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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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nach Krickloch ziehst.«
    Frodo setzte sich und überlegte eine Weile. »Ich habe mich entschieden«, sagte er schließlich. »Ich breche morgen auf, sobald es hell ist. Aber ich gehe nicht über die Straße, denn das wäre noch gefährlicher, als hier zu warten. Wenn ich durchs Nordtor gehe, wird meine Abreise aus Bockland sofort bekannt, statt wenigstens noch ein paar Tage geheim zu bleiben. Außerdem werden die Brücke und die Oststraße in Grenznähe mit Sicherheit beobachtet, ob nun ein Reiter nach Bockland hereinkommt oder nicht. Wir wissen nicht, wie viele Reiter es sind, mindestens aber zwei, womöglich mehr. Das einzig Richtige ist also, in einen völlig unvorhergesehenen Weg einzuschlagen.«
    »Aber das kann nur heißen, durch den Alten Wald«, sagte Fredegar erschrocken. »Das kannst du doch nicht vorhaben. Der Alte Wald ist ebenso gefährlich wie diese Schwarzen Reiter.«
    »Nicht ganz«, sagte Merry. »Es klingt zwar tollkühn, aber ich glaube, Frodo hat Recht. Es ist der einzige Weg, auf dem wir nicht sofort die Verfolger hinter uns hätten. Mit etwas Glück könnten wir einen beträchtlichen Vorsprung gewinnen.«
    »Aber im Alten Wald könnt ihr nicht viel Glück haben«, wandte Fredegar ein. »Niemand hat dort Glück. Ihr werdet euch verirren. Niemand geht da rein.«
    »O doch, ich kenne ein paar!«, sagte Merry. »Die Brandybocks gehen rein – manchmal, wenn ihnen danach zumute ist. Wir haben einen geheimen Eingang. Frodo ist schon einmal drin gewesen, vor langer Zeit. Ich bin mehrere Mal drin gewesen, allerdings meistens bei Tageslicht, wenn die Bäume einigermaßen friedlich vor sich hindösen.«
    »Na, tut, was ihr für richtig haltet!«, sagte Fredegar. »Ich wüsste nicht, wovor ich mehr Angst habe als vor dem Alten Wald; die Geschichten über ihn sind ein Albtraum. Aber meine Stimme zählt jawohl nicht, weil ich nicht mitgehe. Immerhin muss ja auch jemand dableiben, der Gandalf sagen kann, wo ihr seid, denn er wird sicherlich bald kommen.«
    Bei aller Freundschaft mit Frodo hatte der dicke Fredegar doch keine Lust, das Auenland zu verlassen und die weite Welt jenseits der Grenzen kennen zu lernen. Seine Familie kam sogar aus dem Ostviertel, aus Balgfurt in den Brückenauen, aber er war noch nie über die Brandyweinbrücke gegangen. Nach dem ursprünglichen Plan der Verschwörer sollte er zurückbleiben, Neugierige abwimmeln und so lange wie möglich den Anschein aufrechterhalten, dass Herr Beutlin noch in Krickloch wohne. Er hatte sogar ein paar abgelegte Kleider von Frodo mitgebracht, um dessen Rolle besser spielen zu können. Sie hatten nicht bedacht, wie gefährlich das werden mochte.
    »Vortrefflich!«, sagte Frodo, als man ihm den Plan erklärt hatte. »Anders könnten wir Gandalf keine Nachricht hinterlassen. Ich weiß nicht, ob diese Reiter lesen können, aber einen Brief dazulassen würde ich nicht wagen, denn vielleicht dringen sie ein und durchsuchen das Haus. Aber wenn der Dicke bereit ist, die Stellung zu halten, und ich sicher sein kann, dass Gandalf erfährt, welchen Weg wir genommen haben, dann ist mein Entschluss gefasst. Morgen vor Tau und Tag geh ich in den Alten Wald.«
    »Gut, das wär’s«, sagte Pippin. »Alles in allem möchte ich mit dem Dicken nicht tauschen: Er muss hier auf die Schwarzen Reiter warten!«
    »Warte nur ab, bis du in dem Wald drin bist!«, sagte Fredegar. »Morgen um diese Zeit wirst du dir wünschen, du wärest wieder hier bei mir.«
    »Hat keinen Sinn, weiter darüber zu streiten«, sagte Merry. »Wir müssen noch aufräumen und die letzten Sachen einpacken, bevor wir zu Bett gehn. Ich wecke euch morgen vor Tau und Tag.«
    Als Frodo endlich im Bett lag, konnte er eine Weile nicht einschlafen. Die Beine schmerzten. Er war froh, morgen reiten zu können. Endlich fiel er in Schlaf und hatte einen wirren Traum, in dem esihm schien, dass er von einem hohen Ausguck auf ein dunkles Meer verfilzter Wälder hinabsah. Von tief unten zwischen den Wurzeln kamen Geräusche von kriechenden und schnüffelnden Kreaturen. Er hatte das Gefühl, dass sie ihn früher oder später wittern mussten.
    Dann hörte er ein fernes Brausen. Zuerst dachte er, es sei ein Sturm, der durch die Wipfel der Bäume fegte; doch dann erkannte er, dass es kein Waldesrauschen war, sondern das Brausen des weit entfernten Meeres, ein Geräusch, das er im Wachen noch nie, zu seiner Beunruhigung aber schon oft im Traum gehört hatte. Plötzlich merkte er, er war in offenem Gelände. Nirgendwo

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