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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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nicht schlechter waren als üblich) stellte der Bauer Maggot seinen Krug hin und sah sie alle der Reihe nach an.
    »Also, Herr Peregrin«, sagte er, »wo kommst du denn heute her, und wohin willst du? Wolltest du mich besuchen? Denn, wenn ja, dann wärst du an meinem Tor vorbeigegangen, ohne dass ich dich gesehen habe.«
    »Nein«, antwortete Pippin, »um die Wahrheit zu sagen, die du sowieso schon erraten hast, wir sind von der anderen Seite her auf den Feldweg gestoßen; wir sind über deine Felder gekommen. Aber das war rein zufällig. Wir haben uns im Wald bei Waldhof verlaufen, als wir versuchten, eine Abkürzung zur Fähre zu finden.«
    »Wenn ihr es eilig hattet, wärt ihr auf der Straße schneller hingekommen«, sagte der Bauer. »Aber darüber hab ich mir keine Gedanken gemacht. Du kannst ruhig über mein Land gehen, wenn du Lust hast, Herr Peregrin. Und du auch, Herr Beutlin – obwohl ich vermute, dass du immer noch Pilze magst.« Er lachte. »Ach ja, anden Namen hab ich mich gleich erinnert. Ich weiß noch, damals war der kleine Frodo Beutlin eine der schlimmsten Rotznasen von ganz Bockland. Aber ich hab jetzt nicht an die Pilze gedacht. Eben hatte ich den Namen Beutlin schon mal gehört, kurz bevor ihr auftauchtet. Was denkt ihr wohl, was dieser komische Kerl mich gefragt hat?«
    Gespannt warteten sie, dass er weiter erzählte. »Nun«, sagte der Bauer, die Pointe genüsslich hinauszögernd, »also, der kam auf einem großen schwarzen Gaul zum Tor reingeritten, das gerade offen stand, und bis an meine Tür. Er selbst war auch ganz schwarz, so eingepackt und vermummt, als ob er nicht erkannt werden wollte. ›Was zum Henker kann der hier im Auenland wollen?‹ hab ich mir gedacht. Von den Großen Leuten kommen nicht viele über die Grenze, und von so einem wie diesem schwarzen Kunden hatte ich überhaupt noch nie gehört.
    ›Guten Tag, der Herr!‹ sag ich und geh ihm entgegen. ›Dieser Weg führt nirgendwohin, und egal, wo Sie hin wollen, der kürzeste Weg für Sie ist der zurück zur Straße.‹ Wie der schon aussah, gefiel mir gar nicht, und als Greif rauskam, hat er nur einmal geschnüffelt und kurz gejault, wie wenn ihn was gestochen hätte; dann hat er den Schwanz eingekniffen und ist heulend weggerannt. Der schwarze Kerl ist ganz still dagesessen.
    ›Von dorten komme ich‹, sagt der, so langsam und irgendwie steif, und zeigt mit dem Daumen hinter sich nach Westen – über meine Felder, bittschön! ›Hast du Beutlin gesehn?‹ fragt er mich mit so einer ganz komischen Stimme und beugt sich zu mir runter. Sein Gesicht konnt ich nicht sehen, weil ihm die Kapuze bis zum Hals hing, und irgendwie lief mir’s kalt übern Rücken. Trotzdem, ich seh nicht ein, wie der die Frechheit haben kann, über mein Land dahergeritten zu kommen!
    ›Verschwinden Sie!‹ sag ich. ›Hier gibt’s keine Beutlins. Sie sind im falschen Teil des Auenlands. Da müssen Sie westwärts nach Hobbingen – aber diesmal bitte über die Straße!‹
    ›Beutlin ist fort‹, krächzt er. ›Er naht. Er ist nicht mehr weit. Ichwünsche ihn zu finden. Sagst du es mir, wenn er des Weges kommt? Ich komme wieder mit Gold.‹
    ›Nein, Sie kommen nicht wieder!‹ sag ich. ›Sie verschwinden jetzt dahin, wo Sie hingehören, und zwar schleunigst! Sie haben eine Minute Zeit, dann ruf ich alle meine Hunde.‹
    Er hat irgendwie so gezischt – vielleicht war das seine Art zu lachen, vielleicht auch nicht. Dann hat er seinem großen Gaul die Sporen gegeben, direkt auf mich los; gerade noch konnte ich zur Seite springen. Ich hab die Hunde gerufen, aber er hat kehrtgemacht und ist durchs Tor raus und den Feldweg zur Straße lang geritten wie Blitz und Donner. Was hältst du davon?«
    Frodo saß einen Moment still und blickte ins Feuer, aber sein einziger Gedanke war, wie in aller Welt sie nur zur Fähre durchkommen sollten. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll«, sagte er endlich.
    »Dann sag ich dir, was davon zu halten ist«, sagte Maggot. »Du hättest dich nie mit den Leuten in Hobbingen einlassen sollen, Herr Frodo. Das sind ganz komische Leute, da oben.« Sam rührte sich auf seinem Stuhl und schaute den Bauern sehr unfreundlich an. »Aber du warst immer ein leichtsinniger Bursche. Als ich gehört hab, dass du von den Brandybocks fort und zu dem alten Herrn Bilbo gezogen bist, da hab ich gleich gesagt, der kriegt noch Ärger! Denk an meine Worte, das kommt jetzt alles von Herrn Bilbos sonderbarem Treiben! Der ist irgendwie

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