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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Seite. Armin hatte dagegen widersprochen, er sah diese Position für Faihlyd als zu gefährlich an. Sie wies ihn darauf hin, dass sie Rüstung trug und dass sie nicht feige sei. Armin sagte nichts weiter. Ich nahm mir vor, mich noch mal mit ihm zu unterhalten, wenn er nicht bald von allein verstand, worum es hier ging. »Es gibt nur wenige, die mich kennen«, entgegnete ich. »Sie meinen nur zu wissen, wer ich bin.«
    »Ist es jemals anders?«, fragte Faihlyd.
    Wohl kaum. Wer kannte denn schon wirklich den anderen?
    Ich war stur geblieben und hatte Faihlyd wenig erklärt. Ihr dämmerte langsam, um was es ging, als sie bemerkte, wohin ich uns führte.
    »Seid Ihr sicher, dass dies der richtige Weg ist?«, fragte sie nur, als wir uns der Botschaft der Reichsstadt näherten und den blanken Wall aus Stahl sahen, der in zwei Reihen auf der breiten Brücke über diesen verspielten Wassergraben stand. Auch Leandra sah mich fragend an, nur Serafine schien zu ahnen, was mein Begehr war. Zokora hingegen musterte alles nur aufmerksam.
    »Das wird sich zeigen«, sagte ich leise »Aber findet Ihr nicht auch, dass von Gering überraschend wenig von Diplomatie versteht?«
    Faihlyd nickte fast unmerklich, ihre Augen suchten die Menge ab, als wäre sie tatsächlich eine Leibwächterin. Ich wusste, dass sie gelernt hatte, mit dem Schwert umzugehen; sie besaß eines mit einer schlanken Klinge, ähnlich dem Schwert ihrer Großmutter, doch sie hatte es nicht dabei. Dafür hatte ihr Natalyia Dolche geliehen. Faihlyd war die Löwin, und Löwen hatten Krallen.
    Wir erreichten die erste Reihe der Bullen, eine Tenet der Sechsten Legion.
    »Halt«, rief ein Schwertkorporal und trat vor. »Zurzeit ist es Bürgern des Emirats nicht gestattet, die Botschaft der Reichsstadt zu betreten. Ich bitte um Entschuldigung, aber ich kann euch nicht gestatten weiterzugehen.«
    Ich zog meinen Handschuh aus und zeigte ihm den Ring. »Lanzengeneral von Thurgau, Zweite Legion. Ich bin hier, um dem Botschafter Meldung zu machen. Dies sind meine Berater und mein Stab. Wer hat Anweisung gegeben, die Brücke zu sperren?«
    Der Schwertkorporal schluckte und schaute wie gebannt auf den Ring. »Botschafter von Gering, Ser!«, rief er dann.
    Ich nickte. »Das dachte ich mir. Wisst Ihr, ob Generalsergeant Kasale anwesend ist?«
    »Jawohl, Lanzengeneral, Ser!«
    »Schickt jemanden nach ihr, ich werde hier warten. Macht zudem die Brücke frei.«
    Er sah mich fragend an.
    »Wegtreten!«, übersetzte Serafine in barschem Tonfall.
    Der Korporal zuckte fast zusammen, salutierte dann mit einem Schlag auf seine stahlbewehrte Brust und gab einem anderen Soldaten den Befehl, Kasale zu holen. Dann gab er einen weiteren Befehl, und hundert Mann in schweren Rüstungen marschierten zurück in die Botschaft; ihr Gleichschritt war so schwer, dass die Brücke unter ihren Füßen bebte.
    Ich setzte mich auf das breite Brückengeländer und betrachtete einen Schwan, der dort durchs Wasser glitt. Er würdigte mich keines Blickes. Ich griff unter meinen Umhang und packte mir die letzten Honigküchlein aus, die ich zu Hause stibitzt hatte.
    Ich wollte höflich sein und hielt sie hoch. Leandra lächelte und schüttelte den Kopf. Zokora nahm sich eins, Faihlyd und Armin auch. Es war eine Geste, um mir etwas damit zu sagen, denn er aß sie so selten, dass ich fast sicher war, er mochte sie gar nicht besonders.
    Eins blieb für mich. Immerhin hatten sie mir das gelassen.
    Serafine trat vor, sah mir direkt in die Augen, lächelte verschmitzt und nahm das letzte Stück. Ich unterdrückte einen Seufzer.
    Hillard, der Adjutant des Botschafters, kam noch vor Kasale über die Brücke. Er lief zwar nicht, aber er ging sehr schnell.
    »Was hat das zu bedeuten, General?«, fragte er kühl. Er beging den gleichen Fehler wie viele andere und zeigte wieder, wie nützlich diese Leibwächtergewänder waren. Er widmete den anderen nur einen kurzen Blick.
    »Ich ließ die Soldaten von der Brücke abziehen«, teilte ich ihm mit und klopfte auf das Geländer neben mir. »Setzt Euch, wir müssen reden.«
    »Ich stehe lieber«, meinte er.
    »Gut. Aber bevor wir sprechen, streckt bitte Eure Hand aus.«
    Er sah mich an. »Warum?«
    »Tut es einfach.«
    Er zögerte einen Moment und tat es. Faihlyd trat vor, Gesicht bedeckt, und berührte Hillards Hand mit dem Auge. Es blieb weiß, der Adjutant war unberührt.
    »Sagt, Hillard, Ihr kennt doch den Botschafter gut«, sprach ich, als Faihlyd das Auge wieder

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