Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Herzog und seine geliebte Feindin

Der Herzog und seine geliebte Feindin

Titel: Der Herzog und seine geliebte Feindin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Milan
Vom Netzwerk:
das geht, ein Vater zu sein. Alles, was ich von meinem Vater gelernt habe, ist, wie es nicht geht – und das ist selten ein guter Ratgeber. Aber …“ Wieder schlug er eine Seite um. „D steht für Demut und den dringenden Wunsch, es richtig zu machen.“ Die nächste Seite. „E ist die Ewigkeit, denn so lange wird es dauern, bis ich wieder einfach aufgebe. F – Fehler, denn davon werde ich eine Menge machen, bevor ich das hinbekomme.“
    „Du bist gerade dabei, das sehr schön hinzubekommen“, erklärte Minnie mit einem Lächeln. „Mach weiter.“
    Er nickte und blätterte weiter. „G ist für … G ist für … G steht für ‚Grundgütiger, ich hätte mir das aufschreiben sollen‘. Ich habe es vergessen.“
    Minnie merkte, wie ihre Mundwinkel zuckten.
    Er runzelte verwirrt die Stirn. „Ehrlich, ich habe keine Ahnung, was als Nächstes kommt. Ich hatte mir alles genau zurechtgelegt, und meine Einfälle waren einfach genial. Wenn ich dann am Ende angekommen war, würdest du dich mir in die Arme werfen und alles wäre gut.“
    Minnie beugte sich vor und blätterte um, bis sie an das M kam. Das war die Seite, die in der Buchhandlung aufgeschlagen gewesen war, als sie das Buch gekauft hatte. Das M war in Blau und Schwarz gehalten mit schmalen Goldlinien. Die Umrisse der Maulbeerbäume markierten die dunkle Silhouette des Buchstabens vor dem mondhellen Himmel. Dieses M bedeutete vielleicht Mitternacht.
    „Das ist der wichtigste“, erklärte sie. „M steht für mich. Ich bin dein, selbst wenn du Fehler machst.“ Sie tippte darauf.
    Er machte einen Schritt vor und zog sie langsam in seine Arme. „Minnie“, sagte er, „meine Minerva. Was sollte ich nur ohne dich tun?“
    „Es gibt nur einen Buchstaben, über den wir reden müssen“ Sie blätterte eine Seite zurück. „L – damit beginnt das Wort Liebe. Weil ich dich liebe, Robert. Ich liebe dich für die Freundlichkeit deines Wesens. Ich liebe dich für deine Aufrichtigkeit. Ich liebe dich, weil du die Adelsprivilegien abschaffen willst. Ich liebe dich, Robert.“ Sie zog ihn an sich. „Ich werde dich nicht wegen nur eines einzigen Fehlers fallen lassen.“
    „Aber ich …“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das besprechen wir später. Für den Moment, Robert … es gibt wichtigere Sachen, die deiner Aufmerksamkeit bedürfen.“
    „Ja“, sagte er langsam.
    „Unten ist eine ganze Reporterhorde“, erklärte sie, „und wir haben allen gerade erst gesagt, wer ich in Wahrheit bin.“
    „Ich werde sie fortschicken.“
    Sie hielt eine Hand hoch. „Nein“, widersprach sie. „Ich denke nicht, dass das notwendig sein wird.“

    „H ABEN S IE VOR, DIE H ERZOGIN DER G ESELLSCHAFT VORZUSTELLEN? “
    „Was sagt die Dowager Duchess of Clermont zu all dem?“
    „Warum haben Sie diese Flugblätter geschrieben? Ist das Teil eines Plans für das Parlament?“
    Als Robert ein paar Stunden später seinen Salon betrat, wurde er mit diesen Fragen förmlich überfallen. Die Stimmen, die sie stellten, wurden immer lauter, versuchten einander zu übertönen, bis alles zu einer unverständlichen Kakophonie verschmolz. Mittlerweile war die Sonne untergegangen. Die Öllampen brannten hell, und die gedrängt stehenden Menschen hatten die Temperatur im Zimmer auf unangenehme Höhen steigen lassen.
    Die Zeitungsleute waren vor einer Viertelstunde ins Haus gebeten worden, und offensichtlich hatten sie sich häuslich genug niedergelassen, um in seinem Haus herumzuschreien.
    Er wartete, bis Oliver nach ihm den Raum betreten hatte, ehe er seine Hand hob. Es wurden weiter Fragen geschrien, aber als Robert nicht antwortete und die Männer stattdessen streng anschaute, ließ der Lärm allmählich nach.
    „Meine Herren“, sagte er, als alle endlich ruhig waren. „Lassen Sie mich kurz erklären, was jetzt gleich geschehen wird. Ich habe Sie in mein Heim eingeladen, ich habe Sie mit Tee und Kuchen bewirtet.“
    Mehr als eine Hand wischte sich bei dieser Erwähnung verstohlen Krümel von der Weste.
    „Wenn Sie sich an die Regeln halten, die ich aufstelle, werden all Ihre Fragen beantwortet werden – und mehr. Aber derjenige von Ihnen, der seine Stimme über die Lautstärke eines freundlichen Gesprächstones erhebt, der wird sofort des Hauses verwiesen. Derjenige, der unaufgefordert spricht, wird zur Tür geleitet. Wenn Sie sich wie ein Mob aufführen, werden Sie auch als solcher behandelt. Wenn Sie sich hingegen wie zivilisierte Leute verhalten, werden wir alle Fragen

Weitere Kostenlose Bücher