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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Schnörkeln und Querbalken.
    »Natalyia?«, fragte ich vorsichtig.
    Sie schien mich nicht einmal zu hören.
    »Natalyia, was soll das bedeuten?« Ich berührte sie leicht an der Schulter, aber sie rührte sich noch immer nicht. »Was machst du da?«
    Keine Antwort.
    »Steh auf!«, befahl ich.
    Es war, als ob sie einfach zurückfließen würde in ihre vorherige aufrechte Haltung. Eine Körperkontrolle, die mich an Zokora erinnerte. Zugleich war es eine … sinnliche Bewegung. Mit einer Hand schob sie ihr Haar aus dem Gesicht und sah mich aus diesen bernsteinfarbenen Augen an. Katzenaugen. Sie glänzten seltsam.
    »Was sollte das eben bedeuten?«
    »Es ist besser, wenn Ihr jetzt geht«, sagte sie und senkte den Blick.
    »Natalyia …«
    »Bitte.«
    Ich wartete einen Moment, aber sie schaute nur weiter zu Boden. Ich wandte mich zum Gehen, was blieb mir anderes übrig? Mit der Hand auf dem Türknauf zögerte ich.
    »Kann ich dich noch etwas fragen?«
    Sie schaute hoch, es schien, als ob sie leicht lächeln würde. Irgendwie war ich erleichtert, was auch immer das alles zu bedeuten hatte, wenigstens schien sie keinen Groll gegen mich zu hegen.
    »Das kommt auf die Frage an.«
    »Warum hast du den Bolzen nicht aufgefangen?«
    Sie sah mich mit großen Augen an. »Ihr meint den Armbrustbolzen, der mich traf?«
    Ich nickte.
    »So schnell, einen Armbrustbolzen aus der Luft zu fangen, kann niemand sein«, antwortete sie. »Nicht einmal ich. Das sind Legenden.«
    Diesmal klopfte ich an Serafines Tür. Sie öffnete mir sofort. Sie war ähnlich gekleidet wie ich, nur dass diese leichten Gewänder bei ihr eine schlanke Taille und Figur betonten. Sie trug sie, als wäre sie in ihnen geboren worden. Was ja auch gewissermaßen zutraf.
    »Wenn du mich tadeln willst, Havald, kommst du im falschen Moment.« Ihre Stimme war belegt, und wenn ich mich nicht sehr täuschte, waren ihre Augen leicht gerötet. Hatte sie geweint?
    »Götter!«, sagte ich verdrossen. »Warum denkt denn ein jeder, dass ich tadeln will? Tadele ich so oft?«
    »Eigentlich nie«, meinte sie. Sie trat zurück, ließ mich ein und sank in einen der Stühle an dem kleinen Tisch. Ich nahm den anderen. Ich sah mich in ihrem Zimmer um, es war ähnlich eingerichtet wie meines und Leandras, aber es gab hier noch keine persönliche Note, bis auf eine. Auf dem kleinen Tisch, neben dem wir saßen, lagen teure Blätter aus Papyira und verschiedene geschnitzte Kohlestücke. Ihre Hände trugen Spuren der Kohle, das oberste Blatt war umgedreht, auf einer Ecke auf dem Blatt darunter sah ich, dass auch das eine Zeichnung enthielt. Sie folgte meinem Blick und lächelte verlegen.
    »Du zeichnest?«, fragte ich. »Das wusste ich nicht.«
    Sie sah mich an, lächelte und schüttelte den Kopf. »Woher denn auch? Du kennst mich nicht, Havald. Ich spiele außerdem noch Harfe und Flöte, bin fähig, in vier verschiedenen Sprachen gepflegte Konversation zu betreiben, eine Rüstung zu reparieren, Wehranlagen zu planen und Umhänge zu besticken. Ich bin eine Tochter aus gutem Haus. Mein Vater verzweifelte oft an mir, sparte aber nicht an meiner Erziehung. Ich kann einen Ball ausrichten und den Wochenbedarf an Versorgung für eintausend Soldaten im Kopf zusammenstellen, ohne etwas zu vergessen. Dennoch ist es nur ein Bruchteil dessen, was ich kann und bin. Ja, ich zeichne … unter anderem.«
    »Darf ich mal sehen?«, fragte ich.
    Sie seufzte. »Wenn du willst.«
    Ich drehte das oberste Blatt um. Es war ein Bild von Leandra. Sie sah richtig verwegen darauf aus, mit einem Funkeln in den Augen und einem breiten Grinsen, als hätte gerade jemand einen Witz gerissen. Es war ein wunderschönes Bild. Nicht so technisch präzise wie die Bilder, die der Zeichner von Sarak und seinen Leuten angefertigt hatte, aber eines, das Leandra selbst einfing, ihre Art und ihr Wesen. Es war genau die Art, wie ich Leandra sah, und ich schaute Serafine überrascht an. Dann erblickte ich das andere Bild.
    Zögerlich nahm ich es auf, denn es zeigte mich. Aber es war niemand, den ich in einem Spiegel erkennen würde. Es war eine frontale Ansicht. Ich wirkte hagerer, die Nasenfalten waren tief, eine feine Narbe bedrohte mein linkes Auge, der Mund war schmal und entschlossen; knapp am rechten Mundwinkel vorbei zog sich eine weitere Narbe zum Kinn. Die Augenbrauen, die in Wirklichkeit bestimmt auch nicht so buschig waren, hatte ich zusammengezogen, mit zwei steilen, tiefen Furchen auf der Stirn. Man sah, dass meine Nase

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