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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Schlangen erinnerten. Vor ihnen lag das große Laboratorium – eine riesige Halle mit niederer Decke, hier führten Männer in Uniform und Maske des Schlangenordens, dessen Grandkonnetabel Kalan war, Experimente durch. Seltsame Maschinen gaben noch seltsamere Geräusche und üble Gerüche von sich; winzige farbige Blitze umgaben diese Maschinen, so dass die gesamte Halle einer Teufelwerkstatt glich. Hier und dort waren Menschen beiderlei Geschlechts und verschiedenen Alters auf Maschinen gespannt oder in Maschinen eingepasst worden; an ihnen führten die Wissenschaftler ihre Tests am menschlichen Körper und Geist durch. Die meisten waren auf irgendwelche Weise zum Schweigen gebracht worden, aber einige schrien oder stöhnten oder stießen seltsame Wahnsinnslaute aus, oft zum Ärgernis der Wissenschaftler, die sogleich Lumpen in die offenen Münder stopften oder Stimmbänder durchtrennten oder andere rasche Methoden anwendeten, um für Ruhe zu sorgen, während sie arbeiteten.
    Kalan legte eine Hand auf Meliadus’ Schulter und deutete auf eine Maschine, die unbenutzt in der Nähe stand.
    »Erinnert Ihr Euch der Maschine, mit der wir Falkenmond testeten?«
    »Allerdings«, brummte der Baron. »Daraufhin glaubtet Ihr doch, dass wir ihm trauen könnten.«
    »Wir hatten es mit Faktoren zu tun, die unmöglich vorherzuberechnen waren«, sagte Kalan entschuldigend. »Aber deshalb erwähnte ich meine kleine Erfindung nicht. Man forderte mich heute Morgen auf, sie erneut einzusetzen.«
    »Wer?«
    »König Huon persönlich. Er beorderte mich in den Thronraum und teilte mir mit, er wünsche mittels dieser Maschine ein Mitglied des Hofes zu testen.«
    »Wen?«
    »Was glaubt Ihr?«
    »Mich!« stieß Meliadus wütend hervor.
    »Er zieht Eure Loyalität wohl in Zweifel, Lord Baron …«
    »Wie viel denkt Ihr, weiß er?«
    »Nicht sehr viel. Er nimmt höchstens an, dass Ihr Euch mehr mit Euren eigenen Plänen beschäftigt, als ihm zu dienen. Ich glaube, er möchte lediglich wissen, wie stark Eure Treue ist und ob Ihr Eure Privatpläne schon aufgegeben habt.«
    »Und Ihr beabsichtigt, seinen Befehl auszuführen, Kalan?«
    Kalan zuckte mit den Schultern. »Schlagt Ihr vor, ich solle ihn ignorieren?«
    »Nein – aber was können wir tun?«
    »Ich werde Euch in die Maschine stecken, aber ich bin überzeugt, wir werden die Resultate erreichen, die in unserem Interesse sind.« Kalan kicherte, nichts mehr als ein hohler, säuselnder Ton kam aus der Maske. »Wollen wir anfangen, Baron Meliadus?«
    Widerstrebend trat der Baron näher und blickte nervös auf die glänzende Maschine aus blauem und rotem Metall mit ihren rätselhaften Vorsprüngen, ihren vielgliedrigen Armen und dem seltsamen Beiwerk, dessen Sinn unergründlich schien. Ihr Hauptbestandteil jedoch war die große Glocke, die über dem Rest der Maschine von einem Gerüst hing.
    Kalan zog an einem Hebel und machte eine entschuldigende Geste. »Vormals hatten wir für die Glocke eine eigene Halle, aber in letzter Zeit wurden wir äußerst eingeengt. Das ist eines meiner Hauptprobleme. Man verlangt soviel von uns und stellt uns so wenig Raum zur Verfügung.« Jetzt erscholl aus der Maschine ein Geräusch, das wie das Atmen eines gewaltigen Tieres klang. Meliadus machte einen Schritt zurück. Kalan kicherte wieder und winkte einige Diener in Schlangenmasken herbei, die ihm helfen mussten, die Mentalitätsmaschine zu bedienen.
    »Wenn Ihr Euch freundlicherweise unter die Glocke stellen wollt, Meliadus, wir senken sie sofort herunter.«
    Langsam und misstrauisch tat der Baron wie geheißen. Die Glocke stülpte sich über ihn. Ihre fleischige Innenwand dehnte sich, dann zog sie sich zusammen, bis sie sich völlig an seinen Körper angeschmiegt hatte. Plötzlich war Meliadus, als bohrten sich heiße Drähte in seinen Schädel und stocherten in seinem Gehirn herum. Er versuchte zu schreien, aber die Glocke erstickte jeden Laut. Halluzinationen drängten sich ihm auf -Bilder aus seinem Leben –, hauptsächlich von Schlachten und Gemetzel, aber auch Falkenmonds verhaßtes Gesicht, zu tausend furchterregenden Fratzen verzerrt, schwamm vor seinen Augen, und hin und wieder huschte Yisseldas liebliches Antlitz darüber. Allmählich, eine Ewigkeit, wie ihm schien, war sein ganzes Leben an ihm vorbeigezogen, nicht in zeitlicher Reihenfolge, sondern nach der Bedeutung der Ereignisse für ihn. Alles überlagerte jedoch sein Hass auf den Herzog von Köln, sein Verlangen nach Yisselda, und sein

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