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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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Zeit, als Sam befürchtet hatte. Am Tag nach der Schlacht ritt Frodo nach Michelbinge und befreite die Gefangenen aus den Riegellöchern. Einer der Ersten, die sie dort fanden, war der arme Fredegar Bolger, der Dicke, nun bis auf die Knochen abgemagert. Er war geschnappt worden, als die Strolche einen Trupp aufständischer Hobbits, deren Anführer er war, oben in den Dachsbauten bei den Hügeln um Schären ausräucherten.
    »Armer alter Knabe, du hättest doch lieber mit uns kommen sollen!«, sagte Pippin, als sie ihn ins Freie trugen, weil er zu schwach war, um zu laufen.
    Er schlug ein Auge auf und versuchte ein tapferes Lächeln. »Wer ist der junge Hüne mit der lauten Stimme?«, flüsterte er. »Doch nicht der kleine Pippin? Welche Hutnummer hast du denn jetzt?«
    Dann fanden sie Lobelia. Die Ärmste, sie sah sehr alt und dünn aus, als man sie aus einer dunklen und engen Zelle holte! Sie ließ sich nicht davon abbringen, auf eigenen Füßen hinauszuhumpeln; und sie wurde mit so herzlichem Beifall begrüßt, als sie, auf Frodos Arm gestützt, aber immer noch mit ihrem Regenschirm in der Hand, draußen erschien, dass sie tief gerührt war und unter Tränen wegfuhr. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie beliebt gewesen. Aber die Nachricht von Lothos Ermordung war niederschmetternd für sie, und nach Beutelsend wollte sie nicht zurückkehren. Sie gab den Besitz Frodo zurück und zog zu ihren Verwandten, den Straffgürtels in Hartbuddel.
    Als die arme Alte im nächsten Frühjahr starb – sie war immerhinüber die Hundert hinaus –, war Frodo überrascht und ergriffen zu erfahren, dass sie alles, was von ihrem und Lothos Geld noch übrig war, ihm hinterlassen hatte: Er sollte es für Hobbits verwenden, die bei den Unruhen ihr Heim verloren hatten. Damit war auch diese Familienfehde beendet.
    Der alte Willi Weißfuß hatte länger als alle andern in den Riegellöchern gesessen, und obwohl er vielleicht nicht gar so schlecht behandelt worden war wie manch einer, musste er doch erst gründlich herangefüttert werden, bevor er wieder wie ein Bürgermeister aussah; darum erklärte Frodo sich bereit, ihn zu vertreten, bis er wieder in Form wäre. Seine einzige Amtshandlung als stellvertretender Bürgermeister bestand darin, die Zahl der Landbüttel zu verringern und ihre Pflichten auf ihr gewohntes Maß zu beschränken. Die Aufgabe, die letzten der Strolche aus dem Land zu jagen, wurde Merry und Pippin überlassen und war bald erledigt. Auf die Nachricht von der Schlacht in Wasserau flüchteten die Banden im Süden außer Landes und leisteten dem Thain kaum Widerstand. Bis zum Ende des Jahres wurden die wenigen Überlebenden in den Wäldern zusammengetrieben, und diejenigen, die sich ergaben, wurden über die Grenzen gebracht.
    Unterdessen gingen die Aufräumarbeiten zügig voran, und Sam kam nicht zur Ruhe. Hobbits können bienenfleißig sein, wenn ihnen danach ist und wenn es nottut; und Tausende von Händen jeden Alters packten nun bereitwillig mit an, von den kleinen, aber geschmeidigen der Hobbitjungen und Hobbitmädchen bis zu den abgearbeiteten und schwieligen der Väterchen und Mütterchen. Bis zum Julfest stand von den neuen Büttel-Häusern und allem, was »Scharkers Menschen« gebaut hatten, kein Stein mehr auf dem andern; doch ließen die Backsteine sich gut verwenden, um manch eine alte Höhle auszubessern, sie behaglicher und trockener zu machen. Große Vorratslager in Schuppen, Scheunen und verlassenen Höhlen kamen zum Vorschein, wo die Menschen Waren, Lebensmittel und Bier versteckt hatten, besonders in den Stollen von Michelbinge und in den alten Steinbrüchen bei Schären; und so konntedas Julfest ausgelassener gefeiert werden, als man gewagt hatte zu hoffen.
    Eine der ersten Arbeiten in Hobbingen, noch vor dem Abriss der neuen Mühle, war die Säuberung auf dem Bühl und in Beutelsend und die Wiederherstellung des Beutelhaldenwegs. Die neue Sandgrube wurde an der Vorderseite eingeebnet und in einen großen, windgeschützten Garten umgewandelt, während an der Südseite neue Höhlen in den Hang und bis in den Bühl hinein gegraben und mit Backsteinen ausgelegt wurden. Der Ohm bekam seine Höhle Nummer 3 wieder, und oft sagte er, ob man’s hören wollte oder nicht:
    »Es muss ein böser Wind sein, der niemand was Gutes bringt, sag ich doch schon immer. Und Ende gut, alles besser!«
    Einige Beratungen gab es darüber, wie man die neue Höhlenreihe nennen sollte. Schlachtgärten oder Bessere Smials

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