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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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vielleicht noch weiter. Für die Menschen wirst du Aragorn, Arathorns Sohn, bei dir haben, denn Isildurs Ring geht ihn doch sehr an.«
    »Streicher!«, rief Frodo.
    »Ja«, sagte er lächelnd. »Ich erbitte wiederum die Erlaubnis, dein Gefährte zu sein, Frodo.«
    »Ich hätte dich gebeten mitzukommen«, sagte Frodo, »nur glaubte ich, du gingest mit Boromir nach Minas Tirith.«
    »Das tue ich auch«, antwortete Aragorn. »Und das Geborstne Schwert soll neu geschmiedet werden, ehe ich in den Krieg ziehe. Aber du und wir haben auf Hunderte von Meilen denselben Weg. Daher wird auch Boromir zur Gemeinschaft gehören. Er ist ein tapferer Mann.«
    »Dann müssen noch zwei gefunden werden«, sagte Elrond. »Darüber will ich nachdenken. Vielleicht finde ich unter meinem Gefolge jemanden, den zu entsenden mich gut dünkt.«
    »Aber dann bleibt ja kein Platz für uns!«, rief Pippin bestürzt. »Wir wollen nicht zurückbleiben. Wir wollen mit Frodo gehen.«
    »Nur weil ihr nicht versteht und euch nicht vorstellen könnt, was vor euch liegt«, sagte Elrond.
    »Das tut Frodo auch nicht«, sagte Gandalf und unterstützte Pippin unerwartet. »Und keiner von uns sieht bis jetzt klar. Es ist richtig, würden diese Hobbits die Gefahr erkennen, dann würden sie nicht wagen mitzugehen. Aber sie würden immer noch den Wunsch haben, zu gehen, oder wünschen, dass sie es wagten, und beschämt und unglücklich sein. Ich glaube, Elrond, dass es in diesem Fall gut wäre, eher auf ihre Freundschaft als auf große Weisheit zu vertrauen. Selbst wenn Ihr für uns einen Elbenfürsten wie Glorfindel auswähltet, könnte er doch nicht den Dunklen Turm stürmen oder den Weg zum Feuer bahnen kraft der Macht, die er besitzt.«
    »Es ist gewichtig, was Ihr sagt«, antwortete Elrond, »doch ich habe Zweifel. Ich sehe voraus, dass das Auenland nicht frei von Gefahr sein wird; und diese beiden hatte ich dorthin zurückschicken wollen als Boten, damit sie nach Möglichkeit ihre Landsleute vor der ihnen drohenden Gefahr warnen sollten. Jedenfalls bin ich der Meinung, dass der jüngere der beiden, Peregrin Tuk, zurückbleiben sollte. Mein Herz spricht dagegen, dass er mitgeht.«
    »Dann, Herr Elrond, werdet Ihr mich ins Gefängnis werfen oder in einen Sack verschnürt heimschicken müssen«, sagte Pippin. »Denn sonst werde ich der Gemeinschaft folgen.«
    »Dann soll es so sein. Du kannst mitgehen«, sagte Elrond und seufzte. »Nun ist die Zahl Neun voll. In sieben Tagen muss die Gemeinschaft aufbrechen.«
    Elendils Schwert wurde von Elbenschmieden neu geschmiedet, und auf seiner Klinge wurden als Sinnbild sieben Sterne zwischen der Mondsichel und der strahlenden Sonne eingraviert, und darüber standen viele Runen. Denn Aragorn, Arathorns Sohn, zog in den Krieg im Grenzgebiet von Mordor. Sehr hell strahlte das Schwert, als es wieder heil war; das Licht der Sonne schien rötlich auf ihm und das Licht des Mondes kalt, und seine Schneide war hart und scharf. Und Aragorn gab ihm einen neuen Namen und nannte es Andúril, Flamme des Westens.
    Aragorn und Gandalf gingen zusammen spazieren oder saßen beieinander und sprachen über ihren Weg und die Gefahren, denen sie begegnen würden; und sie zogen die durch Sagen ergänzten und bebilderten Landkarten und die Lehrbücher zu Rate, die in Elronds Haus waren. Manchmal war Frodo bei ihnen; doch war er es zufrieden, sich auf ihre Führung zu verlassen, und er verbrachte möglichst viel Zeit mit Bilbo.
    In jenen letzten Tagen saßen die Hobbits des Abends zusammen in der Halle des Feuers, und dort hörten sie unter vielen anderen Erzählungen das ganze Lied von Beren und Lúthien und der Gewinnung des Großen Edelsteins; doch tagsüber, wenn sich Merry und Pippin draußen herumtrieben, fand man Frodo und Sam bei Bilbo in seinem kleinen Zimmer. Dann las Bilbo aus seinem Buch vor (das offenbar immer noch längst nicht fertig war), oder er gab Kostproben von seinen Versen oder machte sich Notizen über Frodos Abenteuer.
    Am Morgen des letzten Tages war Frodo allein bei Bilbo, und der alte Hobbit holte unter seinem Bett eine Holzkiste hervor. Er hob den Deckel auf und stöberte darin herum.
    »Hier ist dein Schwert«, sagte er. »Doch wie du weißt, war es zerbrochen. Ich nahm es an mich, um es sicher aufzubewahren, habe aber vergessen, die Schmiede zu fragen, ob sie es reparieren könnten. Jetzt ist keine Zeit mehrdazu. Deshalb dachte ich, du würdest vielleicht gern dieses hier nehmen, was meinst du?«
    Er nahm aus der

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