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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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nicht anders sein. Wenn die Zweite Legion erneut verloren ginge, würde es das Rückgrat der Legende brechen. Ihr braucht die Legende, um gegen Thalak zu bestehen. Sie muss zurückkommen.«
    Ich verbeugte mich vor ihr. »So wird es geschehen.« Denn sie hatte recht.
    Zu Hause angekommen, ließ ich mich in den erstbesten Stuhl sinken, lehnte mich erschöpft zurück, schloss die Augen und massierte mir die Schläfen.
    »Was ist?«, fragte Leandra, als sie neben mich trat. Ich öffnete die Augen wieder, um sie anzusehen. Die anderen setzten sich an den Tisch, und Varosch schnupperte übertrieben. »Hm, ich mag Schweinebraten.«
    »Der Herr der Puppen hat mich berührt«, teilte ich ihr mit. »Er legt wirklich eine Faust aus Stahl um das Denken eines Menschen.«
    »Der Sack war eine gute Idee«, sagte Varosch und nickte Afala dankend zu, als sie begann, uns Teller mit dem Braten hinzustellen. Es war die Mittagszeit, und mir war es recht. Ich hatte reichlich Hunger.
    »Überlieferung und Elfenverstand«, erklärte Zokora, denn es war ihr Vorschlag gewesen. »Die Augen sind die Tore zum Geist und das Fenster des Willens. Daraus folgt, dass der Blick eines Nekromanten seine Waffe ist.« Sie sah von ihrem Teller hoch zu Afala. »Du hast es verdorben.«
    »Entschuldigt, Essera«, sagte Afala bestürzt. »Ich gab mir Mühe, es richtig zuzubereiten. Was habe ich falsch gemacht?« Zokora bemerkte, dass wir sie alle überrascht ansahen. Ich war wohl nicht der Einzige, für den der Braten vorzüglich aussah.
    »Es ist nicht blutig genug. Für mich. Für die anderen scheint es richtig.«
    »Entschuldigt, ich werde …«
    Zokora sah kurz Varosch an, der vage lächelte.
    »Es ist gut, Frau. Ich werde es probieren.« Sie merkte, dass wir sie alle immer noch verwundert ansahen. »Ihr könnt woanders hinsehen«, teilte sie uns mit.
    »War das jetzt eine Entschuldigung?«, fragte Leandra so leise, dass nur ich es hören konnte.
    »Nein«, sagte Zokora von der anderen Seite des Tischs über das Geklapper von Geschirr hinweg. »Eine Einsicht.«
    »Sie hat immer noch feine Ohren, Lea«, meinte ich. Ich schaute über den Tisch hinweg, sah zu, wie meine Gefährten aßen, sich unterhielten, miteinander lächelten oder einander das Salz stahlen. Es war einer dieser seltenen Momente.

21. Tempeltag
     
    Der Nachmittag fand mich zusammen mit den anderen im Tempel der Astarte. Nur Natalyia war nicht dabei, sie hatte anderes zu tun. Heute war für mich der Tag, die Götter zu besuchen. Nicht nur weil es der Tempeltag war, sondern auch weil Natalyia mich darum gebeten hatte, sie in das Haus Soltars zu begleiten. Es war mir nicht sehr recht, aber die Art, wie sie gefragt hatte, zeigte mir, wie wichtig es ihr war.
    Irgendwie war ich nicht überrascht, dass Darsan Astarte verehrt hatte. Ich fühlte mich nicht wohl hier, Astarte erlaubte den Gläubigen keinen Zugang mit Schuhen, Rüstung oder Waffen. Überall gab es Blumen, und die Dienerinnen der Göttin übertrafen sich gegenseitig an Lieblichkeit, und ihre fließenden Gewänder betonten, was sie bedecken sollten. Boron und Soltar nahmen neben Dienern auch Dienerinnen auf, Astarte jedoch erlaubte nur Frauen den Dienst.
    Es war alles sanft, ruhig, hell und lieblich. Die Bahre, auf der Darsan lag, als ob er friedlich schliefe, war aus fragil geformtem Gold. Sie stand direkt vor den Stufen, die zu der Insel führten, auf der das Bildnis Astartes stand: eine Frau, deren Schönheit man durch den dünnen Stoff erahnen konnte, die Kapuze aus leichter Seide tief ins Gesicht gezogen, sodass man nur das wohlgeformte Kinn und den lächelnden Mund erkennen konnte.
    Während einer Nacht im Jahr – Mittsommer, das wusste ich – wurden die Gewänder der Göttin entfernt und am Morgen neue angelegt. Ein schwieriges Unterfangen, da kein Sterblicher die geweihte Insel betreten durfte. In dieser Nacht standen die Göttin und ihre Dienerinnen nackt vor den Gläubigen und gaben sich ihnen hin. Ich war mir sicher, dass die männlichen Gläubigen nur auf diese eine Nacht warteten und das ganze Jahr sparten, um spenden zu können. Gold-, Silber- oder Kupferstücke, die ihnen Einlass zu diesem pikanten Spektakel verschafften.
    Dort vorne, nahe der Bahre, kniete Hahmed, der Hüter des Protokolls. Darsan war sein Neffe gewesen. Die Frau im dunklen Gewand an Hahmeds Seite war tief verschleiert, etwas, das im Tempel der Göttin ungewöhnlich erschien. Ich war mir sehr sicher, in ihr die Essera Falah zu erkennen.
    Von ihr hatte

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