sternen beschienenen Belehreramd
    Ludien Tunichviel wurde gerühmt als die Schönste, die jemals durch die Welt stolziert war; aber Awon kopierte später, im Drittletzten Zeitalter, Ludiens Aussehen auf das dreisteste.
    Ludien war die Tochter von Bingho Graujacke und Melitta der Mayabine; Beeren war der Sohn von Edberen und Hymbere; I!Dill war die Tochter von Turbo, der in Windeseile die Stadt Gondeldrin erbaut hatte: jene ruhmreiche Hochburg, in der ununterbrochen Gerätschaften für die Kriege gegen die Knorks geschmiedet wurden, Schwerter und Speere und wasnichtalles, das nie zum Einsatz kam, da die Gondeldrinner ihre Stadt so gut wie niemals verließen. Bis auf einmal, und bei der Gelegenheit kehrten sie – ein weiteres Mal in Windeseile – auch schnell wieder dorthin zurück, übrigens ohne einen einzigen Schwertstreich geführt zu haben.
    Tu-Ohr war der Sohn von Hutohr aus dem Hause Sadohr, und der Sohn, den ihm I!Dill gebar, war Elan-Andy, der Wassersportler. Elan-Andy heiratete Ewing Eul, und zusammen fuhren sie später über das Meer in den Äußersten Osten, bis sie die Gestade der Unsterblichen Lande von Valium erreichten, und dort hielten sie einen kleinen Plausch mit Mandel, dem Schläfrigsten Gott, und den anderen Großen Schlafmützen. Jenes Schwätzchen war von nicht geringer Bedeutung, denn es rüttelte die Lethargischen Götter dazu auf, endlich einmal etwas gegen Melk-Tor den Schwarzen Feind zu unternehmen, worauf sie von alleine nicht gekommen waren, was durch alle Zeiten die Weisen zu Kopfschütteln inspirierte.
    Und nachdem die Götter voller Ermattung nachgesonnen und debattiert hatten, sandten sie ein Heer gegen die Mittelmäßige Welt, das sie von ihren hochgelegenen Thronen aus dirigierten, derweil sie sich sorgenvoll in plüschigen Polstern räkelten. Immerhin hatten die zwei Göttinnen Varsdas und Savanna inzwischen neue Lichter erschaffen, in deren Schein Ahdada nun lag: ein silbernes und ein goldenes, die fortan abwechselnd über die Lande zogen. Anhand deren Bahnen nun zählten die Albernen, die ja ohnehin unermüdlich zählten, das Verrinnen der Momente. Und nachdem sie lange gezählt hatten, beschlossen sie, dass die Welt gerade ihr Fünftletztes Zeitalter durchwandelte.
    Mordfott wurde letztlich niedergeworfen, und selbst seine letzten Finstererfindungen, die kampflustigen Riesen-Feuerschmetterlinge, nutzten ihm nichts, und er wurde gefesselt und aus den Kreisen der Welt fortgeschossen in die Äußeren Hohlräume, wo nun wirklich gar nichts los ist, was Illu-Manta bestätigen kann. Und also endete das Fünftletzte Zeitalter, kaum dass sich alle dran gewöhnt hatten. Die meisten dieser Geschehnisse sind in ihrer Vollständigkeit im Killmarillion aufgezeichnet, wie auch weitere Erzählungen, die Menschen und Alberne betreffen.

III.: Über das Viertletzte Zeitalter. Und über Blubberror
    Die Söhne Elan-Andys waren Eros und Allround, die gemeinhin als die Halb-Albernen bezeichnet

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