Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
Vom Netzwerk:
ritt weiter, bis zum Haus. In der großen runden Tür, zu der eine Treppe aus dem weiten Hof hinaufführte, standen Frau Hüttinger und ihre Tochter Rosie, vor ihnen Nibs, der nach einer Heugabel griff.
    »Ich bin’s!«, rief Sam, als er herangetrabt kam. »Sam Gamdschie. Bitte, gable mich nicht auf, Nibs! Außerdem hab ich ein Panzerhemd an.«
    Er sprang aus dem Sattel und ging die Stufen hinauf. Sie sahen ihn schweigend an. »Guten Abend, Frau Hüttinger!«, sagte er. »Hallo, Rosie!«
    »Hallo, Sam!«, sagte Rosie. »Wo bist du nur gewesen? Es hieß, du seist tot; aber seit dem Frühjahr hab ich immer auf dich gewartet. Sehr eilig hast du’s wohl nicht gehabt, wie?«
    »Stimmt vielleicht«, sagte Sam beschämt. »Aber jetzt hab ich’s eilig. Wir rücken den Strolchen zu Leibe, und ich muss gleich zurück zu Herrn Frodo. Aber ich dachte, ich muss doch mal reinschauen und sehen, wie es Frau Hüttinger geht, und dir, Rosie.«
    »Uns geht es ganz gut, danke«, sagte Frau Hüttinger, »oder so könnte’s uns gehn, wenn dieses Diebsgesindel nicht wäre.«
    »Na, dann mach bloß, dass du wieder wegkommst!«, sagte Rosie. »Wenn du die ganze Zeit auf den Herrn Frodo aufpassen musstest, wie kannst du ihn da jetzt allein lassen, wo es gefährlich wird?«
    Das war zu viel für Sam. Es hätte eine wochenlange Antwort erfordert, oder gar keine. Er wandte sich ab und stieg auf sein Pony. Aber als er losreiten wollte, kam Rosie die Treppe heruntergerannt.
    »Ich finde, du siehst gut aus, Sam«, sagte sie. »Geh jetzt, aber pass auf dich auf und komm gleich wieder, wenn ihr mit den Strolchen fertig seid!«
    Als Sam zurückkam, fand er das ganze Dorf in Aufruhr. Abgesehen von vielen jungen Burschen waren schon über hundert stämmige Hobbits versammelt, mit Äxten, Vorschlaghämmern, Tranchiermessern und handfesten Knüppeln; und einige hatten Jagdbogen. Weitere kamen noch von den entlegeneren Gehöften hinzu.
    Einige Dorfbewohner hatten ein großes Feuer gemacht, einfach, weil es die Stimmung hob, aber auch, weil es eines von den Dingen war, die der Oberste verboten hatte. Als es Nacht wurde, ließen sie es hell auflodern. Andere versperrten auf Merrys Befehl an beiden Seiten des Dorfes die Hauptstraße mit Schranken. Als die Landbüttel zu der unteren marschiert kamen, waren sie ratlos; aber als sie sahen, wie die Dinge standen, nahmen die meisten ihre Federn von den Mützen und schlossen sich dem Aufruhr an. Die anderen schlichen sich davon.
    Sam fand Frodo und seine Freunde am Feuer, im Gespräch mitdem alten Tom Hüttinger und umdrängt von der bewundernden Menge der Wasserauer Hobbits.
    »So, was machen wir als Nächstes?«, sagte Bauer Hüttinger.
    »Ich kann es nicht sagen, bevor ich mehr weiß«, sagte Frodo. »Wie viele von diesen Strolchen gibt es denn hier?«
    »Schwer zu sagen«, sagte Hüttinger. »Die streunen herum, kommen und gehn. Manchmal sind es fünfzig Mann in ihren Hütten oben in Hobbingen; aber von da gehn sie auf Streife, klauen oder ›sammeln‹, wie sie das nennen. Trotzdem, um den Obersten, wie der sich schimpft, sind selten weniger als zwanzig. Er sitzt in Beutelsend oder saß dort; aber in letzter Zeit hat er sich anderswo nicht blicken lassen. Überhaupt hat ihn seit ein, zwei Wochen schon niemand mehr gesehen; aber die Menschen lassen auch niemand zu ihm.«
    »Hobbingen ist nicht ihr einziges Lager, oder?«, sagte Pippin.
    »Leider nicht«, sagte Hüttinger. »Eine ganze Menge von ihnen sollen im Süden sein, in Langgrund und an der Sarnfurt; und noch so einige treiben sich am Waldende herum; und dann haben sie noch Hütten in Wegscheid. Außerdem gibt es noch die Riegellöcher, wie sie dazu sagen: die alten Speicherstollen in Michelbinge, aus denen sie ein Gefängnis für alle gemacht haben, die sich gegen sie auflehnen. Trotzdem, ich schätze, sie sind alles in allem nicht mehr als dreihundert im ganzen Auenland, vielleicht sogar weniger. Wir können mit ihnen fertig werden, wenn wir zusammenhalten.«
    »Haben sie irgendwelche Waffen?«, fragte Merry.
    »Peitschen, Messer, Keulen – genug für ihr schmutziges Handwerk; doch das ist alles, was man bisher bei ihnen gesehen hat. Aber ich nehme an, wenn es zum Kampf kommt, haben sie noch einiges mehr. Manche wenigstens haben Bogen. Sie haben ein paar von unseren Leuten erschossen.«
    »Da hast du’s, Frodo!«, sagte Merry. »Ich hab’s doch gewusst, wir werden kämpfen müssen. Nun, die haben mit dem Blutvergießen angefangen.«
    »Stimmt

Weitere Kostenlose Bücher