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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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einem weißen Edelstein, den er oft betastete.
    Alles ging nun gut und ließ auf noch Besseres hoffen; und Sam war so froh und fleißig, wie ein Hobbit nur sein konnte. Kein Wölkchen trübte sein Glück während des ganzen Jahres, abgesehen von einer unbestimmten Sorge um seinen Master. Frodo zog sich aus allem auenländischen Tun und Treiben stillschweigend zurück, undSam tat es weh zu bemerken, wie wenig Ehre man dem Ringträger in seiner Heimat erwies. Wenige nur wussten oder wollten wissen, was er erlebt und geleistet hatte; während Respekt und Bewunderung zumeist Herrn Meriadoc, Herrn Peregrin und (was Sam nicht wusste) ihm selbst zuteil wurden. Und im Herbst fiel wieder ein Schatten der alten Leiden auf ihr Leben.
    Eines Abends trat Sam ins Studierzimmer und fand Frodo in sehr seltsamer Verfassung. Er war aschfahl, und seine Augen schienen Dinge in weiter Ferne zu sehen.
    »Was ist mit dir, Herr Frodo?«, sagte Sam.
    »Verwundet bin ich«, antwortete Frodo, »verwundet, und niemals wird die Wunde wirklich heilen.«
    Aber dann stand er auf, der Anfall schien zu vergehen, und am nächsten Tag war er wieder ganz der Alte. Erst später fiel Sam ein, dass es der sechste Oktober gewesen war. Es war eine dunkle Nacht gewesen, vor zwei Jahren in der Mulde unter der Wetterspitze.
    Die Tage vergingen, und das Jahr 1421 brach an. Im März wurde Frodo wieder krank, aber mit viel Mühe konnte er es verheimlichen. Sam ging anderes im Kopf herum. Am fünfundzwanzigsten März, einem Datum, das Sam dick unterstrich, wurde das erste von Sams und Rosies Kindern geboren.
    »Also, Herr Frodo«, sagte Sam, »nun bin ich ein bisschen in der Klemme. Rosie und ich hatten beschlossen, ihn Frodo zu nennen, wenn du nichts dagegen hättest; aber nun ist es kein Er, sondern eine Sie. Allerdings ein so hübsches Mädchen, wie man sich’s nur wünschen kann – zum Glück kommt es mehr nach Rosie als nach mir. Und nun wissen wir nicht, was wir machen sollen.«
    »Na, Sam, warum wollt ihr nicht nach altem Brauch verfahren?«, sagte Frodo. »Gebt ihr einen Blumennamen wie Rose! Jedes zweite Mädchen im Auenland hat so einen Namen, und was könnte besser sein?«
    »Ich glaube, du hast recht, Herr Frodo«, sagte Sam. »Ich hab ein paar schöne Namen gehört auf meinen Reisen, aber ich finde, siesind ein bisschen zu hochtrabend für den täglichen Gebrauch. Der Ohm sagt: ›Nimm einen kurzen, dann musst du ihn nicht erst zurechtstutzen, ehe du ihn gebrauchen kannst.‹ Aber wenn es ein Blumenname sein soll, dann ist die Länge nicht das Problem; doch eine schöne Blume muss es sein, denn ich finde, sie ist wirklich sehr schön und wird bestimmt noch schöner.«
    Frodo überlegte einen Moment. »Na, Sam, wie wär’s mit Elanor, ›Sternsonne‹, der kleinen goldenen Blume, du erinnerst dich, auf den Wiesen von Lothlórien?«
    »Du hast es wieder mal getroffen, Herr Frodo!«, sagte Sam entzückt. »Genau, was ich wollte!«
    Die kleine Elanor war fast sechs Monate alt, und das Jahr 1421 war bis in den Herbst fortgeschritten, als Sam von Frodo ins Studierzimmer gerufen wurde.
    »Am Donnerstag hat Bilbo Geburtstag, Sam«, sagte Frodo. »Und dann hat er den alten Tuk überholt. Er wird hunderteinunddreißig.«
    »Ja«, sagte Sam. »Er ist erstaunlich.«
    »Jedenfalls, Sam«, sagte Frodo, »ich möchte, dass du mit Rosie sprichst und sie fragst, ob sie dich eine Weile entbehren kann, sodass wir zwei zusammen fortkönnen. Weit fort und für lange Zeit kannst du jetzt natürlich nicht«, sagte er etwas wehmütig.
    »Allerdings, nicht sehr gut, Herr Frodo.«
    »Natürlich nicht. Aber das macht nichts. Wenigstens kannst du mich noch ein Stück begleiten. Sag Rosie, du bleibst nicht lange fort, höchstens vierzehn Tage, und kommst dann wohlbehalten wieder.«
    »Ich wollte, ich könnte bis nach Bruchtal mitkommen, Herr Frodo, und Herrn Bilbo besuchen«, sagte Sam. »Aber der einzige Ort, wo ich jetzt wirklich gern bin, ist hier. Ich bin so entzweigerissen!«
    »Armer Sam! So wirst du dir vorkommen, leider«, sagte Frodo. »Aber du wirst geheilt werden. Du hättest immer heil und ganz bleiben sollen und so wirst du auch wieder sein.«
    In den nächsten paar Tagen ging Frodo mit Sam seine Papiere und Schriften durch und händigte ihm die Schlüssel aus. Er hatte ein dickes Buch mit glattem rotem Ledereinband; und die großen Seiten waren nun fast sämtlich vollgeschrieben. Zu Anfang kamen viele Seiten mit Bilbos dünner, krakeliger Schrift, aber das meiste

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