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Der Herr des Traumreichs

Der Herr des Traumreichs

Titel: Der Herr des Traumreichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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und beobachtete mit Genugtuung, wie die Menge dies aufnahm. Als vorhin im Saal Maximilians Name gerufen wurde, war er für einen Moment wankend geworden. Waren ein Schauprozeß und eine öffentliche Hinrichtung wirklich ratsam? Doch jetzt war er zufrieden. All jene, die zersetzende Gerüchte über Maximilian gehört hatten, würden gleich sehen, was sie erwartete, wenn sie ihnen Glauben schenkten.
    Mit Garth und Joseph Baxtors Hinrichtung würden nicht nur zwei Verbrecher zum Schweigen gebracht, sondern wahrscheinlich auch ein Volksaufstand im Keim erstickt, bevor er sich zum Flächenbrand auswachsen konnte.
    Und wenn ich Maximilian finde, dachte Cavor kalt, wenn ich ihn finde, werde ich dafür sorgen, daß solche Gerüchte nie wieder entstehen. Ich werde nachholen, was ich vor siebzehn Jahren versäumt habe. Niemand soll je wieder mein Recht auf diesen Thron in Trage stellen. Das Königsmal soll ihn nicht schützen. Er muß sterben!
    »Henker!« rief er und wendete sein Pferd, bis er den Richtblock vor Augen hatte. »Seid Ihr bereit?«
    Ein schwarzgekleideter Mann mit einer Maske vor dem Gesicht trat an den Rand der Plattform. »Sire, ich bin bereit.«
    Zwei Gardisten packten Garth und Joseph und zwangen sie, sich vor die Blöcke zu knien. Garth sah seinen Vater ein letztes Mal lange an, dann richtete er den Blick nach innen und beschwor den Frieden, den er brauchte, um dem Tod in Würde zu begegnen.
    Ein kaltes Lächeln spielte über Cavors Gesicht. Er hob die behandschuhte Hand hoch in die Luft. »Dann…«
    »Ich lege Widerspruch ein gegen Euren Befehl und Euer Urteil, Cavor«, ließ sich einige Schritte entfernt aus der Menge eine klare Stimme vernehmen. »Und ich spreche Euch grundsätzlich das Recht ab, diese Gewänder und diese Krone zu tragen.«
    Die Menge teilte sich, und ein Mann in der derben Kleidung eines Waldhüters trat vor.
    Cavor hielt immer noch die Hand erhoben. Sein Pferd tänzelte unruhig unter ihm. Der König starrte ungläubig in das Gesicht von Maximilian Persimius.
    Als die Soldaten Garth und Joseph umzingelten, hatte sich Ravenna mit einem stummen Gebet bei Drava für die Störung entschuldigt und sich dann mit Maximilian und Vorstus in das Reich der Träume versetzt. Ihre Angst war so groß, daß sie ihr ungeahnte Kräfte verlieh.
    Maximilian sah empört, wie sich die Nebel um ihn schlossen.
    »Was habt Ihr getan? Sie brauchen doch meine Hilfe!«
    Ravenna war so erschöpft, daß sie Vorstus die Antwort überließ. »Und was wollt Ihr gegen sechzig Männer ausrichten, Prinz? Ihr habt nicht einmal das Zeremonialschwert bei Euch.«
    Maximilian war so wütend, daß er auch auf ihn losging.
    »Ich…«
    Vorstus ließ ihn nicht ausreden. »Sie würden auch Euch festnehmen, Maximilian, und diesmal würde Euch Cavor in ein finsteres Loch sperren, aus dem keine Flucht mehr möglich wäre. Wir können nur hoffen, daß Egalion die beiden Baxtors in Ruhe läßt, bis sie Ruen erreichen. Denn dort… nun, dort könnte unser Plan gelingen.«
    Maximilian war tief bestürzt über die Gefangennahme seiner beiden Freunde, aber er sah ein, daß Vorstus recht hatte. So folgte er Ravenna ohne Widerspruch über die Pfade des Traumreichs. Vorstus zeigte ihnen den Weg zu einem geheimen unterirdischen Raum im Haupthaus des Persimius-Ordens in Ruen. Dort entstiegen sie den Nebeln am gleichen Tag, an dem Garth und Baxtor von Egalion an Cavor übergeben wurden.
    Im Haus des Ordens schmiedeten sie mit allen in Ruen anwesenden Mitgliedern sowie mit Alaine und etlichen seiner engsten und zuverlässigsten Vertrauten bis tief in die Nacht vor Garths und Josephs Prozeß hinein ihre Pläne.
    Irgendwann hob Maximilian den Kopf und sah alle im Raum Versammelten fest an. »Ich bin bereit«, sagte er ruhig.
    »Aber…«
    Maximilian richtete seine tiefblauen Augen auf den Abt.
    »Der Plan wird niemals so vollkommen sein, wie Ihr ihn gern hättet, Vorstus, aber eine Gelegenheit wie das morgige Spektakel kommt nicht wieder. Wenn ich es morgen nicht schaffe, dann schaffe ich es nie und nimmer.«
    Cavor war bleich geworden und ließ die Hand langsam sinken.
    Sein Herz schlug so hart, daß es schmerzte, doch irgendwie half ihm der Anblick des Mannes, der alles einzureißen drohte, was er in den vergangenen siebzehn Jahren aufgebaut hatte, sich zu beruhigen und seine Gedanken zu sammeln.
    Sein Erzfeind war hier, er brauchte ihm nur die Stirn zu bieten.
    »Nehmt ihn fest!« befahl er dem Gardehauptmann.
    Maximilian drehte den Kopf und

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