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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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warfen die Schwertkämpfer des Dunklen Imperiums sich gegen die Kutsche. Falkenmond ließ die Peitsche auf sie herabzischen, während hinter ihm Oladahn und d’Averc sie mit ihren Klingen abwehrten.
    »Lenkt sie durchs Tor!« schrie der Franzose. »Beeilt Euch -sonst erdrücken sie uns mit ihrer Übermacht!«
    »Wo ist der Ritter!« Falkenmond blickte wild um sich.
    »Zweifellos wartet er vor der Burg!« schrie d’Averc mit Verzweiflung in der Stimme. »Schnell, Herzog Dorian, sonst sind wir verloren!«
    Da sah Falkenmond plötzlich sein Pferd über die Köpfe der sich zusammendrängenden Krieger hinweg. Es war ohne seine Satteltaschen.
    Panikerfüllt schrie er erneut. »Wo ist der Ritter in Schwarz und Gold? Ich muss ihn finden! Der Inhalt der Satteltaschen mag Tod oder Leben für die Kamarg bedeuten!«
    Oladahn schüttelte ihn an den Schultern. »Und wenn Ihr die Kutsche nicht sofort hinauslenkt, bedeutet es unseren Tod -und vielleicht noch Schlimmeres für Yisselda!«
    Falkenmond war vor Unentschlossenheit schier verzweifelt, aber schließlich begriff er Oladahns Worte. Er stieß einen. schrillen Befehl aus, schnalzte mit der Peitsche und lenkte die Katzen, die gewaltige Sprünge machten, durch das Tor über die Zugbrücke und das Seeufer entlang. Hinter ihnen stürmten die Horden Granbretaniens.
    Schneller als Pferde zogen die Bestien des Wahnsinnigen Gottes den hüpfenden Wagen fort von der finsteren Burg, dem nebelverschleierten See, dem Hüttendorf und den verstreut liegenden Leichen, ins Vorgebirge jenseits des Sees, auf einer schlammigen Straße, die zwischen düsteren Felsen hindurchführte, und schließlich wieder auf die weite Ebene.
    »Wenn mir der Einwand erlaubt ist«, sagte d’Averc, der sich verzweifelt an der Reling des Gefährts festhielt, um nicht hinausgeschleudert zu werden, »möchte ich doch feststellen, dass wir ein wenig zu schnell fahren …«
    Oladahn versuchte durch seine zusammengebissenen Zähne zu grinsen. Er kauerte auf dem Boden des Fahrzeugs und versuchte, Yisselda vor den schlimmsten Schlägen dieser rasenden Fahrt zu schützen.
    Falkenmond jedoch schien nichts zu hören. Er hielt die Zügel umklammert und machte keine Anstalten, die Geschwindigkeit der Bestien zu verringern. Sein Gesicht war bleich, und seine Augen funkelten vor Grimm; denn er war sicher, dass der Ritter in Schwarz und Gold ihn betrogen hatte – ausgerechnet der Mann, der behauptete, sein wichtigster Verbündeter im Kampf gegen das Dunkle Imperium zu sein.

 
7 Zwischenfall in einer Taverne
     
    »Falkenmond! Falkenmond! Beim Runenstab, haltet an! Mann, seid Ihr besessen?« D’Averc war besorgt wie noch nie. Er zupfte an Falkenmonds Ärmel, als der Herzog die keuchenden Bestien mit der Peitsche zu noch größerer Geschwindigkeit antrieb. Die Kutsche stürmte nun schon stundenlang dahin. Sie hatten zwei Flüsse überquert und brausten bei Einbruch der Nacht durch einen Wald. Jeden Augenblick mochte ein Baum im Weg sein, und sie würden alle den Tod finden. Selbst die mächtigen, stachelhornigen Katzen begannen zu ermüden, aber Falkenmond peitschte sie erbarmungslos weiter.
    »Falkenmond! Ihr seid irr!«
    »Man hat mich betrogen!« rief Falkenmond. »Betrogen! Ich hatte die Rettung der Kamarg in diesen Satteltaschen, und der Ritter in Schwarz und Gold stahl sie mir. Er gab mir ein Spielzeug dafür, dessen Kräfte begrenzt sind, im Austausch für eine Maschine, deren Kräfte für meine Zwecke unbegrenzt sind. Weiter ihr Bestien, weiter!«
    »Dorian, hör auf ihn. Du wirst uns alle umbringen!« Yisselda schluchzte. »Du wirst dich auch selbst umbringen – und wie willst du so Graf Brass und der Kamarg helfen?«
    Das Gefährt hüpfte hoch in die Luft und kam mit einem ohrenbetäubenden Krachen wieder auf dem Boden auf. Kein normales Fahrzeug hätte einen solchen Schlag ausgehalten. Die Passagiere spürten bereits jeden einzelnen Knochen.
    »Dorian! Du hast den Verstand verloren? Der Ritter würde uns nie hintergehen. Er hat uns geholfen. Vielleicht haben die Granbretanier ihn überwältigt – und ihm die. Satteltaschen abgenommen.«
    »Nein – ich ahnte den Verrat bereits, als er den Stall verließ. Er ist fort – und mit ihm Rinals Geschenk.«
    Aber Falkenmonds Wut legte sich langsam, und er peitschte nicht länger auf die müden Tiere ein.
    Das Gefährt wurde allmählich langsamer, als die Tiere, nicht länger durch die Peitsche angetrieben, ihrem Bedürfnis nach Ruhe nachkamen.
    D’Averc nahm Falkenmond

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