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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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vertrauen, dass wir dich ohne ein Wort verschwinden und der Gefahr allein entgegengehn lassen. Wir sind deine Freunde, Frodo. Jedenfalls, so steht es: Wir wissen zum größten Teil, was Gandalf dir gesagt hat. Wir wissen allerhand über den Ring. Wir haben eine entsetzliche Angst – aber wir kommen mit, oder wir folgen dir wie eine Hundemeute.«
    »Und schließlich, Herr Frodo«, ergänzte Sam, »solltest du auch auf die Elben hören. Gildor hat gesagt, du sollst Freunde mitnehmen, die bereit sind, dir zu folgen – das kannst du nicht bestreiten.«
    »Ich bestreite es nicht«, sagte Frodo und schaute Sam an, der nun grinste. »Ich bestreite es nicht, aber ich werde nie wieder glauben,dass du schläfst, ob du nun schnarchst oder nicht. Ich werde dir immer erst einen kräftigen Tritt geben, um mich zu vergewissern.
    Ihr seid mir eine ganz hinterlistige Bande!«, sagte er zu den anderen. »Aber ich danke euch.« Lachend stand er auf und hob beide Hände. »Ich gebe mich geschlagen. Ich will auf Gildors Rat hören. Ich würde jetzt vor Freude tanzen, wenn die Aussichten nicht so finster wären. Trotzdem, ich kann mir nicht helfen, ich bin froh, so froh, wie ich es schon lange nicht mehr gewesen bin. Vor diesem Abend hatte mir’s gegraut.«
    »Gut, alles klar! Ein dreifach Hoch auf Hauptmann Frodo & Co.!«, brüllten sie und tanzten um ihn herum. Merry und Pippin stimmten ein Lied an, das sie offenbar für diese Gelegenheit geschrieben hatten.
    Es war in Zwergenstrophen gedichtet, wie das Lied, von dem sich Bilbo einst in sein Abenteuer hatte hineinlocken lassen, und ging nach derselben Melodie:
    Ach, Haus und Herd, auf Wiedersehn!
    Ob’s stürmt, ob’s schneit, wir müssen gehn,
    Vom Bett gejagt, bevor es tagt,
    Zu Feld und Wald und Bergeshöhn.
    Nach Bruchtal, wo man elbisch spricht,
    Zum tiefen Tal im Nebellicht,
    Dahin, dahin, durch dick und dünn!
    Doch wohin dann? Wir wissen’s nicht.
    Ringsum Gefahr, die uns beschleicht,
    Das Bett im Freien kalt und feucht;
    Doch geht’s voran, ist irgendwann
    Die Fahrt zu End, das Ziel erreicht.
    Ob’s stürmen oder schneien mag,
    Wir müssen fort vor Tau und Tag!
    »Sehr schön!«, sagte Frodo. »Aber wenn das so ist, haben wir noch einiges zu tun, bevor wir zu Bett gehn – wenigstens heute Nacht noch mit einem Dach überm Kopf.«
    »Ach, das war doch nur das Gedicht«, sagte Pippin. »Oder willst du wirklich vor Tau und Tag aufbrechen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Frodo. »Ich fürchte mich vor diesen Schwarzen Reitern und bin sicher, dass es gefährlich wäre, lange an einem Ort zu bleiben, besonders an einem, von dem bekannt ist, dass ich ihn aufsuchen wollte. Außerdem hat Gildor mir geraten, nicht zu warten. Aber ich würde sehr gern Gandalf treffen. Ich habe gemerkt, dass sogar Gildor besorgt war, als er hörte, dass er nicht gekommen ist. Eigentlich hängt alles von zwei Fragen ab. Wie schnell können die Reiter nach Bockenburg kommen? Und wie schnell können wir aufbrechen? Es wird noch einiges vorzubereiten sein.«
    »Die Antwort auf die zweite Frage«, sagte Merry, »lautet, dass wir in einer Stunde aufbrechen könnten. Ich habe so gut wie alles vorbereitet. In einem Stall hinter den Wiesen stehen sechs Ponys, Vorräte und Marschausrüstung sind eingepackt; fehlen nur noch ein bisschen Kleidung zum Wechseln und die verderblichen Nahrungsmittel.«
    »Ihr scheint eure Verschwörung ganz professionell organisiert zu haben«, sagte Frodo. »Aber was sagst du zu den Schwarzen Reitern? Könnten wir’s riskieren, noch einen Tag auf Gandalf zu warten?«
    »Kommt ganz drauf an, was du denkst, was die Reiter tun würden, wenn sie dich hier fänden«, antwortete Merry. »Sie könnten natürlich jetzt schon hier sein, wenn sie am Nordtor nicht aufgehalten würden, wo der Hag bis ans Flussufer herabreicht, grad diesseits der Brücke. Die Torwächter würden sie bei Nacht nicht durchlassen, aber sie könnten durchbrechen. Selbst bei Tag, denke ich, würde man wohl versuchen, sie nicht einzulassen, oder würde zumindest erst Anweisungen des Herrn vom Brandygut einholen wollen – denn die Reiter machen sicher keinen Vertrauen erweckenden Eindruck, und die Wächter werden es mit der Angst kriegen. Aber einem entschlossenen Angriff könnte ganz Bockland natürlich nicht lange widerstehen. Und es ist möglich, dass man sogar einen Schwarzen Reiter einlässt, wenn er morgens kommt und ganz manierlich sagt, dass er zu Herrn Beutlin möchte. Es ist ja allgemein bekannt, dass du

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