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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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warne ich dich noch mal: Du stehst im Licht, und mehrere Bogen zielen auf dich. Rühre einen Finger gegen diesen Bauern oder gegen irgendwen sonst, und du wirst sofort erschossen! Legt alle Waffen nieder, die ihr habt.«
    Der Anführer sah sich um. Er war in eine Falle gegangen. Aber jetzt, mit zwanzig von seinen Kumpanen im Rücken, hatte er keine Angst. Er kannte die Hobbits zu schlecht, um die Gefahr zu begreifen. Er fasste einen törichten Entschluss: es drauf ankommen zu lassen. Es konnte nicht schwer sein durchzubrechen.
    »Auf sie, Jungs!«, rief er. »Gebt’s ihnen!«
    Mit einem langen Messer in der linken und einer Keule in der rechten Hand stürmte er auf den Ring los, um sich in Richtung Hobbingen durchzuschlagen. Er holte zu einem wuchtigen Hieb gegen Merry aus, der ihm in den Weg trat. Er fiel tot um, von vier Pfeilen getroffen.
    Das genügte den anderen. Sie gaben klein bei. Man nahm ihnen die Waffen ab, fesselte sie aneinander und führte sie ab in eine leere Hütte, die sie selbst gebaut hatten. Dort wurden sie an Händen und Füßen gebunden und unter Bewachung eingesperrt. Die Leiche des Anführers wurde weggeschafft und begraben.
    »Scheint fast zu einfach zu sein, nach all der Aufregung, nicht?«, sagte Hüttinger. »Ich hab gesagt, wir könnten mit denen fertig werden. Aber wir brauchten erst jemand, der uns dazu aufrief. Ihr seid zur rechten Zeit heimgekehrt, Herr Merry.«
    »Es bleibt noch einiges zu tun«, sagte Merry. »Wenn deine Schätzung stimmt, dann sind wir noch nicht mit einem Zehntel von ihnen fertig. Aber nun ist es dunkel. Ich denke, unseren nächstenSchlag können wir erst morgen führen. Dann müssen wir dem Obersten einen Besuch machen.«
    »Warum nicht jetzt?«, sagte Sam. »Es ist kaum später als sechs. Und ich will meinen Ohm sehn. Weißt du, wie es ihm geht, Herr Hüttinger?«
    »Nicht zu gut und nicht zu schlecht, Sam«, sagte der Bauer. »Sie haben den Beutelhaldenweg aufgegraben, und das war ein harter Schlag für ihn. Er wohnt jetzt in einem von den neuen Häusern, die von den Menschen gebaut wurden, als der Oberste sie noch zu anderen Arbeiten als Sengen und Stehlen verwenden konnte: keine Meile weit vom Rand von Wasserau. Aber er schaut bei mir herein, wenn er Gelegenheit hat, und ich sorge dafür, dass er besser zu essen hat als manche armen Kerle. Natürlich gegen Die Vorschriften . Ich hätte ihn bei mir aufgenommen, aber das war verboten.«
    »Schönen Dank, Herr Hüttinger, und ich werd es dir nie vergessen«, sagte Sam. »Aber ich muss ihn sehen. Der Oberste und dieser Scharker, von dem sie geredet haben, die könnten da oben bis morgen früh allerhand Unheil anrichten.«
    »Gut, Sam«, sagte Hüttinger, »nimm ein oder zwei Jungen mit und hole ihn in mein Haus. Du brauchst nicht über die Wässer in die Nähe des alten Dorfs Hobbingen zu gehen. Mein Jolly hier wird dir den Weg zeigen.«
    Sam ging. Merry ließ für die Nacht Wachen rings ums Dorf und an den Straßensperren aufstellen. Dann gingen er und Frodo mit zu Bauer Hüttinger. Als sie mit der Familie in der warmen Küche saßen, stellten die Hüttingers ein paar höfliche Fragen nach ihren Reisen, hörten aber bei den Antworten kaum zu. Die Ereignisse im Auenland beschäftigten sie viel mehr.
    »Angefangen hat alles mit Pickel, wie wir ihn nennen«, sagte der Bauer Hüttinger. »Und zwar bald, nachdem du fort warst, Herr Frodo. Ganz komische Ideen hatte er, der Pickel. Anscheinend wollte er alles in die Hand bekommen und dann andere herumkommandieren. Bald zeigte sich, dass er schon einiges mehr an Besitzhatte, als gut für ihn war; und er raffte immer noch mehr zusammen, obwohl es ein Geheimnis ist, woher er das Geld hatte: Mühlen und Mälzereien, Gasthäuser, Bauernhöfe und Pfeifenkrautpflanzungen. Sandigmanns Mühle hatte er anscheinend schon gekauft, ehe er nach Beutelsend kam.
    Der Grundstock war natürlich sein großer Besitz im Südviertel, den er von seinem Vater hatte; und es scheint, dass er eine Menge vom besten Kraut schon ein paar Jahre lang in aller Stille woanders verkauft und verschickt hat. Aber Ende letzten Jahres fing er an, ganze Wagenladungen wegzuschicken, und nicht nur Pfeifenkraut. Viele Dinge wurden allmählich knapp, und der Winter kam. Die Leute wurden wütend, aber dagegen wusste er sich zu helfen. Eine Menge Menschen, die meisten Strolche, kamen mit großen Fuhrwerken ins Land, manche um die Waren nach Süden wegzuschaffen, andere um zu bleiben. Und es kamen immer mehr. Ehe

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