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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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was er tun sollte. Er war aus irgendwelchen düsteren Überlegungen herausgerissen worden und starrte nun seinen Gegner an, als sei er nicht von dessen Realität überzeugt.
    Erneut sprang Falkenmond an dem ausgestreckten Schwert vorbei. Wieder trat Valjon zur Seite.
    Unten auf dem schmalen Laufgang, mit dem Rücken zum Achterdeck, hielt sich d’Averc mit großer Mühe die angreifenden Piraten vom Leibe. Er rief hoch zu Falkenmond:
    »Beeil dich, Freund Dorian, oder ich habe ein Dutzend Enterhaken im Leib.«
    Falkenmond holte mit der Faust aus und spürte, wie sie auf kaltem, trockenem Fleisch aufschlug. Er sah Valjons Kopf zurückschnappen und das Schwert aus seiner Hand fallen. Schnell bückte er sich danach und bewunderte seine Leichtigkeit. Dann zerrte er den bewusstlosen Valjon auf die Beine und drückte die Schwertspitze gegen seine Brust.
    »Zurück, ihr Lumpen!« brüllte er. »Zurück, oder euer Herr stirbt!«
    Verwirrt ließen die Piraten von d’Averc ab. Drei aus ihrer Mitte blieben tot zu seinen Füßen liegen. Ganak kam gerade das Deck herauf, er trug nur Beinkleider und hielt einen Kurzsäbel in der Hand. Seine Augen weiteten sich, als er Falkenmond sah.
    »Nun, Huillam«, rief Falkenmond, »willst du mir nicht vielleicht hier oben Gesellschaft leisten?«
    D’Averc ging an der Achterhütte vorbei und stieg die Leiter zum Oberdeck hoch. Er grinste. »Gute Arbeit, Freund Dorian.«
    »Wir warten, bis es hell wird«, rief Falkenmond zu den Piraten hinunter. »Dann werdet ihr das Schiff an Land steuern. Wenn das getan ist und wir frei sind, lassen wir eurem Herrn vielleicht das Leben.«
    Ganak knurrte: »Du bist ein Narr, Lord Valjon so zu behandeln. Er ist der mächtigste Flußlord in Starvel.«
    »Ich kenne euer Starvel nicht, Freund, aber ich habe den Gefahren Granbretaniens getrotzt, ich habe mich ins Herz des Dunklen Imperiums gewagt, und ich bezweifle, dass mir durch euch schlimmere Gefahren drohen können als durch die Lords des Dunklen Imperiums. Furcht ist ein Gefühl, das ich nur selten empfinde, Ganak. Aber merke dir das eine – ich werde mich an dir rächen. Deine Tage sind gezählt.«
    Ganak lachte. »Dein Glück ist dir in den Kopf gestiegen, Sklave. Rache nehmen wird einzig und allein Lord Valjon.«
    Das Licht der Dämmerung begann allmählich den Horizont zu erhellen. Falkenmond achtete nicht mehr auf Ganak.
    Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Sonne schließlich aufging und ihre Strahlen auf die Bäume am Ufer fielen. Sie ankerten nahe der linken Fluss-Seite, etwa eine Meile entfernt von einer kleinen Bucht.
    »Gib den Befehl zum Rudern, Ganak!« rief Falkenmond. »Halte aufs linke Ufer zu.«
    Ganak knurrte, machte aber keine Anstalten, dem Befehl nachzukommen.
    Falkenmonds Arm legte sich um Valjons Kehle. Der Mann kam langsam wieder zu sich. Falkenmond hatte die Schwertspitze gegen seinen Leib gedrückt. »Ganak! Valjon wird langsam sterben!«
    Aus der Kehle des Piratenlords kam unvermittelt ein leises, ironisches Kichern. »Langsam sterben …«, sagte er.
    Falkenmond starrte ihn verwirrt an. »Ja, ich weiß, wo ich Euch treffen muss, um Euch langsam sterben zu lassen, und sehr schmerzhaft.«
    Valjon sagte nichts mehr, er stand völlig ruhig mit Falkenmonds Arm noch immer um seinen Hals.
    »Jetzt, Ganak!« rief d’Averc. »Gib den Befehl!«
    Ganak holte tief Luft. »Ruderer!« brüllte er und begann, Befehle zu geben. Die Ruder krängten, die Rücken der Ruderer krümmten sich und das Schiff bewegte sich langsam auf das linke Ufer des breiten Sayouflusses zu.
    Falkenmond ließ Ganak nicht aus den Augen, er fürchtete, der Mann könne sie überlisten. Aber Ganak rührte sich nicht, er starrte nur finster vor sich hin.
    Falkenmond begann sich ein wenig zu entspannen, als das Ufer immer näher rückte. Sie waren nun fast frei. An Land konnten sie den Piraten leicht entkommen, da die vermutlich ohnehin zögern würden, das Schiff zu verlassen.
    Plötzlich schrie d’Averc auf und deutete in die Höhe. Orindo schwang sich mit einer Holzkeule in der Hand an einem Tau zu ihnen herab. Ein wildes Grinsen verzerrte sein Kindergesicht.
    Falkenmond ließ den inzwischen wieder zu sich gekommenen Piratenkapitän los und hob die Arme, um seinen Kopf zu schützen. Er brachte es nicht fertig, die Klinge gegen den Halbwüchsigen zu benutzen. Die Keule traf seinen Arm, und er taumelte zurück. D’Averc sprang vor. Er packte Orindo um die Mitte und presste dessen Arme an den Leib.
    Valjon sprang

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