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Der Herr der Unterstadt: Thriller (German Edition)

Der Herr der Unterstadt: Thriller (German Edition)

Titel: Der Herr der Unterstadt: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Polansky
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Geschlechts gewesen, und im Gegensatz zu der prächtigen Soirée vor ein paar Tagen zeichnete sich sein Begräbnis dadurch aus, dass ihm nur wenige Menschen beiwohnten. Trotz seiner Berühmtheit war er nicht beliebt gewesen, und außer seinen Gläubigern bedauerte kaum jemand seinen Tod.
    Zeisig lehnte an der Brüstung. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er jetzt dort unten in der Menge gestanden, doch seit seiner Rückkehr achtete Adeline darauf, dass er immer unter Aufsicht blieb. Ich weiß nicht, wie viel ihm von seiner Entführung und der Zeit, in der er unter Brightfellows Bann gestanden hatte, noch in Erinnerung war. Mir gegenüber kam er jedenfalls nie darauf zu sprechen. Er war ein robuster kleiner Kerl. Um ihn brauchte ich mir keine Sorgen zu machen.
    Was aber die Unterstadt anging, da war ich mir nicht so sicher. Es hieß, der Magierhorst solle in eine Klinik mit Gratisbehandlung umgewandelt werden, aber das blieb abzuwarten. Blaureiher hatte keine Familie gehabt, und nach Celias Tod gab es niemanden mehr, der sich um seinen Nachlass hätte kümmern können. Es war schwer vorstellbar, dass die Regierung auf eine Weise, die der Allgemeinheit zugutekam, über seinen Besitz verfügen würde. Die Unterstadt würde ihren Beschützer freilich so oder so vermissen.
    Was die Abwehrzauber betraf, da musste man abwarten, was im Sommer geschehen würde. Die Seuche war nicht in jedem Jahr ausgebrochen, und seit der Epidemie, die mich zum Waisen gemacht hatte, waren die sanitären Verhältnisse in der Stadt sowie die medizinische Versorgung besser geworden.
    Doch in manchen Nächten verfehlte selbst Traumranke ihre Wirkung. Dann wachte ich schweißüberströmt auf und dachte an die Karren, mit denen die Toten damals abtransportiert worden waren, zweirädrige Wagen, auf denen sich verwesendes Fleisch stapelte. In solchen Nächten holte ich mir eine Flasche Whiskey aus dem Schrank, setzte mich ans Feuer und trank, bis ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, warum ich eigentlich damit angefangen hatte. Etwas anderes blieb mir nicht übrig.
    »Dann werd ich mal«, sagte ich. Mac nickte und wandte sich wieder dem Spektakel zu. Als ich an Zeisig vorüberkam, blickte er auf. »Versprichst du mir, dich nicht umbringen zu lassen, wenn ich dir erlaube, nach unten zu gehen?«
    Er lachte und rannte die Treppe runter. Um ihn brauchte ich mir wirklich keine Sorgen zu machen. Später, wenn er alt genug war, würde ich ihm die Ausbildung zukommen lassen, die sein Talent erforderte. Aber nicht auf der Akademie – dass ihm irgendein Wicht von der Regierung Ratschläge ins Ohr flüsterte, wollte ich ihm ersparen. Glücklicherweise gab es immer noch Magier, die nicht im Dienst der Krone standen. Ich würde schon einen finden.
    Der Rückweg kam mir länger als gewöhnlich vor, nicht nur weil meine Stiefel völlig durchweicht waren. Es würde keinen Anlass mehr für mich geben, zum Magierhorst zurückzukehren. Die Zeit, in der ich den steinernen Irrgarten durchquert hatte, war endgültig vorüber. Für alle wäre es jedoch besser gewesen, wenn ich meine Besuche im Magierhorst gar nicht wieder aufgenommen hätte.
    Im Torkelnden Grafen war nicht viel los. Adeline bereitete das Essen für den abendlichen Ansturm der Gäste vor, Adolphus lehnte mit müdem Lächeln an der Theke. Er winkte mir zu, ich winkte zurück. Keiner von uns sagte etwas.
    Ich setzte mich an einen der hinteren Tische, und Adolphus brachte mir ein Glas Stout. Während ich darauf wartete, dass sich die Kneipe füllte, trank ich Schluck für Schluck mein Bier, bis das Glas leer war. Viel half das nicht. Trotzdem bestellte ich mir noch eins.

Danksagungen
    Bei der Fertigstellung dieses Buches haben mir viele Menschen geholfen, ebenso wie mir viele Menschen auch sonst helfen. Einige davon seien hier aufgeführt:
    Chris Kepner, der mir eine Chance gab, als niemand sonst Interesse zeigte (was keine Übertreibung um des Effekts willen ist).
    Robert Bloom, der maßgeblich daran beteiligt war, den vorliegenden Roman zu etwas zu machen, das tatsächlich – und nicht nur irgendwie – Sinn ergibt.
    Oliver Johnson, dem ich für seine Ratschläge und seine Hilfe und natürlich auch für die Veröffentlichung meines Buches danke.
    Sahtiya Logan, ohne deren Ermutigung ich wahrscheinlich immer noch einen öden Bürojob hätte.
    David Polansky, Michael Polansky und Peter Backof, die so freundlich waren, mir ihre Meinung zu einem schwülstigen, schlecht redigierten Manuskript zu

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