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Der Herr der Ringe

Der Herr der Ringe

Titel: Der Herr der Ringe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. R. R. Tolkien
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Feuerlichtung führt und dann weiter mehr oder weniger in unserer Richtung, östlich und ein wenig nördlich. Das ist der Pfad, mit dem ich es versuchen will, wenn ich ihn finde.«
    Die Hobbits verließen jetzt das Tunneltor und ritten durch die breite Mulde. An ihrem Ende war ein schwach erkennbarer Pfad, der zum Wald hinaufführte, etwa fünfzig Klafter oder mehr jenseits des Hags; aber er verschwand, sobald er sie bis zu den Bäumen gebracht hatte. Als sie zurückschauten, sahen sie die dunkle Linie des Hags zwischen den Stämmen der Bäume, die sie schon dicht umgaben. Als sie nach vorn schauten, sahen sie nur Baumstämme von allen möglichen Größen und Formen: gerade oder gebogene, krumme, schräge, gedrungene oder schlanke, glatte oder knorrige und ästige; und alle Stämme waren grün oder grau von Moos und eklen, wuchernden Gewächsen.
    Merry allein schien einigermaßen fröhlich. »Du solltest lieber vorangehen und diesen Pfad suchen«, sagte Frodo zu ihm. »Wir dürfen einander nicht aus den Augen verlieren oder vergessen, in welcher Richtung der Hag liegt!«
    Sie bahnten sich einen Weg zwischen den Bäumen, und ihre Ponys trotteten dahin und umgingen vorsichtig die vielen verschlungenen und miteinander verflochtenen Wurzeln. Es gab kein Unterholz. Das Gelände stieg ständig an, und als sie weiterkamen, schien es, als würden die Bäume höher, dunkler und dicker. Es war nichts zu hören als dann und wann ein Tropfen, der durch die stillen Blätter fiel. Im Augenblick war kein Rascheln und keine Bewegung zwischen den Zweigen festzustellen; aber sie hatten alle das unbehagliche Gefühl, beobachtet zu werden mit einer Missbilligung, die sich zu Abneigung und sogar Feindseligkeit steigerte. Das Gefühl wurde immer stärker, bis sie sich dabei ertappten, dass sie rasch hochschauten oder zurückblickten, als ob sie einen plötzlichen Schlag erwarteten.
    Es war immer noch keine Spur von einem Pfad zu sehen, und die Bäume schienen ihnen ständig den Weg zu versperren. Pippin glaubte es plötzlich nicht mehr ertragen zu können und stieß ohne Warnung einen Ruf aus. »He! He!«, schrie er. »Ich will euch doch gar nichts tun. Lasst mich nur durch, hört ihr!«
    Die anderen blieben erschrocken stehen; aber der Ruf erstarb, als hätte ihn ein schwerer Vorhang erstickt. Es gab kein Echo und keine Antwort, obwohl der Wald dichter zu werden schien und wachsamer als vorher.
    »An deiner Stelle würde ich nicht rufen«, sagte Merry. »Es schadet mehr, als es nützt.«
    Frodo begann sich zu fragen, ob es überhaupt möglich sei, einen Wegdurch die Bäume zu finden, und ob es richtig von ihm gewesen war, dass er die anderen in diesen abscheulichen Wald gebracht hatte. Merry sah von einer Seite zur anderen und schien schon ganz unsicher zu sein, in welcher Richtung er gehen sollte. Pippin bemerkte das. »Du hast nicht lange gebraucht, um uns in die Irre zu führen«, sagte er. Aber in diesem Augenblick stieß Merry einen Pfiff der Erleichterung aus und zeigte nach vorn.
    »Sieh mal einer an«, sagte er. »Diese Bäume verschieben sich tatsächlich. Da liegt die Feuerlichtung vor uns (oder ich hoffe jedenfalls), doch der Pfad dahin scheint sich fortbewegt zu haben!«
    Es wurde heller, als sie weiterritten. Plötzlich traten sie aus den Bäumen heraus und befanden sich auf einer großen, kreisrunden Fläche. Über ihnen war Himmel, blau und klar zu ihrer Überraschung, denn unter dem Walddach hatten sie gar nicht merken können, dass es Morgen geworden war und der Nebel sich aufgelöst hatte. Indes stand die Sonne noch nicht hoch genug, um in die Lichtung hineinzuscheinen, doch lagen ihre Strahlen auf den Baumgipfeln. Die Blätter waren alle dicker und grüner an den Rändern der Lichtung, sodass diese gleichsam wie durch eine feste Mauer abgeschlossen war. Kein Baum wuchs hier, nur stoppeliges Gras und viele große Pflanzen: hochstengeliger, abgeblühter Schierling und Schafkerbel und Weidenröschen, deren Samen zu flaumiger Asche zerfielen, und wuchernde Nesseln und Disteln. Ein öder Ort, aber nach dem dichten Wald kam er ihnen wie ein reizvoller und fröhlicher Garten vor.
    Die Hobbits schöpften wieder Mut und blickten hoffnungsvoll hinauf zum heller werdenden Himmel. Am fernen Ende der Lichtung war eine Lücke in der Baumwand und dahinter ein deutlicher Pfad. Sie sahen, wie er in den Wald hineinführte, stellenweise breit und oben offen, obwohl hier und da die Bäume enger standen und ihn mit ihren dunklen Zweigen

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