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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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auch sie ein Ziel sein würde, aber das war dumm und blöde von mir, denn sie war ja die Botschafterin der Rose von Illian.
    »O Esseri …«, hauchte Armin und sah von ihr zu mir. »Es tut mir ja so leid!«
    »Wir haben zwei Tage, unsere Angelegenheiten zu regeln«, verkündete ich. Ich lächelte, und es musste ein grimmiges Lächeln gewesen sein, so wie Leandra und Armin mich ansahen. Ich fixierte Armin. »Vorher muss ich etwas in Ordnung bringen. Vergiss nicht, der Emira auszurichten, wie wenig erfreut wir über ihre Einmischung sind.«
    Ich klopfte und öffnete die Tür zu Natalyias Raum. Ich hatte sie nirgends sonst gefunden. Sicher konnte ich nicht sein, in einem Haus aus Stein brauchte Natalyia nicht unbedingt eine Tür. Ich nahm mir vor, sie zu fragen, ob die glasierten Ziegel an der Außenwand ein Hindernis für sie darstellten.
    Der Raum erschien mir im ersten Moment leer. Doch dann nahm ich eine Bewegung wahr, wich zurück und hatte den Dolch in meiner Hand, bevor ich wusste, dass ich ihn gezogen hatte. Aber es war nur Natalyia, die federnd vor mir landete und sich mit einem Lächeln aufrichtete.
    Sie war barfuß, trug eine Leinenhose wie ich auch, allerdings war ihre schwarz und mit feinen Lederriemen entlang ihrer Beine geschnürt, sodass sie eng anlag. Dazu ein ärmelloses Oberteil aus demselben dunklen Leinen, ebenfalls mit Leder geschnürt, sowie zwei lederne Unterarmschützer, die jeweils zwei schmalen Stiletten Platz boten. Ich sah einen geröteten Schnitt auf ihrem linken Oberarm und ahnte durch den Stoff einen Verband knapp über ihrem rechten Knie, was mich an den Kampf gestern erinnerte. Vierzig Soldaten! Götter!
    In der letzten Zeit schien es mir, als ob wir jeden Tag unser Glück mehr und mehr aufbrauchen würden. Ich hoffte nur, dass noch etwas davon übrig blieb.
    »Verzeiht, Havald«, sagte sie. »Kommt herein, ich habe gerade nur ein wenig geübt.«
    Ich sah hoch zur Decke, die, wie in den meisten mir bekannten imperialen Gebäuden sauber aus Stein gefügt war, und musterte dann wieder Natalyia. Der glatte Stein hätte kaum jemandem Halt geboten, nur bei ihr war das natürlich anders.
    Ein Schwert hatte ich in ihren Händen noch nie gesehen, aber ich wusste, dass sie auch mit einer Armbrust tödlich war.
    Wenn man die Dolche außer Acht ließ, schien es schwer vorstellbar, dass Natalyia eine ausgebildete Attentäterin war. Sie war kleiner als Leandra und nicht so gertenschlank wie meine Liebste, ihre Gestalt war voller, weiblicher, mit schlanker Taille, großem Busen, einer wohlgeschwungenen Hüfte mit langen, schlanken und dennoch muskulösen Beinen. Lange braune Haare, Augen von der Farbe dunklen Bernsteins, ein Charaktergesicht mit dem leichten Aufwärtsschwung ihrer Nase, feinen Augenbrauen, langen dunklen Wimpern, hohen Wangenknochen und mit vollen, sinnlichen Lippen … Fleischgewordene Versuchung.
    Nein, sie sah nicht aus, als müsste man sich vor ihr in Acht nehmen, dennoch hätte sie mich beinahe und scheinbar mühelos in Soltars Reich geschickt, wenn Zokora nicht in letzter Sekunde eingegriffen hätte. Ich erinnerte mich noch zu gut daran, wie mir genau diese Stilette mit einem Gefühl von brennendem Eis tief in den Leib gestoßen wurden. Nur der Zufall war es, der diesen Angriff nicht hatte tödlich enden lassen.
    Ich trat ein und schloss die Tür hinter mir.
    »Kommt Ihr, um mich wegen meiner Worte gestern Nacht zu tadeln?«, fragte sie, während ich mich in ihrem Raum umsah. Das Zimmer war vom Grundriss her meinem und Leandras gleich, aber kärglich eingerichtet: ein Schrank, das Bett, ein Tisch, ein Stuhl, zurzeit alles an die Wände geschoben, um in der Mitte Platz zu schaffen.
    »Nein«, sagte ich. »Nicht deswegen. Ich will dich nicht tadeln, ich will etwas erklären. Zuerst will ich dir sagen, dass ich dir vertraue. Vertrauen ist etwas, das man sich verdient. Manchmal sehr teuer.« Unwillkürlich ruhte mein Blick auf ihrem Busen. Ich wusste, dass es dort unter dem dünnen Stoff eine feine Narbe gab; sie stammte von einem für mich bestimmten Armbrustbolzen, dem sie sich in den Weg geworfen hatte.
    Sie sah mich überrascht an und schluckte. »Havald …«, sagte sie leise und trat einen Schritt zurück. Sie hatte meinen Blick falsch gedeutet.
    »Nein«, beeilte ich mich zu sagen, den Blick wieder auf ihr Gesicht gerichtet, in dem eine feine Röte stand. »Ich dachte eben an den Bolzen, der dort …« Ich machte eine hilflose Geste. Heute schien der Tag, an dem ich nur

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