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Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition)

Titel: Der Herr der Puppen: Das Geheimnis von Askir 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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erwachen, und sie bat mich, euch anzuhören.«
    »Besteht Gefahr?«, fragte ich leise.
    »Nein«, antwortete die Essera mit einem schnellen Lächeln. »Sie wird nur länger schlafen.« Sie zog den Stuhl heran und setzte sich wieder. »Ich kann nicht anders, so viele Waffen in diesen Räumen machen mich unruhig. Aber legt doch eure Waffen dort drüben in die Ecke, dann können wir uns vielleicht alle etwas entspannen und das Frühstück genießen, während ihr mir sagt, weshalb ihr gekommen seid.« Sie sah auf den reich gedeckten Tisch vor uns. »Es liegt kein Sinn darin, es verkommen zu lassen. Es ist jedes Mal genug für eine Armee. Teller findet ihr dort drüben.«
    Wir taten, was sie uns auftrug. Es ergab sich ein erstaunlicher Haufen, besonders an Dolchen. Natalyia und Serafine schienen Dolche in allen möglichen Variationen dem Schwert vorzuziehen.
    Die Essera war ungerüstet und trug nur diese leichten informellen Gewänder, kein Wunder, dass sie unruhig war. Leandra und ich stellten unsere Schwerter dazu. Es war nur eine Geste, denn auf diese Entfernung würden Steinherz und Seelenreißer blitzschnell in unsere Hand springen können, sollte es nötig sein.
    Aber ich musste zugeben, dass es die Stimmung auflockerte.
    »Es geht um Marinae«, begann ich dann leise.
    Essera Falah nickte. »Sie ist verloren, das habe ich bereits gehört. Wir werden sie nicht retten können.«
    »Vielleicht doch«, sagte ich und sah Serafine an. »Helis hier hatte eine Idee, die Euch vielleicht überraschen wird und möglicherweise neue Hoffnung bringt.«
    »Habt Ihr von den Greifenreitern gehört, Essera?«, fragte Serafine höflich.
    »Ja.« Faihlyds Großmutter nickte. »Wer hat das nicht? Sie waren legendär. Wir haben sogar einen Greifen in den Stallungen.« Sie sah zu Leandra hinüber, die das edle Wesen ins Herz geschlossen hatte. »Ich glaube, es geht ihr gut, aber es wird noch lange dauern, bis sie wieder fliegen kann, ihre Flügel wurden arg und hart gestutzt.«
    Leandra nickte und lächelte. Sie war imstande, Steinwolke – so hieß der Greif – zu verstehen, und sie, Steinwolke, verstand auch Leandra. Ich wusste, dass Leandra zwischenzeitlich mindestens einmal in den Stallungen gewesen war, um den Greifen zu besuchen.
    »Ich hörte, dass man vor knapp einer Woche am Himmel drei Greifen gesehen hat, die Reiter trugen. Ich habe als Kind sogar selbst einen gesehen.«
    »Das ist gut«, meinte Serafine, »denn das bedeutet, dass es sie noch gibt.« Sie beugte sich leicht zu ihr hin. »Also schlage ich vor, dass Ihr sie ruft.«
    Die Essera sah sie verblüfft an, blinzelte einmal und lächelte. »Ihr wollt die Greifen vom Himmel rufen, damit sie euch nach Janas fliegen, um dort meine Enkelin zu retten? Das wäre …«, sie suchte nach Worten, »… unglaublich – und wunderschön.« Auf ihr Gesicht trat ein sanfter Ausdruck. »Götter, was wäre das für eine Legende!«
    »Was hindert Euch dann?«, fragte Serafine, vom Verhalten der Essera scheinbar überrascht.
    »Niemand weiß, wie man sie ruft, Tochter des Wassers.« Ihre Augen weiteten sich. »Wisst Ihr es denn?«, fragte sie dann leise, mit neuer Hoffnung.
    »Es war nicht oft nötig, sie zu rufen«, sagte Serafine, und ihre Augen schienen in weite Ferne zu blicken. »Sie kamen einfach so vorbei. Ich kannte ein paar junge Elfen persönlich, wir waren Freunde. Wenn man sie brauchte, konnte man ein Signal senden. Oben auf dem Dach des alten Palasts befand sich zu meiner Zeit ein großer polierter Spiegel aus Gold. Man konnte mit ihm die Strahlen der Sonne auf den Thron des Gouverneurs lenken. Es sah immer sehr hoheitsvoll aus, als ob die Götter selbst auf ihn hinablächeln würden.« Sie bemerkte unsere Blicke und lachte hell. »Jeder wusste, dass es ein Spiegel war, aber es sah trotzdem gut aus«, fügte sie fast entschuldigend hinzu. »Aber man konnte mit diesem Spiegel auch ein Signal in die Berge senden. Die Greifenreiter hielten immer Ausschau danach.«
    »Der Spiegel existiert noch«, sagte die Essera Falah andachtsvoll. »Seit mein Vater den Palast erweitern ließ, wird er nicht mehr verwendet. Aber er existiert noch. Werden die Greifenreiter noch immer nach dem Signal Ausschau halten? Es muss Jahrhunderte her sein, dass es das letzte Mal gegeben wurde.«
    »Es sind Elfen«, sagte Serafine. »Sie sind seltsam in ihrer Art. Es würde mich nicht wundern, wenn einer von ihnen noch Wache steht und auf das Signal achtet, einfach nur, weil es das ist, was sie schon

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