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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ich.
    »Ein schöner Trick«, sagte er, machte einen Schritt und griff nach Seelenreißer.
    »Nicht!«, rief ich, doch es war zu spät, er hatte es schon angefasst.
    »Warum nicht?«, fragte er amüsiert und zog die Klinge aus der Scheide. Sie schimmerte fahl. Kein Blitz traf ihn, und er fiel auch nicht tot zu Boden. Dass er die Klinge überhaupt ziehen konnte, verwunderte mich.
    Er hielt die Waffe auf eine Art vor sich, die mir sagte, dass er sich mit Schwertern auskannte. Es machte mich unruhig.
    »Habt Ihr Angst vor mir?«, fragte er neugierig und hielt die Klinge ausgestreckt, um ihre Balance zu prüfen.
    »Eher um Euch. Es ist wirklich ein Bannschwert.«
    »Wenn Ihr es sagt.« Er studierte den Stahl. »Es ist tatsächlich eine ungewöhnliche Klinge. Hmm … Hier sind Runen eingeätzt …« Er trat mit Seelenreißer auf den Balkon, um besser sehen zu können. »Da hat sich jemand Mühe gegeben«, sagte er langsam. »Das ist Tempelschrift, mal schauen, was da steht … Oh.«
    »Und, Bruder, was steht da?«, fragte ich und gab mir keine Mühe, meine Verärgerung zu verbergen. Ich hatte schon erwartet, dass Seelenreißer sich irgendwie bemerkbar machen würde.
    »Ich bin der Stahl, der Seelen trennt, ruft Ar’in’faed, wenn Ihr mich nennt.« Er sah zu mir hinüber. »Hübsch … Da hat sich jemand wirklich Mühe gegeben. Das ist die Sprache der Elfen. Ar’in’faed heißt ›Hüter des Lichts‹. Es zeigt, dass jemand die Legenden nicht kennt. Askannon war kein Elf.«
    »Das ist alles sehr aufschlussreich. Wenn ich könnte, würde ich mich erheben und Euch zeigen, wie verärgert ich bin. Gebt ihm Blut, führt ihn in seine Scheide zurück und fasst ihn nicht mehr an.«
    »Ah ja. Die Sache mit dem Blut. Noch so ein Aberglaube.« Er drehte sich um und nahm die Scheide auf, den Rücken zum Balkon, und führte die Klinge hinein. »Seht, es braucht kein Blut …«
    Im gleichen Moment bemerkte ich an der Oberseite des Fensters eine Bewegung. Dunkle Augen starrten mich an, der Nachtfalke hing kopfüber unter dem Dach. Er holte aus, um einen Glasdolch nach mir zu werfen, und es gab nichts, was ich tun konnte, außer mich verzweifelt zur Seite zu rollen. Gleichzeitig rief ich Seelenreißer zu mir, doch er kam nicht.
    Er war beschäftigt, denn er ließ den Priester herumwirbeln und stieß nach oben. Der Nachtfalke stöhnte leise und fiel herab, um schwer vor dem Priester auf den Boden aufzuschlagen. Der Stahl steckte noch im Körper des Attentäters, und wir sahen beide zu, wie er begierig das Blut des Toten trank.
    »Ich verstehe nicht …«, flüsterte der Priester. »Ich habe nichts getan, es war das Schwert …«
    »Es ist ein Bannschwert«, teilte ich ihm mit.
    Der Bruder sah zu mir herüber, zog ganz langsam die Klinge aus der Leiche, trat dorthin, wo er die Scheide hatte fallen lassen, und führte den Stahl andächtig ein. Er zögerte einen Moment, sah wieder mich an und stellte Seelenreißer dann genau dorthin, wo er ihn gefunden hatte. Vorsichtig ließ er das Schwert los; es bewegte sich eine Haaresbreite, bis es im Lot stand. Er musterte es, wandte sich dann um und schaute sich lange den toten Nachtfalken auf dem Balkon an. Der Glasdolch lag dort auch, die rasiermesserscharfe Klinge mit einer dreckig gelben Flüssigkeit gefüllt. Wie durch ein Wunder war der Dolch nicht zerbrochen. Auch diese Waffe studierte der Bruder sorgfältig.
    Dann sah er zu mir.
    Ich hatte nichts weiter gesagt, vielleicht nur ein wenig gestöhnt, als ich mich wieder in eine bequemere Lage brachte. Ich nahm mir vor, dafür zu sorgen, dass zwischen Bett und Wand Platz war, so hätte ich wenigstens etwas Deckung.
    Der Bruder räusperte sich. »Mir scheint, ich war in meinen Annahmen etwas voreilig«, sagte er verlegen. »Ich bin ausgeruht und stark im Glauben, es wird nur einen Moment dauern.« Er trat an mich heran, sah mir tief in die Augen und legte die Hände auf meine Schultern. Ein Gefühl von Wärme durchströmte mich, er verzog schmerzhaft das Gesicht, seine Augen weiteten sich, und er zog scharf die Luft ein, ließ anschließend los und wankte leicht.
    »Das waren schwerere Wunden, als ich dachte«, sagte er gepresst und tastete nach dem Stuhl, auf dem Leandra gesessen hatte. »Ich stehe hier und erzähle von unsinnigen Dingen, und Ihr hattet die ganze Zeit diese Schmerzen. Verzeiht.« Er sah mich mit Reue in den Augen an. »Ich werde wohl so schnell nicht mehr die Weisheit unseres Gottes in Frage stellen.«
    »Ich tue es die

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