Der Herzog Von Köln
gelangen, kam aber zu spät, Mygan sank von einem Schwertstreich getroffen zu Boden. Es blieb Falkenmond nur noch, den Angreifer niederzustrecken.
Verwirrung herrschte in der Vorhöhle, als sie sich in die größere Höhle zurückzogen. Das Klirren der Schwerter hallte von den Felswänden wider, und zwischendurch ertönten Meliadus’ gebrüllte Befehle.
Falkenmond zerrte den verletzten Mygan mit sich und wehrte gleichzeitig die Hiebe ab, die auf sie beide herunterprasselten.
Doch nun drang Meliadus selbst auf ihn ein und schwang sein Schwert mit beiden Händen.
Falkenmond spürte einen betäubenden Schmerz in seiner linken Schulter und fühlte, wie der Ärmel sein Blut aufsog. Er parierte einen weiteren Hieb, dann schlug er zurück und traf Meliadus am Arm.
Der Baron ächzte und taumelte zurück.
»Jetzt, Huillam!« schrie Falkenmond laut. »Jetzt, Mygan! Dreht die Ringe! Es ist unsere einzige Hoffnung zu entkommen!«
Er drehte den Kristall seines Ringes nach Mygans Anweisung. Meliadus knurrte und drang erneut auf ihn ein. Falkenmond hob sein Schwert, um den Hieb abzuwehren.
Da war Meliadus verschwunden – und mit ihm die Höhle und seine Freunde.
Falkenmond stand allein auf einer Ebene, die sich völlig flach in alle Richtungen ausdehnte. Es musste Mittag sein, denn eine strahlende Sonne stand genau im Zenit. Niedriges Gras bedeckte die Fläche, und der Duft erinnerte Falkenmond an den Frühling.
Wo war er? Hatte Mygan ihn in die Irre geleitet? Wo waren die anderen?
Doch da materialisierte ganz in der Nähe Mygan von Llandar. Er lag zusammengekauert auf dem Rasen und presste die Hände auf seine ärgste Wunde. Aus Dutzenden von Schnitten träufelte Blut, und das Gesicht war bleich und von Schmerz verzerrt. Falkenmond steckte das Schwert in die Scheide und rannte zu ihm. »Mygan :. .«
»Ich fürchte, ich habe nicht mehr lange zu leben, Falkenmond. Aber wenigstens gelang es mir mitzuhelfen, Euer Geschick zu formen. Der Runenstab …«
»Mein Geschick? Was wollt Ihr damit sagen? Und was ist mit dem Runenstab? Soviel habe ich über dieses mysteriöse Ding gehört, doch keiner will mir genauer erklären, was es mit mir zu tun hat …«
»Ihr werdet es erfahren, wenn die Zeit dazu gekommen ist. Inzwischen …«
Plötzlich erschien auch d’Averc und blickte sich erstaunt um. »Es funktioniert!« rief er. »Dem Runenstab sei Dank! Ich sah uns schon alle tot.«
»Sucht nach …« Ein Hustenanfall schüttelte Mygan. Blut drang aus seinem Mund.
Falkenmond legte den Arm um seinen Kopf. »Ihr dürft nicht sprechen, Mygan. Ihr seid schwer verwundet. Wir müssen Hilfe finden. Vielleicht, wenn wir nach Burg Brass zurückkehrten …«
Mygan schüttelte den Kopf. »Das geht nicht.«
»Es geht nicht? Wieso? Die Ringe brachten uns doch auch hierher. Eine Drehung nach links …«
»Nein. Nachdem Ihr sie bedient habt, müssten sie neu eingestellt werden.«
»Und wie können wir das tun?«
»Das darf ich Euch nicht verraten, Falkenmond. Es war beabsichtigt, dass Ihr in dieses Land kommt, um einen Teil Eurer Bestimmung zu erfüllen. Sucht nach … Oh, diese Schmerzen!«
»Ihr habt uns hereingelegt, Alter!« stieß d’Averc aus. »Wir sollten eine Rolle in einem Eurer Pläne spielen. Doch nun liegt Ihr im Sterben, und wir können Euch nicht helfen. Sagt uns, wie wir nach Burg Brass zurückkommen, dort kann ein Arzt Euch vielleicht noch retten.«
»Es war nicht Eigennutz, der. mich euch hierherbringen ließ, das müsst ihr mir glauben. Ich kenne die Geschichte. Ich bin mit Hilfe meiner Ringe durch Raum und Zeit gereist und weiß deshalb viel – auch wem Ihr dient, Falkenmond. Und deshalb weiß ich auch, dass nun die Zeit dafür ist, dass Ihr hier Eure Mission erfüllt.«
»Aber wo sind wir hier?« fragte Falkenmond verzweifelt. »In welcher Zeit? Wie heißt dieses Land? Es scheint nur aus dieser Ebene zu bestehen.«
Aber Mygan hustete erneut Blut. Er war dem Tod sehr nahe.
»Nehmt meine Ringe«, keuchte er. »Sie können euch von Nutzen sein. Sucht zuerst Narleen und das Schwert der Morgenröte südlich von hier. Dann, wenn ihr eure Arbeit getan habt, wendet euch nach Norden und sucht die Stadt Dnark – und den Runenstab.«
Ein neuer schrecklicher Hustenanfall schüttelte ihn, und er hauchte sein Leben aus.
Falkenmond sah d’Averc an.
»Der Runenstab? Sind wir vielleicht gar in Asiakommunista, wo er sich befinden soll?«
»Wie ironisch, wenn wir dabei an unsere Tarnung denken.« D’Averc tupfte mit
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