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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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ist nicht blöd«, sagte Merry. »Seinem runden Gesicht sieht man nicht an, was er sich alles denkt, aber nicht sagt. Ich habe gehört, dass er früher öfters in den Alten Wald gegangen ist, und er steht in dem Ruf, über allerlei seltsame Dinge Bescheid zu wissen. Aber wenigstens könntest du uns sagen, Frodo, ob du denkst, dass er gut oder schlecht geraten hat.«
    »Ich denke «, antwortete Frodo langsam, »dass er nach allem, was er wissen kann, gut geraten hat. Ein Zusammenhang mit Bilbos alten Abenteuern besteht tatsächlich, und die Reiter suchen, oder vielleicht sollte man sagen, fahnden nach ihm oder nach mir. Ich befürchte auch, wenn ihr’s denn wissen wollt, dass die Sache überhaupt nicht lustig ist und dass ich weder hier noch irgendwo sonst in Sicherheit bin.« Er blickte nach den Fenstern und Wänden, als befürchtete er, dass sie plötzlich aufgehen könnten. Die andern sahen ihn stumm an und wechselten miteinander vielsagende Blicke.
    »Jetzt kommt’s, jede Sekunde!«, sagte Pippin flüsternd zu Merry. »Nun denn!«, sagte Frodo endlich, richtete sich auf und straffte
    den Rücken, als habe er einen Entschluss gefasst. »Ich kann’s nicht länger verheimlichen. Ich muss euch allen etwas sagen. Aber ich weiß nicht recht, wie ich anfangen soll.«
    »Ich glaube, ich kann dir helfen«, sagte Merry ruhig, »indem ich dir einen Teil davon meinerseits sage.«
    »Was meinst du damit?«, sagte Frodo und schaute ihn besorgt an. »Mein guter alter Frodo, nur so viel: Du bist unglücklich, weil
    du nicht weißt, wie du Abschied nehmen sollst. Natürlich hast du schon länger vorgehabt, aus dem Auenland fortzugehen. Aber nun ist die Gefahr rascher über dich hereingebrochen, als du erwartet hast, und nun entschließt du dich, sofort aufzubrechen. Aber du willst doch nicht fort. Du tust uns sehr Leid.«
    Frodo machte den Mund auf und klappte ihn gleich wieder zu. Seine überraschte Miene war so komisch, dass sie lachen mussten. »Mein lieber alter Frodo!«, sagte Pippin. »Hast du wirklich geglaubt, du könntest uns allen Sand in die Augen streuen? Dazu warst du bei weitem nicht gerissen und umsichtig genug. Offenbar hast du schon das ganze letzte Jahr seit April daran gedacht, fortzugehen und vorher noch all deinen Schlupfwinkeln Lebwohl zu sagen. Immer wieder haben wir gehört, wie du Sachen vor dich hingebrabbelt hast: ›Ob ich wohl dieses Tal noch mal wiedersehn werde?‹ und dergleichen. Und was sollten wir davon halten, wenn du so tust, als ob dir das Geld ausgeht, und dann tatsächlich dein schönes Beutelsend an diese Sackheim-Beutlins verkaufst? Und von all diesen Gesprächen unter vier Augen mit Gandalf?«
    »Du lieber Himmel«, sagte Frodo, »und ich hab gedacht, ich hätte alles sehr schlau eingefädelt! Ich weiß nicht, was Gandalf dazu sagen würde. Redet denn nun schon das ganze Auenland von meinem Fortgang?«
    »O nein!«, sagte Merry. »Darüber mach dir keine Sorgen! Lange wird es sich natürlich nicht geheimhalten lassen, aber bis jetzt, meine ich, wissen davon nur wir Verschwörer. Du musst doch bedenken, dass wir dich gut kennen und oft mit dir zusammen sind. Gewöhnlich können wir erraten, was dir durch den Kopf geht. Und Bilbo habe ich auch gekannt. Um dir die Wahrheit zu sagen, ich habe dich immer ziemlich genau beobachtet, seit er fort ist. Ich dachte, früher oder später würdest du ihm folgen, eher früher, dachteich sogar; und in letzter Zeit waren wir sehr besorgt. Uns graute vor dem Gedanken, du könntest uns entwischen und ganz allein plötzlich losgehen, so wie er. Seit diesem Frühjahr haben wir die Augen offen gehalten und auch unsererseits allerlei geplant und vorbereitet. So leicht kommst du uns nicht davon!«
    »Aber ich muss doch fort, Freunde!«, sagte Frodo. »Es ist nicht zu ändern. Es ist bitter für uns alle, aber es hat keinen Zweck, dass ihr versucht, mich zurückzuhalten. Wenn ihr schon so viel erraten habt, dann, bitte, helft mir und hindert mich nicht!«
    »Du verstehst nicht«, sagte Pippin. »Du musst gehn – und darum müssen wir’s auch. Merry und ich kommen mit. Sam ist ein ausgezeichneter Gefährte; er würde jedem Drachen in den Schlund springen, um dich rauszuziehen, wenn er nicht über die eigenen Füße stolpern würde; aber bei einem so gefährlichen Abenteuer wirst du mehr als einen Begleiter nötig haben.«
    »Meine teuren und heiß geliebten Hobbits!«, sagte Frodo tief gerührt. »Aber das kann ich nicht zulassen, das habe ich schon lange

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