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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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aschgraue Felder, eine Stadt mit vielen Türmen und dahinter die bleifarbene, aufgewühlte See.
    Mit schwerfälligem Flügelschlag näherte sich die Maschine einem hohen abgeflachten Fels, der der Stadtmitte entwuchs.
    Sie landete mit lautem Rumpeln und rasend schlagenden Flügeln und kam schließlich nahe dem Rand dieses künstlichen Plateaus zum Stehen.
    Der Pilot gab Falkenmond ein Zeichen, auszusteigen. Er tat es mit steifen Gliedern und zitternden Beinen, während der Pilot seine Kontrollapparate abschloss und ebenfalls ausstieg. Hier standen noch andere Ornithopter. Als sie über das Felsplateau gingen, flatterte einer hoch in die Luft, und Falkenmond fühlte den scharfen Windzug seiner Flügel im Gesicht, als das Ding knapp über seinen Kopf flog.
    »Deau-Vere«, sagte der Pilot mit der Krähenmaske. »Ein Hafen, der nahezu allein der Luftflotte gehört, obwohl auch unsere Kriegsschiffe ihn noch benutzen.«
    Falkenmond sah eine runde Stahltür im Fels vor ihnen. Der Pilot blieb daneben stehen und klopfte mit dem Stiefel eine Serie rhythmischer Schläge dagegen. Schließlich schwang die Tür nach unten und gab eine Steintreppe frei. Sie stiegen hinunter, während sich die Stahlklappe wieder schloss. Es war düster im Inneren; hier und da sah man drohende Steinmonster und einige wenig kunstvoll gearbeitete Reliefs.
    Schließlich gelangten sie durch ein bewachtes Tor auf eine gepflasterte Straße, die zwischen den Türmen der Stadt hindurchführte. In den Straßen wimmelte es von Soldaten des granbretanischen Reiches. Viele Flieger mit ihren Krähenmasken sah man hier, die Besatzungen der Kriegsschiffe, die Fisch- und Seeschlangenmasken trugen, auch Infanterie und Kavallerie, vertreten durch die verschiedensten Orden, die des Schweins, des Wolfes, des Schädels, der Gottesanbeterin, des Stiers, des Hundes, der Ziege und viele mehr. Schwerter schlugen gegen gepanzerte Beine, Flammenlanzen stießen im Gewühl gegeneinander, und überall sah man die finstere Pracht militärischer Rüstungen.
    Falkenmond wunderte sich, dass man so willig vor ihm zurückwich, bis er daran dachte, wie sehr er Baron Meliadus ähneln musste.
    An den Stadttoren wartete ein Pferd mit vollen Proviantsatteltaschen auf ihn. Falkenmond wusste bereits Bescheid über das Pferd und den Weg, den er einschlagen musste. Er stieg auf und ritt auf das Meer zu.
    Bald teilten sich die Wolken, und die Sonne brach durch, und Dorian Falkenmond sah zum ersten Mal die Silberbrücke, die sich dreißig Meilen über das Meer spannte. Sie war wunderschön, wie sie im Sonnenlicht vor ihm glänzte. Man meinte, sie sei zu zart, um auch nur der geringsten Prise widerstehen zu können, aber sie konnte tatsächlich sämtliche Armeen Granbretaniens tragen. Sie zog sich über das Meer bis zum Horizont. Die Straße, die über sie führte, war fast eine Viertelmeile breit und seitlich begrenzt von einem Netzwerk aus Silbertrossen, die von Pfeilern hingen, welche nach militärischen Motiven geformt waren.
    Über die Brücke floss in beiden Richtungen reger Verkehr. Falkenmond erblickte Gefährte, die so außergewöhnlich geformt waren, dass er sich fragte, wie sie überhaupt fahren konnten; Schwadronen von Kavallerie ritten hier, und die Rüstungen der Pferde wäre nicht weniger kunstvoll als die ihrer Reiter; Infanteriebattaillone marschierten in Viererreihen mit unwahrscheinlicher Präzision; Wagenkarawanen mit Handelsgütern und Tragtiere, bepackt mit allen möglichen Waren -Fellen, Seiden, Fleisch, Früchten, Gemüsen, Schatztruhen, Kerzenleuchtern, Betten, Stühlen – vieles davon, erkannte Falkenmond, war Plündergut aus Staaten wie Köln, die vor kurzem von denselben Armeen unterworfen wurden, die hier an den Karawanen vorbeizogen.
    Auch Kriegsmaschinen waren zu sehen – Gebilde aus Eisen und Kupfer –, Rammböcke, Belagerungstürme, große Schleudern für Feuerbälle und Steinkugeln. Daneben, in den Masken des Maulwurfs, des Dachses und des Frettchens, marschierten die Maschinenbauer des Dunklen Imperiums, ihre kräftigen Leiber sowie alles andere wirkte winzig klein, im Vergleich zu dem mächtigen Gebilde der Silberbrücke, das, wie die Ornithopter, wesentlich zu Granbretaniens Eroberungen beigetragen hatte.
    Die Wachen am Tor der Brücke waren angewiesen worden, Falkenmond passieren zu lassen, und die Tore öffneten sich, als er näher kam. Er ritt auf die vibrierende Brücke; die Hufe seines Pferdes klapperten auf dem metallenen Untergrund. Von der Nähe aus

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