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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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ganz niedergeschmettert von dieser Nachricht. Wie konnte er hoffen, Bruchtal zu Fuß zu erreichen, wenn er von berittenen Feinden verfolgt wurde? Genauso gut könnten sie sich nach dem Mond aufmachen. Streicher saß eine Weile schweigend da und sah die Hobbits an, als ob er ihre Kraft und ihren Mut abwäge.
    »Ponys würden uns auch nicht helfen, auf Pferden reitenden Verfolgern zu entkommen«, sagte er schließlich nachdenklich, als ob er Frodos Gedanken erraten hätte. »Zu Fuß werden wir auch nicht viel langsamer sein, jedenfalls nicht auf den Wegen, die ich einzuschlagen gedenke. Ich wollte sowieso laufen. Nur die Lebensmittel und Vorräte machen mir Sorgen. Wir können nicht darauf rechnen, zwischen hier und Bruchtal etwas zu essen zu bekommen, abgesehen von dem, was wir mitnehmen; und wir sollten einen großen Vorrat dabeihaben; denn wir könnten aufgehalten werden oder zu Umwegen gezwungen sein, die uns weit vom direkten Weg wegführen. Wie viel seid ihr bereit auf dem Rücken zu tragen?«
    »So viel wie nötig«, sagte Pippin etwas beklommen, denn er wollte zeigen, dass er zäher war, als er aussah (oder sich fühlte).
    »Ich kann gut und gern für zwei tragen«, sagte Sam kühn.
    »Ist denn gar nichts zu machen, Herr Butterblume?«, fragte Frodo. »Können wir nicht im Dorf ein paar Ponys bekommen, oder wenigstens eins für das Gepäck? Ich nehme nicht an, dass wir sie leihen können, aber vielleichtkönnten wir sie kaufen«, fügte er hinzu und fragte sich, ob er sich das eigentlich leisten konnte.
    »Das bezweifle ich«, meinte der Wirt unglücklich. »Die zwei oder drei Reitponys, die es in Bree gab, waren in meinem Stall untergebracht, und sie sind auch weg. Und was andere Lasttiere betrifft, Pferde oder Ponys, so werden sie nicht verkäuflich sein. Aber ich werde sehen, was ich tun kann. Ich werde Hinz aus dem Bett jagen und ihn so bald als möglich losschicken.«
    »Ja«, meinte Streicher widerstrebend, »es wäre gut, wenn Ihr das tätet. Ich fürchte, wir müssen versuchen, wenigstens ein Pony zu bekommen. Aber damit wird unsere Hoffnung zunichte, früh aufzubrechen und uns heimlich davonzustehlen! Genauso gut hätten wir ein Horn blasen können, um unseren Abmarsch anzukündigen. Das war zweifellos ein Teil ihres Plans.«
    »Ein kleiner Trost ist dabei«, sagte Merry, »und mehr als ein kleiner, hoffe ich: Wir können frühstücken, während wir warten – und uns sogar dazu hinsetzen. Lasst uns Kunz gleich Bescheid sagen!«
    Am Ende gab es einen Zeitverlust von mehr als drei Stunden. Hinz kam zurück und berichtete, dass in der Nachbarschaft weder für Geld noch gute Worte ein Pferd oder ein Pony zu haben sei – mit Ausnahme von einem: Lutz Farning hatte eins, das er vielleicht verkaufen würde. »Ein jämmerliches, altes, halb verhungertes Vieh ist es«, sagte Hinz. »Aber wie ich Lutz Farning kenne, wird er es in Anbetracht Eurer Lage nicht hergeben, wenn er nicht mindestens das Dreifache dessen bekommt, was es wert ist.«
    »Lutz Farning?«, sagte Frodo. »Steckt da nicht ein Trick dahinter? Wird das Tier nicht mit all unserem Zeug zu ihm zurückrennen oder helfen, unsere Spur zu verfolgen oder sonst was?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Streicher. »Ich kann mir kein Tier vorstellen, das wieder zu ihm läuft, wenn es einmal weg ist. Ich vermute, der liebenswürdige Herr Farning hat einfach den Hintergedanken dabei, seinen Gewinn bei dieser ganzen Geschichte zu erhöhen. Die Hauptgefahr ist, dass das arme Vieh wahrscheinlich an der Schwelle des Todes steht. Aber es bleibt uns keine Wahl. Was will er dafür haben?«
    Lutz Farnings Preis war zwölf Silberpfennige; und das war tatsächlich mindestens das Dreifache dessen, was ein Pony in jenen Gegenden wert war. Es stellte sich heraus, dass es ein knochiges, unterernährtes und abgestumpftes Tier war; aber es sah nicht so aus, als sei es schon am Sterben. Herr Butterblume bezahlte es selbst und bot Merry weitere achtzehn Pfennige als Entschädigung für die verlorenen Ponys. Er war ein Ehrenmann und galt in Bree als wohlhabend; aber dreißig Silberpfennige waren ein schwerer Schlag für ihn, und von Lutz Farning betrogen worden zu sein, machte es noch schwerer erträglich.
    Tatsächlich ging am Ende jedoch alles gut für ihn aus. Es erwies sich später, dass nur ein Pferd wirklich gestohlen worden war. Die anderen waren weggetrieben worden oder vor Schreck davongestürzt; sie wurden in verschiedenen Winkeln des Breelandes wiedergefunden. Merrys

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