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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Hornbläser-Fässchen. ›Pfeifenkraut schmeckt besser nach dem Essen‹, hat Pippin gesagt; und darum mussten wir vorher schon ein wenig zulangen.«
    »Was wir nun alles voll und ganz verstehen«, sagte Gimli.
    »Alles bis auf eins«, sagte Aragorn. »Kraut aus dem Südviertel in Isengard: Je mehr ich drüber nachdenke, desto sonderbarer kommt mir das vor. In Isengard bin ich zwar noch nie gewesen, aber ich bin viel in dieser Gegend herumgekommen und kenne die unbewohnten Landstriche zwischen Rohan und dem Auenland. Über viele Jahre hin sind hier weder Waren noch Reisende durchgekommen, jedenfalls nicht offen. Saruman, denk ich mir, hat mit irgendwem im Auenland heimlich Geschäfte gemacht. Leute wie Schlangenzunge sind vielleicht nicht nur in König Théodens Haus zu finden. Stand das Erntejahr auf den Fässchen?«
    »Ja«, sagte Pippin. »Es war die Ernte von 1417, also vom letzten Jahr, nein, inzwischen natürlich vom vorletzten: ein guter Jahrgang.«
    »Na, was immer da ausgeheckt wurde, ist nun hoffentlich vorüber, oder aber es liegt für uns im Moment außer Reichweite«, sagte Aragorn. »Ich glaube aber, ich werde Gandalf etwas davon sagen, auch wenn es bei all seinen großen Plänen wie eine Nebensache aussehen mag.«
    »Was er nur treibt?«, sagte Merry. »Der Nachmittag wird schon kürzer. Gehn wir uns umschauen! Jedenfalls kannst du Isengard jetzt betreten, Streicher, wenn du willst. Aber es ist kein sehr erfreulicher Anblick.«

ZEHNTES KAPITEL

    SARUMANS STIMME
    S ie durchschritten den zertrümmerten Tunnel, stiegen auf einen Haufen Steine und blickten zum dunklen Orthancfelsen mit seinen vielen Fenstern hinüber, der noch immer drohend inmitten der verwüsteten Ebene stand. Fast alles Wasser war nun wieder abgeflossen. Hier und da blieb noch eine trübe Pfütze voller Schmutz und Gerümpel; doch zum größten Teil lag der weite Kreis wieder trocken, eine Wüste von Schlamm und herabgestürzten Felsblöcken, durchbrochen von geschwärzten Löchern und Gruben und gesprenkelt mit Pfosten und Säulen, die sich wie Betrunkene in alle Richtungen neigten. Am Rande des zerschlagenen Runds bildeten die Überreste des Walls große Hügel und Haufen, und dahinter zog sich das struppig grüne Tal in die lange Schlucht zwischen den dunklen Bergketten hinauf. Über die Schlammwüste hinweg sahen sie Reiter, die sich vorsichtig einen Weg bahnten; sie kamen von der Nordseite und näherten sich schon dem Orthanc.
    »Da sind Gandalf und Théoden und seine Reiter!«, sagte Legolas. »Gehn wir ihnen entgegen!«
    »Vorsicht!«, sagte Merry. »Manche Steinplatten sind lose; sie können hochkippen und euch in eine Grube schleudern, wenn ihr nicht aufpasst.«
    Sie hielten sich auf der Straße vom Tor zum Orthanc, soweit sie noch zu erkennen war, und sie gingen langsam, denn die Steinplatten waren gesprungen und glitschig. Als die Reiter sie kommen sahen, hielten sie im Schatten des Felsens und warteten auf sie. Gandalf kam ihnen entgegengeritten.
    »So, Baumbart und ich haben interessante Dinge erörtert und ein paar Pläne gemacht«, sagte er, »und ein bisschen ausruhen konnten wir uns auch, was wir alle bitter nötig hatten. Jetzt müssen wir weiter. Ich hoffe, auch ihr habt euch erholt und gestärkt?«
    »Haben wir«, sagte Merry. »Aber unsere interessanten Erörterungen begannen und endeten mit Pfeifenkraut. Trotzdem sind wir auf Saruman nun nicht mehr so schlecht zu sprechen wie zuvor.«
    »Wirklich?«, sagte Gandalf. »Na, das kann ich von mir nicht sagen. Eine Sache hab ich jetzt noch zu erledigen, bevor ich aufbreche: Ich muss Saruman einen Abschiedsbesuch machen. Gefährlich und wahrscheinlich sinnlos, aber es muss sein. Wer will, kann mitkommen – aber Vorsicht! Und bitte keine dummen Späße! Dazu ist jetzt nicht der Augenblick.«
    »Ich komme mit«, sagte Gimli. »Schon um festzustellen, ob er dir wirklich so ähnlich sieht.«
    »Und wie willst du das feststellen, Herr Zwerg?«, sagte Gandalf. »Saruman kann selbstverständlich in deinen Augen wie ich aussehen, wenn ihm das in seine Pläne passt. Und bist du denn gescheit genug, alle seine Vorspiegelungen zu durchschauen? Vielleicht wird er sich scheuen, sich vor so vielen Augen zugleich zu zeigen. Aber ich habe die Ents gebeten, sich außer Sicht zu halten; darum können wir ihn vielleicht doch bewegen hervorzukommen.«
    »Worin besteht die Gefahr?«, fragte Pippin. »Wird er auf uns schießen oder Feuer aus den Fenstern schütten; oder könnte er uns aus

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