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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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zwanzigtausend Menschen hinter diesen Mauern. Ihr habt recht, General, es ist eine Stadt.« Sie sah zu mir hoch, ich saß immer noch auf meinem Pferd. »Habt Ihr jetzt den Mut verloren?«
    Hatte ich?
    »Eher die Übersicht«, antwortete ich ihr. »Ich habe wohl nie zu Ende gedacht, was das bedeutet.«
    »In einem halben Jahr wird es ein neues Tor geben, wird hier wieder die Fahne des Imperiums wehen. Zehntausend Soldaten, die dann auf Eure Befehle hören. So wird es geschehen, Lanzengeneral. Dieser Ort schläft. Es gibt keine Dächer mehr, aber die Mauern stehen. Wir bauen für die Ewigkeit, so war es schon immer. Wo wir stehen, weichen wir nicht.«
    Serafine kam mit einer Seilrolle über der Schulter zurück, hörte sich meinen Vorschlag mit dem Hafen an und seufzte. »Nun gut, Seil zu haben, ist nie verkehrt.« Sie warf mir meinen Beutel zu, und wir ritten weiter zur Hafenanlage. Es war so, wie ich vermutet hatte. Es gab dort weitere Tore, und eines war so lose, dass wir es eindrücken konnten, ein anderes ließ sich sogar, windschief wie es war, öffnen. Ein gigantischer Platz lag vor uns, in etwa so groß wie der Platz der Ferne.
    Um den Platz herum befanden sich, in strenger Geometrie angelegt, viele flache Gebäude und einige mehrstöckige. Ich erkannte zudem, dass die Baumeister des Imperiums die Dinge gern gleich bauten. Der gleiche Bauplan, der für das Depot, das nun der Gasthof Zum Hammerkopf war, gedient hatte, fand sich hier gut ein Dutzend mal wiederholt.
    »In jedem Gebäude können hundertzwanzig Mann untergebracht werden. Es ist sinnvoll, immer gleich zu bauen. Man muss nicht viel erklären, man kann Pläne und Material wiederverwenden, und jeder weiß, was wohin gehört«, sagte Kasale, als ich das erwähnte. »Es sind die Unterkünfte für die Offiziere der Legion. Die Mannschaften wohnten in diesen Baracken. Hundert Soldaten pro Bau, zehn Baracken für eine Lanze, hundert davon für die Legion. Je vier Baracken haben ein Waschhaus und eine Bäckerei und ein Zeuglager, einen Brunnen, eine Schmiede und mehr. So waren die Wege nie lang. Seht Ihr, wie es angeordnet ist? Jeder der Offiziershöfe steht zwölf Baracken vor. Zehn für die Soldaten, zwei weitere für Tross oder Zivilisten, eine Lanze der Legion. Zehn davon bilden die Legion. Jede Lanze ist mit einem Zeughaus, einer Verwaltung, einem Stall und einem eigenen Exerzierplatz ausgestattet. Könnt Ihr es vor Euch sehen?«
    Einen Moment lang meinte ich fast, es erkennen zu können, die Häuser neu, nicht eingefallen, dann sah ich wieder nur fenster- und dachlose Gerippe. Die Offiziershöfe besaßen Dächer aus Stein und schwere Türen und Fensterläden, sie schienen am wenigsten von der Zeit berührt. Es war unheimlich hier, man meinte, dass es hier Menschen geben müsste, aber es war alles leer und ruhig, nur Sträucher wurden vom Wind verweht, eine Garnison für Geister.
    »Wenn die Baracken auch Dächer aus Stein gehabt hätten, wäre fast alles noch intakt«, sagte ich dann, mehr um die Stille zu brechen.
    »Es war besser für die Moral der Truppe, dass die Baracken Holzdächer hatten«, erklärte Serafine. »Helles Holz mit offenen Dachbalken, damit Licht einfallen kann, wie in der Schmiede im Depot. Mit Schiefer belegt, hält ein solches Dach ebenfalls Jahrhunderte …«
    Kasale sah sie nun sehr aufmerksam an, sagte aber nichts. Ich konnte erkennen, dass sie angesichts von Serafines detailliertem Wissen zunehmend ins Grübeln geriet.
    Serafine stand still da und schaute sich langsam um. »Weißt du, Havald, ich glaube fast, dass es wirklich so ist. Die Zeit des Imperiums ist vorbei. Es sind Ruinen, auf die Leandra ihre Hoffnung stützt.« Sie sagte es leise und wirkte betrübt. »Alte, verfallene Ruinen.«
    »In einem halben Jahr wird es hier keine Ruinen mehr geben«, sagte Kasale bestimmt. »Dann weht der Drache wieder über den Toren dieser Feste.«
    »Aber für wie lange?«, fragte Serafine. »Bis der Zweite Bulle wieder auszieht, um in den Südlanden zu sterben?« Sie seufzte, bevor sie weitersprach. »Es war eine reduzierte Legion, die in die Südlande aufbrach. Selbst damals stand das meiste hier leer. Die meisten Menschen, die hier lebten, waren Zivilisten, die Familien der Legionäre. Warum auch nicht? Es gab genügend Platz. Sie wohnten hier in der Garnison und warteten darauf, dass ihre Männer, Frauen oder Kinder zurückkehrten. Aber sie kamen nie zurück. Dann dauerte es wohl nicht lange, bis Askannon abdankte und die Garnison

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