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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wegnahm.
    »Ja«, sagte er mit einem Stirnrunzeln. »Aber das dürfte wohl kaum von Belang sein. Ich werde nicht hinter seinem Rücken agieren.«
    »Das braucht Ihr auch nicht«, versicherte ich ihm. »Ich neige mehr zur direkten Konfrontation.«
    Serafine kicherte leise, und ich strafte sie mit einem Blick.
    »Hillard«, sprach ich weiter. »Sagt mir nur eins. Gibt es Momente, in denen der Botschafter, sagen wir mal, unaufmerksam ist? Als ob er mit offenen Augen schläft? Ist er vergesslicher als sonst?«
    Hillard wurde nun nachdenklich. »Darüber werde ich Euch nichts sagen, General. Ich bin sein Adjutant und genieße sein Vertrauen.«
    »Ihr seid sein Adjutant. Ist das nicht ein militärischer Rang?«
    »Ja. Ich bin Schwertkapitän der Dritten Lanze der Seeschlangen.« Die Seeschlangen waren die Matrosen des Alten Reiches und, wie ich erfahren hatte, traditionell den Botschaften zugeteilt. Bei Gelegenheit sollte ich auch mal herausfinden, ob Askir noch über eine Flotte verfügte.
    »Was ist, wenn Euer General nicht zugegen ist? Wer ist da Euer höchster Vorgesetzter?«
    »Es ist ein Admiral«, teilte er mir mit, als ob es einen Unterschied wäre.
    »Schwertkapitän, beantwortet die Frage des Generals!«, forderte Serafine scharf von der Seite.
    Hillard warf ihr einen dunklen Blick zu. »Im Moment wärt Ihr es.«
    »Wärt?«, fragte Serafine.
    »Er kann nicht der sein, als der er sich ausgibt«, beharrte Hillard und sah mir dabei in die Augen. »Er muss ein Betrüger sein, es ist nur noch nicht bewiesen.« Es war deutlich, dass er eine ganz bestimmte Vorstellung davon hatte, was geschehen sollte, wenn der Beweis erbracht war.
    »Sein Ring trägt neun Steine, Hillard«, bemerkte Kasale freundlich. Sie trug Uniform und keine Rüstung. Ihre Hosen waren schwarz mit goldenen Streifen und ihre Jacke weiß mit einem hohen, brokatbesetzten Kragen. Ihre Taille wurde von einem lackierten Ledergürtel betont, an dem ein schlankes Schwert hing. Sie salutierte vor mir. »Lanzengeneral, Ser!«
    »Bin ich sein Vorgesetzter?«, fragte ich sie.
    Sie nickte. »Das seid Ihr, General. Die Zweite Legion ist die Stammlegion von Gasalabad.«
    »Das war vor Jahrhunderten!«, protestierte Hillard.
    »Sie ist es wieder. Wenn Ihr die Befehle sehen wollt, ich habe sie in meinem Arbeitszimmer.«
    »Schwertkapitän«, sagte ich. »Ihr seid jetzt der Adjutant von Generalsergeant Kasale. Folgt ihren Anweisungen.«
    »Ich halte den Rang eines Schwert kapitäns «, protestierte er empört.
    »Noch«, sagte ich. »Wenn Ihr darauf besteht, lässt sich das sicherlich ändern.«
    Ich stand von dem Geländer auf, sah Kasale und dann ihn an.
    »Hillard, Ihr werdet mir jetzt ganz genau zuhören.«
    »Botschafter«, sagte Hillard, als er die Tür zum Amtszimmer von Gerings öffnete. »Lanzengeneral von Thurgau nebst Stab für Euch zum Rapport.«
    Der Botschafter sah nicht mal von seinem Schreibtisch auf. »Schickt sie weg, ich habe keine Zeit für sie.«
    »Er sagt, es sei wichtig«, beharrte Hillard, und ich trat an ihm vorbei. Leandra, Armin, Zokora und Varosch folgten mir.
    »Was hat das zu bedeuten?«, rief von Gering empört. »Hillard, ruft die Wachen!« Dennoch sah er mich unverwandt an, er wirkte weniger empört als angespannt. Dann bemerkte er, wie wir uns im Raum verteilten. Er richtete sich auf, seine Augen bohrten sich in meine, und ich spürte den Druck auf meinen Schläfen.
    Wir sprangen alle gleichzeitig, und ich achtete darauf, nicht in seine Augen zu sehen, als wir ihn zu Boden warfen und ich ihm den ledernen Sack über den Kopf zog. Plötzlich hob sich der Schreibtisch an und rammte mich so hart in den Rücken, dass es mich beinahe umwarf. Ein Stuhl schoss auf mich zu, ich konnte ihn nur knapp abwehren, dann war Faihlyd heran und drückte die Perle auf die Hand des Botschafters. Sie verfärbte sich zu einem dunklen Grau. Nicht schwarz, aber grau. Faihlyd sprang zurück, Serafine zog sie durch die Tür in Sicherheit, und Zokora trat vor, murmelte etwas und berührte den Botschafter. Er bäumte sich auf, schrie etwas und lag still.
    Hillard sah erschreckt von ihr zu von Gering, eilte hin und kniete sich neben ihn. »Was habt Ihr getan?«, rief er entgeistert.
    Zokora schob ihn wortlos zur Seite, ging neben dem Botschafter in die Hocke und zog ihm den Ledersack vom Kopf, von Gerings Augen waren angstvoll auf sie gerichtet, sonst rührte er sich nicht.
    »Hör gut zu. Mein Befehl ist dein Wille. Wenn ich dich an der Nase berühre, wirst du

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