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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ungeheuerlichen Verdacht und sah den gleichen Gedanken auch in Leandras Augen.
    »Es geschah kurz nachdem du Serafine das letzte Mal gesehen hast, nicht wahr?«, fragte ich den Prinzen der Elfen, was mir nun wieder Serafines Aufmerksamkeit einbrachte.
    »So ist es.« Imra musterte mich. »Weißt du etwas darüber?«
    »Ja«, antwortete Leandra an meiner Stelle. »Wir wissen, was geschehen ist. In unserer Heimat gibt es einen Ort, an dem der Fluss der Welten sich selbst mehrfach kreuzt. Etwa zu der Zeit, in der die Neuen Reiche besiedelt wurden, unterbrach ein Magier namens Balthasar, ein Agent Kolarons, den Fluss der Welten und lenkte ihn um.«
    »Welch ein Frevel!« Der Elf holte tief Luft. »So also fing das Sterben an.«
    Er sah hoch zum Himmel, dann um sich herum, als könne er dort Dinge sehen, die mir verborgen waren. »Also haben diejenigen recht, die sagten, es sei Menschenwerk. Wisst ihr, wie der Fluss wiederhergestellt wurde?«
    »Es war der gleiche Magier, doch seine Absichten waren nicht gut, das ist gewiss.« Leandra zuckte hilflos mit den Schultern. »Wir wissen nicht, wie er es tat. Oder warum. Er kehrte an den Ort zurück und befreite den Fluss. Das wissen wir. Dann starb er.«
    »Das wissen wir nicht«, widersprach Natalyia.
    »Wenn er noch lebt, wird er sterben«, stellte Imra fest. Er seufzte. »Diese Kunde wird unsere Völker einander nicht näher bringen. Kolaron ist ein Mensch, und es gibt welche unter uns, die die Menschen abgrundtief hassen. Es sind wenige, aber ihre Stimme wird mehr Gewicht erhalten, wenn sie das erfahren.«
    »Ich zögere jetzt, das zu sagen«, sprach Natalyia. »Aber wenn ihr am Sterben seid, zu wenige, um als Volk weiterzuleben, warum paart ihr euch nicht mit uns Menschen? Ich hörte, solche Verbindungen wären weitaus fruchtbarer als die zwischen Elfen. Es heißt, dass ein Halbelf das Beste beider Rassen erhalte.« Sie sah zu Leandra. »Sie leben nicht so lange, das ist wahr, aber sieben- oder achthundert Jahre, das ist lange genug. Nicht jeder Elf hasst Menschen.«
    Alle fünf Elfen sahen sie lange an, dann seufzte Imra. »Nein, die meisten von uns hassen euch nicht. Ganz im Gegenteil. Aber wir sind eigen damit, bei wem wir liegen. Dennoch hast du recht. Es ist eine Frage, die sich stellen wird, wenn es ein Vermächtnis von uns geben soll.« Er wandte sich an Leandra: »Faril hier wollte dich nicht beleidigen, als er dich einen Bastard nannte. Es ist nur … eine unerwünschte Verbindung. Aber es ist vielleicht tatsächlich der einzige Weg, wie wir das Erbe unserer Rasse weitergeben können. Für die Menschen ist das jedoch nicht ohne Gefahren. Ein Kind unserer beiden Rassen reift langsam, gute fünfzehn Monate, es ist eine Strapaze für eine Menschenfrau, und oft stirbt sie daran.«
    »Und umgekehrt?«, fragte ich. »Müsste es dann nicht euren Frauen leichter fallen?«
    Lasra sah mich vorwurfsvoll an.
    »Verzeiht«, sagte ich betreten.
    »Es geht um unser Vermächtnis«, antwortete Lasra traurig. »Wenn der Rat der Alten entscheidet, dass dies der Weg wäre, den wir gehen müssen, wäre ich auch bereit dazu. Es ändert nichts an meiner Liebe und daran, bei wem ich liegen würde …« Sie wurde etwas rot. »Ich lag schon mal bei einem Menschen. Er war ungeschickt und eilig. Es war kein rechtes Vergnügen.«
    »Wie eilig?«, wollte Natalyia wissen.
    »Nicht viel länger als eine Viertelkerze, so wie ihr die Zeit messt«, antwortete Lasra. Sie rümpfte die Nase. »Und er stank.«
    »Es soll Männer geben, auf die das nicht zutrifft«, sagte Natalyia. Ich tat, als hätte ich es nicht gehört, auch Leandra zeigte keine Regung, aber ich meinte, eine feine Röte an ihrem Hals aufsteigen zu sehen.
    »Aber es ist nicht die Lösung«, fuhr Imra fort und sah zärtlich zu Lasra hinüber. »Es gibt nicht mehr viele Frauen unter uns. Als der Strom der Welten versiegte, vergingen hauptsächlich die Frauen. Sie sind näher an der Quelle des Lebens als wir.«
    »Wie ist das Verhältnis?«, fragte Leandra leise.
    Imra dachte einen Moment nach. »Etwa zwölf zu eins«, teilte er uns traurig mit. »Wenn es Hoffnung für uns gibt, dann nur über die Zeit. Oder wenn wir die anderen finden.«
    »Die anderen?«, fragte ich.
    Er nickte. »Es gab einst viele Elfenstämme. Aber sie vergingen ebenfalls. Vielleicht gibt es aber noch andere. Irgendwo.«
    »Was ist mit den Dunkelelfen?«, fragte ich, als ich mich an etwas erinnerte. Imra sollte die Antwort kennen.
    »Ja, es gab einst auch sie«,

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