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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Ritter in Schwarz und Gold ein, »aber ihre Lebensspanne ist schier unbegrenzt.«
    Der gewaltige Kopf wandte sich nun Falkenmond zu, und der Widerhakenschwanz fegte hin und her, während das Tier das Amulett beäugte.
    »Befehlt ihm, sich hinzulegen«, schlug der Ritter vor.
    »Hinlegen!« befahl Falkenmond, und sofort streckte das Tier sich auf dem Boden aus, und seine Augen verloren ein wenig von ihrer Wildheit.
    Falkenmond lächelte. »Ich muss mich bei Euch entschuldigen, Ritter. Also wollen wir auch die anderen drei aus ihren Boxen holen. Oladahn, d’Averc …«
    Seine Freunde hoben die Riegel von den restlichen Boxen, und Falkenmond legte den Arm um Yisseldas Schultern.
    »Die Kutsche wird uns nach Hause bringen, Liebste.« Plötzlich ersann er sich etwas. »Ritter, meine Satteltaschen – sie müssen noch an meinem Pferd hängen, außer die granbretanischen Hunde haben sie gestohlen.«
    »Wartet hier.« Der Ritter in Schwarz und Gold drehte sich um und stieg die Rampe hoch. »Ich werde nach ihnen sehen.«
    »Das werde ich selbst«, versuchte Falkenmond ihn zurückzuhalten. »Ich kenne …«
    »Nein«, widersprach der Ritter. »Ich gehe.«
    Erneutes Misstrauen erwachte in Falkenmond. »Weshalb?«
    »Nur Ihr, mit dem Amulett, habt die Macht, die Tiere unter Kontrolle zu halten. Ließet Ihr sie allein, würden sie über Eure Freunde herfallen und sie zerfleischen.«
    Widerstrebend blieb Falkenmond zurück und sah dem Ritter nach, der schweren Schrittes die Rampe emporstieg.
    Aus den restlichen Boxen schlichen lautlos drei weitere der stachelhornigen Katzen. Oladahn räusperte sich nervös. »Ihr solltet sie vielleicht darauf aufmerksam machen, dass sie Euch zu gehorchen haben«, wandte er sich an den Herzog von Köln.
    »Hinlegen!« befahl Falkenmond, und die drei Bestien ließen sich auf dem Boden nieder. Er schritt auf die nächste zu und legte eine Hand auf ihren dicken Nacken, unter dessen drahtigem Fell er die harten Muskeln spürte. Die Tiere waren etwa von Pferdehöhe, aber viel kräftiger und breiter – und zweifellos unvorstellbar gefährlich. Sie waren ganz sicher nicht gezüchtet worden, um Kutschen zu ziehen, sondern um in der Schlacht zu töten.
    »Wir wollen die Tiere einspannen«, sagte Falkenmond.
    D’Averc und Oladahn schoben das Gefährt aus der Ecke. Es war aus schwarzem Messing und grün und golden und roch unsagbar alt. Nur das Ledergeschirr war verhältnismäßig neu. Sie legten das Geschirr über Köpfe und Schultern der Katzen, und die mutierten Jaguare bewegten sich kaum, nur hin und wieder legten sie die Ohren an, wenn die Männer zu rasch festzogen.
    Falkenmond half Yisselda in die Kutsche. »Wir müssen nur noch auf den Ritter warten, dann können wir aufbrechen«, erklärte Falkenmond.
    »Wo ist er denn?« erkundigte sich d’Averc.
    »Meine Satteltaschen holen.«
    D’Averc zuckte die Schultern und zog den schweren Helm über das Gesicht herunter. »Er braucht aber reichlich lange. Ich bin froh, wenn wir diesen schrecklichen Ort hinter uns haben. Er stinkt nach Tod und Verderben.«
    Oladahn deutete zur Rampenöffnung. »Ist es das, was Ihr riecht, d’Averc?«
    An der Falltür standen sieben oder mehr Soldaten des Wieselordens. Ihre langschnauzigen Masken schienen vor Vorfreude auf die Beute geradezu zu zittern.
    »Schnell in die Kutsche«, ordnete Falkenmond an, als die Wieselkrieger begannen, die Rampe herunterzusteigen.
    Vorne am Wagen befand sich der erhabene Kutschbock, und daneben in einer Halterung, die wohl einst für Wurfspeere gedacht war, steckte eine Peitsche mit langem Griff. Falkenmond sprang auf den Kutschbock, packte die Peitsche und ließ sie über den Köpfen der Tiere schnalzen. »Auf, meine Schönen, auf!« Die Katzen erhoben sich. »Los!« befahl er ihnen.
    Die Kutsche machte einen gewaltigen Satz vorwärts, als die starken Tiere sie die Rampe hinaufzogen. Die wieselmaskigen Krieger brüllten auf, als sie die riesigen, gehörnten Katzen auf sich zukommen sahen. Manche retteten sich von der Rampe, aber die meisten gerieten unter die klauenbewehrten Pranken und die eisenbeschlagenen Räder.
    Als das bizarre Gefährt im Hof auftauchte, rannten die Krieger, die gekommen waren, um die offene Falltüre zu untersuchen, panikerfüllt auseinander.
    »Wo ist der Ritter?« rief Falkenmond über den Lärm der aufgeschreckten Soldaten. »Wo sind meine Satteltaschen?«
    Aber der Ritter in Schwarz und Gold war nirgends zu sehen, ebenso wenig wie Falkenmonds Pferd.
    Nun

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