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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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kam Gandalf wieder zu uns, und nun schien er sehr erleichtert, fast gut gelaunt zu sein. Jetzt erst sagte er, dass er sich freute, uns zu sehen.
    ›Aber Gandalf!‹, rief ich aus. ›Wo bist du denn gewesen? Und hast du die anderen gesehen?‹
    ›Von da, wo ich gewesen bin, bin ich zurück‹, hat er gesagt: echt Gandalf! ›Ja, von den anderen hab ich einige gesehen. Aber auf Neuigkeiten müsst ihr noch ein Weilchen warten. Dies ist eine gefährliche Nacht, und ich muss schnell weiter. Aber am Morgen sieht alles vielleicht freundlicher aus, und dann treffen wir uns bald wieder. Passt gut auf euch auf, und geht mir nicht zu nah an den Orthanc. Wiedersehn!‹
    Als Gandalf fort war, schaute Baumbart sehr nachdenklich drein. Er hatte offenbar in kurzer Zeit sehr viel erfahren, das er nun erst verarbeiten musste. Er sah uns an und sagte: ›Hm, ja, so hastig, wie ich dachte, seid ihr gar nicht. Ihr habt viel weniger gesagt, als möglich gewesen wäre, und nicht mehr, als nötig war. Hm, wenn das keine Neuigkeiten sind! Hm, da hab ich ja noch allerhand zu tun.‹
    Bevor er fortging, bekamen wir noch ein paar Neuigkeiten aus ihm heraus, und die waren nicht gerade aufmunternd. Für den Augenblick haben wir mehr an euch drei gedacht als an Frodo und Sam oder den armen Boromir. Denn uns wurde klar, dass es eine große Schlacht gab oder bald geben würde und dass ihr mittendrin stecktet und vielleicht nicht wieder rauskommen würdet.
    ›Die Huorns werden helfen‹, sagte Baumbart. Dann ging er, und wir haben ihn bis heute Vormittag nicht wiedergesehen.
    Es war tief in der Nacht. Wir lagen auf einem Haufen Steine und konnten ringsum kaum etwas erkennen. Nebel oder Schatten hüllten alles ein wie eine große Decke. Die Luft war heiß und drückend, erfüllt von Knistern und Knarren und einem Gebrumm von Stimmen, wie wenn viele Leute vorübergingen. Ich glaube, noch einige hundert Huorns müssen sich auf den Weg gemacht haben, um die Schlacht nicht zu versäumen. Später hörten wir mächtige Donnerschläge von Süden, und Blitze leuchteten weit über Rohan. Ab und zu sahen wir Berggipfel, wie sie, viele Meilen weit entfernt, plötzlich schwarzweiß in den Himmel stachen; und gleich darauf waren sie wieder verschwunden. Auch hinter uns hörten wir es poltern, wie Donner im Gebirge, aber anders. Manchmal hallte das ganze Tal davon wider.
    Es muss um Mitternacht gewesen sein, als die Ents die Dämme brachen und alles aufgestaute Wasser durch eine Lücke im Nordwall in den Ring von Isengard hineinströmen ließen. Die Huorn-Dunkelheit und auch der Donner hatten sich verzogen. Hinter den Bergen im Westen ging eben der Mond unter.
    Isengard begann sich mit schwarzen, umherkriechenden Bächen und Tümpeln zu füllen. Sie glitzerten noch im letzten Mondschein, während sie sich über die Ebene ausbreiteten. Ab und zu fand das Wasser durch einen Schacht oder ein Abzugsloch den Weg nach unten. Zischend kamen mächtige weiße Dampfwolken hoch. Rauchschwaden stiegen auf. Es gab Explosionen und Stichflammen. Eine große Qualmschleife kringelte sich um den Orthancturm, immer höher hinauf, bis sie wie ein Wolkengipfel aussah, oben vom Mond und unten vom Feuer beschienen. Und immer noch mehr Wasser strömte herein, dass Isengard schließlich den Anblick einer riesigen flachen Soßenpfanne bot, in der es dampfte und brodelte.«
    »Wir haben letzte Nacht eine Rauch- und Dampfwolke von Süden gesehen, als wir zur Einmündung ins Nan Curunír kamen«, sagte Aragorn. »Da befürchteten wir, dass Saruman irgendeine neue Teufelei gegen uns auskochte.«
    »Der nicht!«, sagte Pippin. »Er war vermutlich am Ersticken undhatte nicht mehr viel zu lachen. Gegen Morgen, gestern Morgen, war das Wasser in alle Löcher hinabgedrungen, und über dem Tal lag dichter Nebel. Wir sind in den Wachraum da drüben geflüchtet und hatten gehörig Angst. Der See begann überzulaufen. Durch den alten Tunnel floss Wasser nach draußen und stieg rasch die Stufen herauf. Wir dachten schon, wir säßen wie Orks in diesem Loch in der Falle, aber dann fanden wir hinter dem Lagerraum eine Wendeltreppe, die auf den Torbogen führte. Wir sind mit knapper Not hinausgekommen, weil die Gänge beschädigt und kurz vor der oberen Plattform von Steintrümmern halb versperrt waren. Endlich saßen wir oben, hoch über den Fluten, und schauten zu, wie Isengard ertrank. Die Ents leiteten immer mehr Wasser herein, bis alle Feuer gelöscht und alle Keller vollgelaufen waren. Die Nebel

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