Der Herzog Von Köln
wir hoffen und darauf warten, dass Ihr Valjon und die anderen schlagt und ihr Eigentum zur Versteigerung anbietet.«
Bewchard lächelte. »Ich fürchte, diesen Tag erlebe ich nicht mehr. Es wird viele Jahre dauern, bis Valjon endgültig besiegt ist.« Er erhob sich. »Entschuldigt mich einen Augenblick. Ich muss an Deck nach dem Rechten sehen.« Er verließ die Kabine mit einer höflichen Verbeugung.
Falkenmond blickte d’Averc stirnrunzelnd an. »Was jetzt? Nun sind wir in diesem fremden Land gestrandet, ohne eine Möglichkeit, das zu bekommen, weswegen man uns hierher versetzte.« Er nahm Mygans Ringe aus seinem Beutel und betrachtete sie. Es waren nun elf, denn er und d’Averc hatten die ihren abgenommen und dazugetan. »Wir können von Glück reden, dass wir sie noch haben. Vielleicht sollten wir sie benutzen – auf gut Glück in die Dimensionen springen und hoffen, dass wir unseren Weg zurück zur Kamarg finden.«
D’Averc wehrte ab. »Möglicherweise tauchen wir in König Huons Hof auf, oder direkt vor dem hungrigen Rachen eines Ungeheuers. Nein, ich bin dafür, dass wir uns nach Narleen begeben und eine Zeitlang dort zubringen – uns umsehen, wie schwierig es wirklich ist, an dieses Piratenschwert heranzukommen.« Er holte etwas aus seinem Beutel. »Ich hätte fast vergessen, dass ich dieses kleine Ding hier noch besitze.« Er hielt es hoch. Es war die Ladung eines Gewehrs, die er in der Stadt Halapandur aufgehoben hatte.
»Und was willst du damit machen, d’Averc?« fragte Falkenmond.
»Wer weiß, vielleicht kommt es uns bald zustatten.«
»Ohne das Gewehr?«
»Ohne das Gewehr«, nickte d’Averc.
Als er die Ladung zurück in seine Tasche steckte, kam Bewchard zurück. Er lächelte.
»In weniger als einer Stunde werden wir in Narleen anlegen, meine Freunde. Ich glaube, unsere Stadt wird Euch gefallen.« Er grinste und fügte hinzu: »Zumindest der Teil, der nicht von den Piratenlords bewohnt wird.«
Falkenmond und d’Averc standen an Deck, als das Schiff mit viel Geschick in den Hafen manövriert wurde. Die Sonne strahlte von einem blauen Himmel herab und hüllte die Häuser der Stadt in ihren Schein. Die Gebäude waren zumeist ziemlich niedrig, selten war eines mehr als vier Stockwerke hoch, aber sie waren mit prunkvollen Ornamenten verziert, die uralt schienen. Alle Farben waren von Wind und Wetter gebleicht, aber noch klar zu erkennen. Viel Holz war verwendet worden -Säulen, Balkone und Fassaden bestanden aus verziertem Holz –, doch manche Häuser hatten auch bemalte Eisengitter und sogar schmiedeeiserne Türen.
Auf den Kais häuften sich Kisten und Ballen, die entweder ausgeladen oder auf die unzähligen Schiffe, die sich im Hafen drängten, verladen wurden. Männer arbeiteten an Ladekränen und beförderten die Ladung entweder durch Ladeluken oder auf die Kais. Sie schwitzen in der Hitze des Tages und arbeiteten mit bloßem Oberkörper.
Überall war etwas los, und es war laut hier, Bewchard schien es zu genießen, als er mit Falkenmond und d’Averc über das Fallreep von seinem Schoner hinunterstieg und sie durch die Menge führte, die sich angesammelt hatte.
Bewchard wurde von allen Seiten begrüßt.
»Wie ist es Euch ergangen, Kapitän?«
»Habt Ihr Valjon gefunden?«
»Habt Ihr viele Männer verloren?«
Schließlich blieb Bewchard lachend stehen. »Ich sehe schon, meine lieben Mitbürger«, rief er laut, »dass ich euch erst Bericht erstatten muss, ehe ihr mich durchlasst. Nun, wir haben Valjons Schiff versenkt …«
Rufe des Staunens wurden laut, dann setzte erwartungsvolles Schweigen ein. Bewchard sprang auf einen Kistenstapel und hob die Arme.
»Wir versenkten Valjons Flußfalken – aber er wäre uns vermutlich ohne die Hilfe meiner beiden Begleiter hier entwischt.«
Die Menge starrte überrascht auf Falkenmond und d’Averc, als könnte sie nicht glauben, dass diese zerlumpten und halbverhungerten Gestalten mehr als Sklaven sein könnten.
»Diese beiden sind eure Helden, nicht ich«, fuhr Bewchard fort. »Nur auf sich gestellt, kämpften sie gegen die Piraten, töteten Ganak, Valjons rechte Hand, und ermöglichten uns erst den Angriff auf den Flußfalken. Und dann versenkten sie eigenhändig das Schiff.«
Die Menge begann zu jubeln. Hochrufe erklangen.
»Bürger Narleens, ihr sollt ihre Namen erfahren. Ehrt sie als Freunde unserer Stadt und zeigt ihnen unsere Verbundenheit. Sie sind Dorian Falkenmond vom Schwarzen Juwel und Huillam d’Averc. Es gibt keine
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