Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
Vom Netzwerk:
nur Korsaren! gebrüllt und wollten einfach nicht auf mich hören. Wie hast du das bloß gemacht?«
    Aragorn lachte und nahm den Hobbit bei der Hand. »Schön, dich zu sehen!«, sagte er. »Aber jetzt haben wir keine Zeit, Reiseabenteuer zu erzählen.«
    Imrahil aber sagte zu Éomer: »Sollen wir so unsere Könige anreden? Aber vielleicht wird er ja die Krone unter einem anderen Namen tragen.«
    Und Aragorn, der ihn gehört hatte, drehte sich zu ihm um und sagte: »Sehr richtig, denn in der alten Hochsprache heiße ich Elessar, der Elbenstein, und Envinyatar, der Erneuerer«, und er hob den grünen Stein hoch, den er an der Brust trug. »Streicher aber soll der Name meines Hauses sein, wenn es je gegründet wird. In der Hochsprache wird er nicht übel klingen: Telcontar werde ich heißen, und nach mir alle meine leiblichen Erben.«
    Damit gingen sie weiter zu den Räumen, wo die Kranken gepflegt wurden, und währenddessen erzählte ihnen Gandalf von Éowynsund Meriadocs Taten. »Denn lange hab ich bei ihnen gestanden«, sagte er, »und in ihren Träumen haben sie zuerst viel geredet, bevor sie ins todesnahe Dahindämmern sanken. Auch habe ich die Gabe, manches weit Entfernte zu sehen.«
    Aragorn ging zuerst zu Faramir, dann zu Frau Éowyn und zuletzt zu Merry. Als er sich die Gesichter der Kranken und ihre Verletzungen angesehen hatte, seufzte er. »Hier werde ich alles aufbieten müssen, was mir an Kraft und Können zu Gebote steht«, sagte er. »Wäre doch Elrond nur hier, denn er ist der Älteste unseres ganzen Volkes und heilkräftiger als ich.«
    Und Éomer, der sah, wie bedrückt und müde er war, sagte: »Ruh dich erst aus, und iss wenigstens etwas!«
    Aber Aragorn antwortete: »Nein, denn für diese drei, und am ehesten für Faramir, ist die Zeit bald abgelaufen. Höchste Eile tut not.«
    Dann rief er Ioreth herbei und sagte: »Habt ihr einen Vorrat an Heilkräutern im Hause?«
    »Ja, gnädiger Herr«, antwortete sie, »aber nicht genug, fürchte ich, für alle, die ihrer bedürfen werden. Doch fest steht nur, dass ich auch nicht weiß, wo wir noch welche finden sollen; denn es fehlt ja an allem in diesen schrecklichen Tagen, bei all den Feuern und Bränden und mit so wenigen Botenjungen und wo auch noch die Straßen alle versperrt sind. Ja, ich weiß gar nicht, vor wie vielen Tagen der letzte Fuhrmann aus Lossarnach hier auf den Markt kam. Aber wir tun hier im Haus unser Bestes mit dem, was wir haben, wie der gnädige Herr sicher weiß.«
    »Das kann ich erst sagen, wenn ich’s gesehn hab«, sagte Aragorn. »Und an noch etwas fehlt es, an Zeit für viele Worte. Habt ihr Athelas? «
    »Ich weiß nicht, so viel steht fest, gnädiger Herr«, antwortete sie. »Jedenfalls kenn ich es nicht unter diesem Namen. Ich geh mal und frage den Kräutermeister; der kennt die alten Namen alle.«
    »Man nennt es auch Königskraut «, sagte Aragorn, »und vielleicht sagt der Name dir mehr, denn so heißt es beim Landvolk in diesen späteren Tagen.«
    »Ach das!«, sagte Ioreth. »Ja, wenn der gnädige Herr das gleich gesagt hätte, dann hätt ich’s ihm sagen können. Nein, das haben wir nicht, so viel steht fest. Na, ich hab ja noch nie gehört, dass es irgendwelche besonderen Kräfte besitzt, und überhaupt, wie ich immer zu meinen Schwestern gesagt habe, wenn wir im Wald drauf gestoßen sind, ›Königskraut‹ hab ich gesagt, ›ist doch ein sonderbarer Name, und ich möchte mal wissen, warum das bloß so heißt, denn wenn ich ein König wär, dann hätt ich doch schönere Pflanzen in meinem Garten‹. Immerhin, lieblich duftet es ja, wenn man’s zerreibt, nicht? Wenn lieblich das richtige Wort ist; heilsam kommt der Sache vielleicht noch näher.«
    »Jawohl, heilsam«, sagte Aragorn. »Und nun, gute Frau, wenn dir am Herrn Faramir etwas liegt, dann beweg deine Beine so schnell wie deine Zunge und hole mir Königskraut, wenn es irgendwo in der Stadt ein Blatt davon gibt!«
    »Und wenn nicht«, sagte Gandalf, »dann reite ich nach Lossarnach und nehme Ioreth hinter mir aufs Pferd, und dann soll sie mit mir in den Wald gehen, aber nicht zu ihren Schwestern! Und Schattenfell soll ihr zeigen, was Eile bedeutet!«
    Als Ioreth fort war, bat Aragorn die anderen Frauen, Wasser heißzumachen. Dann nahm er mit einer Hand Faramirs Hand und legte die andere Hand auf die Stirn des Kranken. Die Stirn war schweißnass, aber Faramir rührte sich nicht und gab kein Lebenszeichen. Er schien kaum mehr zu atmen.
    »Er ist fast hinüber«,

Weitere Kostenlose Bücher