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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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hereinbrach und Ganak ihnen befahl, die Ruder niederzulegen. Falkenmond war die Arbeit nun leichter gefallen, da sein Körper sich wohl bereits ein wenig darauf eingestellt hatte, aber er war noch immer müde.
    »Wir müssen abwechselnd schlafen«, flüsterte er d’Averc zu. »Zuerst du, dann ich.«
    D’Averc nickte und schlief fast augenblicklich ein.
    Die Nacht war kalt, und es fiel Falkenmond schwer, nicht auch selbst einzuschlafen. Er hörte, wie die erste Wache geläutet wurde und dann die zweite. Erleichtert weckte er d’Averc.
    D’Averc brummte, und schon war Falkenmond eingeschlafen. Vor Sonnenaufgang würden sie frei sein, erinnerte er sich noch kurz an d’Avercs Worte. Aber dann stand ihnen noch der schwere Teil bevor, das Schiff unauffällig zu verlassen.
    Er erwachte’ und fühlte sich seltsam leicht. Mit wachsend guter Laune stellte er fest, dass seine Hände frei waren von den Rudern. D’Averc musste die ganze Nacht gearbeitet haben. Das erste schwache Grau des nahenden Morgens zeichnete sich bereits am Horizont ab.
    Er wandte sich seinem Freund zu, der grinste und zwinkerte ihm zu. »Bist du bereit?« flüsterte d’Averc.
    »Bereit«, erwiderte Falkenmond. Mit ein wenig Neid blickte er auf den langen Dolch, den der Freund in der Hand hielt. »Wenn ich eine Waffe hätte«, murmelte er, »würde ich Ganak ein paar seiner Liebenswürdigkeiten zurückzahlen.«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit«, erklärte d’Averc. »Wir müssen so leise und schnell wie nur möglich sein.«
    Vorsichtig erhoben sie sich von der Ruderbank und spähten über den Laufgang. Am vordersten Ende stand ein Pirat Wache, und am Heck hob sich Lord Valjons Silhouette vom offenen Achterkastell ab.
    Die Wache wandte ihnen den Rücken zu, und Lord Valjon schien nicht in ihre Richtung zu blicken. Die beiden schwangen sich auf den Laufgang und schlichen vorsichtig in Richtung Bug.
    Erschrocken zuckten sie zusammen, als Valjon mit grabestiefer Stimme rief: »Was ist das? Zwei Sklaven, die zu fliehen versuchen?«
    Falkenmond schauderte. Der Mann verfügte über einen unheimlichen Instinkt, denn er konnte sie nicht gesehen, höchstens flüchtig gehört haben. Seine Stimme war zwar tief und ruhig, aber sehr kräftig, so dass jeder auf dem Schiff sie hören musste. Der Wächter wirbelte herum und stieß einen Ruf aus. Über ihm wandte sich Lord Valjon nun um, und sein todbleiches Gesicht starrte sie an.
    Piraten eilten an Deck und versperrten ihnen den Weg zum Bug. Falkenmond und d’Averc warfen sich herum und rannten in Richtung Heck, wo Valjon auf dem Achterkastell stand. Die Wache holte mit dem Säbel aus, aber Falkenmond wagte in seiner Verzweiflung, ihn anzuspringen. Er packte ihn in der Mitte, ehe der Säbel fiel, hob ihn hoch und schmetterte ihn auf das Deck. Schnell griff er nach der unhandlichen Waffe und schlug ihm damit den Kopf ab. Dann drehte er sich um und starrte in Lord Valjons Augen.
    Valjon auf dem Achterkastell schien unberührt von der Nähe der Gefahr. »Du bist ein Narr«, sagte er schleppend. »Denn ich bin Lord Valjon.«
    »Und ich bin Dorian Falkenmond, Herzog von Köln! Ich habe gegen die finsteren Lords Granbretaniens gekämpft und sie besiegt, ich habe gegen ihre mächtigste Magie bestanden, was das Juwel in meiner Stirn beweist. Ich fürchte einen Piraten wie Euch nicht, Lord Valjon!«
    »Dann fürchte jene«, murmelte Valjon und deutete mit einem knochigen Finger an Falkenmond vorbei.
    Falkenmond wirbelte herum und sah eine größere Anzahl von Piraten auf ihn und d’Averc zukommen. Und der Freund war nur mit einem Dolch bewaffnet. Er warf ihm den Säbel zu. »Halte sie auf, Huillam«, rief er. »Ich nehme mir den Anführer vor!«
    Er sprang auf das Achterkastell, während Lord Valjon mit leichtem Erstaunen einen Schritt zurücktrat.
    Falkenmond kam mit ausgestreckten Armen auf ihn zu. Valjon zog eine schmale Klinge unter seinem losen Umhang hervor und richtete sie auf Falkenmond. Er machte jedoch keine Anstalten, anzugreifen, sondern trat einen weiteren Schritt zurück. »Sklave«, murmelte er. Seine grimmigen Züge drückten Überraschung aus. »Sklave!«
    »Ich bin kein Sklave, wir Ihr gleich feststellen werdet.« Falkenmond duckte sich unter der Klinge vorbei. Er versuchte, den merkwürdigen Piratenkapitän zu packen. Valjon trat schnell zur Seite, das lange Schwert immer noch vor sich ausgestreckt.
    Offensichtlich hatte er noch nie einen Angriff wie den Falkenmonds erlebt, denn er wusste kaum,

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