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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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er. »Ich halte Euch für einen Spion.«
    Falkenmond protestierte nicht, sondern erzählte die Geschichte, die Meliadus ihm vorgeschlagen hatte. Ohne Anteilnahme berichtete er von seiner Gefangennahme und seiner Flucht, und seine seltsame Art, dies alles vorzutragen, überzeugte den Hauptmann mehr als die Geschichte selbst. Dann bahnte sich ein Schwertkämpfer in verbeulter Rüstung einen Weg durch die Menge und rief Falkenmond beim Namen. Falkenmond erkannte die Abzeichen auf dessen Waffenrock als die eigenen, die Wappen von Köln. Der Mann war einer der wenigen, die nach dem Kampf von Köln hatten fliehen können. Er sprach zum Hauptmann und zur Menge und berichtete ihnen vom Mut und vom Einfallsreichtum des Herzogs. Daraufhin hieß man Dorian Falkenmond als Helden in Valence willkommen.
    Am Abend, als seine Ankunft gefeiert wurde, eröffnete Falkenmond dem Hauptmann, dass er auf dem Weg in die Kamarg war, um Graf Brass für einen Kampf gegen Granbretanien zu gewinnen. Der Hauptmann schüttelte den Kopf. »Der Graf ergreift keine Partei«, sagte er. »Aber wahrscheinlich schenkt er Euch eher Gehör als irgend jemand anderem. Ich hoffe, Ihr habt Erfolg, Lord Herzog.«
    Falkenmond verließ Valence am nächsten Morgen in Richtung Süden. Er stieß auf viele Männer mit harten Gesichtern, die vorhatten, sich im Norden jenen anzuschließen, die sich darauf vorbereiteten, dem Dunklen Imperium die Stirn zu bieten.
    Heftiger Wind begrüßte ihn, als Falkenmond sich seinem Ziel näherte und endlich das flache Marschland der Kamarg vor sich liegen sah, das schöne einsame Land mit seinen Lagunen und dem Mistral, vor dessen Gewalt die Riedgräser sich tief beugten. Als er nahe an einem der hohen alten Türme vorüberritt, bemerkte er das Aufblitzen der Heliographen. Da wusste er, dass Burg Brass noch vor seiner Ankunft von seinem Kommen unterrichtet war.
    Mit kaltem Gesicht saß Falkenmond aufrecht auf seinem Pferd, das auf der sich windenden Straße durch die Marschen dahintrottete. Das Riedgras flüsterte, und manchmal flog ein Vogel über den traurigen alten Himmel, der sich im gekräuselten Wasser der Lagunen spiegelte.
    Kurz vor Nachtanbruch erblickte er Burg Brass, ihr Terrassenberg und die eleganten Türme hoben sich als schwarzgraue Silhouette gegen das Abendlicht ab.

 
5 Falkenmonds Erwachen
     
    Graf Brass reichte Dorian Falkenmond einen frischen Becher Wein und murmelte: »Bitte, fahrt fort, mein Lord Herzog«, als Falkenmond seine Geschichte zum zweiten Mal vortrug. Die liebreizende Yisselda, Bowgentle mit nachdenklichem Gesicht und von Villach, der sich ratlos den Bart strich, hörten ihm ebenfalls zu.
    Falkenmond beendete seine Geschichte. »Und so hoffte ich, Hilfe in der Kamarg zu finden, da ich wusste, dass nur dieses Land vor der Macht des Imperiums sicher ist.«
    »Ihr seid uns willkommen«, Graf Brass runzelte die Stirn, »solange es nur Zuflucht ist, die Ihr begehrt.«
    »Das ist alles.«
    »Ihr wollt nicht, dass wir die Waffen gegen Granbretanien erheben?« Eine Spur hoffnungsvoller Erwartung lag in Bowgentles Frage.
    »Ich habe zuviel gelitten, als ich selbst es tat, und möchte niemanden ermuntern, ein Geschick auf sich herabzubeschwören, dem ich in letzter Sekunde noch entkam«, erwiderte Falkenmond.
    Yisselda schien fast enttäuscht. Es war offensichtlich, dass alle in der Halle, den weisen Grafen ausgenommen, gern Krieg gegen Granbretanien gesehen hätten. Aus unterschiedlichen Gründen, vielleicht. Yisselda, um sich an Meliadus zu rächen, Bowgentle, weil er der festen Überzeugung war, dass den Grausamkeiten Granbretaniens Einhalt geboten werden musste. Und von Villach einfach deshalb, weil er endlich wieder sein Schwert schwingen wollte.
    »Ich bin sehr froh darüber«, erklärte ihm der Graf, »denn ich bin der Argumente überdrüssig, die mich überzeugen sollen, dass ich dieser oder jener Seite helfen müsste. Doch Ihr scheint müde zu sein, mein Lord Herzog. Wahrlich, selten habe ich einen Mann so erschöpft gesehen wie Euch. Ich werde Euch persönlich Eure Gemächer zeigen.«
    Falkenmond empfand keine Genugtuung, dass ihm die Täuschung gelungen war. Er erzählte die Lügengeschichte, weil er es so mit Baron Meliadus vereinbart hatte. Und wenn die Zeit kam, Yisselda zu entführen, würde er es genauso teilnahmslos tun.
    Graf Brass wies ihm eine Suite an, die aus einem Schlafgemach, einem Wasch- und einem kleinen Arbeitsraum bestand.
    »Ich hoffe, Ihr werdet Euch hier wohl fühlen«,

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