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Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition)

Titel: Der Herr der Ringe: Neuüberarbeitung der Übersetzung von Wolfgang Krege, überarbeitet und aktualisiert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John R Tolkien
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besser organisiere«, sagte Merry. »Wir können doch das Leben in Krickloch nicht mit Zank ums Badewasser anfangen! In dem Raum hier stehen drei Wannen und ein großer Kessel kochendes Wasser. Handtücher, Matten und Seife liegen auch bereit. Rein mit euch, und macht schnell!«
    Merry und der Dicke gingen in die Küche auf der andern Seite des Flurs und trafen die letzten Vorbereitungen für ein spätes Abendessen. Fetzen von mehreren einander widerstreitenden Gesängen kamen aus dem Badezimmer, vermischt mit Spritz- und Planschgeräuschen. Pippins Stimme erhob sich über die der beiden anderen. Er sang eines von Bilbos liebsten Badeliedern.
    Ein Lob dem Bade, dem warmen Guss,
    Der abspült den Staub und des Tages Verdruss!
    Ein Lümmel ist er, der trielt und stinkt,
    Wer heißes Wasser nicht laut besingt.
    O zärtlich klingt des Regens Laut
    Und das Rieseln des Baches im Wiesenkraut,
    Doch nimmer tut Regen und Bach so gut,
    Wie heißes Wasser im Zuber tut.
    Auch kaltes Wasser, allenfalls
    Netzt, wenn man durstig ist, den Hals;
    Doch geht’s ans Trinken, raten wir:
    Das bessre Kehlenbad ist Bier.
    O Wasser, das dem Springquell gleich
    Gen Himmel steigt, ist wonnereich;
    Doch niemals rauscht ein Quell so süß,
    Wie heißes Wasser mir – platsch! – auf die Füß!
    Man hörte ein gewaltiges Platsch!, auf das ein Buhuuh! von Frodo folgte. Anscheinend hatte sich ein großer Teil von Pippins Badewasser in einen Springquell verwandelt.
    Merry trat an die Tür. »Wie wär’s, wenn ihr jetzt zum Essen und zum Kehlenbad kämt?« Frodo kam heraus und trocknete sich das Haar.
    »Die Luft ist so feucht da drin, dass ich mich lieber hier fertig mache«, sagte er.
    »Du meine Güte!«, sagte Merry und schaute hinein. Der Steinfußboden schwamm. »Das wischst du auf, Peregrin, sonst kriegst du nichts zu essen«, sagte er. »Beeil dich, oder wir warten nicht auf dich!«
    Das Essen gab es in der Küche auf einem Tisch nah am Herd. »Ich nehme an, ihr drei wollt nicht schon wieder Pilze?«, sagte Fredegar ohne viel Hoffnung.
    »Doch, wollen wir!«, rief Pippin.
    »Mir gehören sie!«, sagte Frodo. »Mir hat Frau Maggot sie gegeben, die Königin aller Bauersfrauen. Nimm deine gierigen Pfoten weg, dann teile ich aus!«
    Der Pilzhunger der Hobbits übersteigt alles, was selbst vom Großen Volk an Süchten und Begierden bekannt ist, eine Tatsache, die wenigstens teilweise die langen Expeditionen des jungen Frodo zu den berühmten Pilzwiesen des Bruchlands und den Zorn des geschädigten Bauern Maggot erklärt. Bei dieser Gelegenheit nun gab es, selbst nach Hobbitmaßstäben, mehr als genug für alle, und nach den Pilzen kamen noch etliche andere Gänge. Als sie mit allem fertig waren, stieß selbst der unersättliche Fredegar Bolger einen Seufzer der Zufriedenheit aus. Sie schoben den Tisch beiseite und rückten mit den Stühlen ums Feuer.
    »Aufräumen können wir später«, sagte Merry. »Nun erzählt mir aber bitte alles! Ich kann mir denken, dass ihr Abenteuer erlebt habt, unfairerweise nicht in meinem Beisein. Ich wünsche einen vollständigen Bericht. Vor allem möchte ich wissen, was mit dem alten Maggot los war und warum er so komisch mit mir geredet hat. Es hörte sich fast so an, als ob er Angst hätte – wenn das bei ihm überhaupt möglich ist.«
    »Wir haben alle Angst gehabt«, sagte Pippin, nachdem Frodo eine Weile ins Feuer geblickt hatte, ohne etwas zu sagen. »Du hättest auch Angst gehabt, wenn zwei Tage lang die Schwarzen Reiter hinter dir her gewesen wären.«
    »Und was sind das für welche?«
    »Schwarze Gestalten auf schwarzen Pferden«, antwortete Pippin.»Wenn Frodo nicht reden will, werde eben ich euch alles von Anfang an erzählen.« Dann berichtete er ausführlich über ihren Fußmarsch, vom Aufbruch aus Hobbingen an. Sam steuerte manche bestätigenden Gesten und Ausrufe bei; Frodo blieb stumm.
    »Ich würde meinen, das hast du alles zusammenphantasiert«, sagte Merry, »wenn ich nicht dieses schwarze Ding auf dem Landesteg gesehen – und diesen komischen Beiklang in Maggots Stimme gehört hätte. Was hältst du denn von alledem, Frodo?«
    »Vetter Frodo ist bisher sehr zugeknöpft gewesen«, sagte Pippin, »aber nun wird es Zeit, dass er auspackt. Bisher haben wir nichts erfahren, woran wir uns halten könnten, außer Maggots Vermutung, das Ganze habe etwas mit dem Schatz des alten Bilbo zu tun.«
    »Das war einfach so geraten«, sagte Frodo hastig. »Maggot weiß überhaupt nichts.«
    »Der alte Knabe

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