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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Falkenmonds finsteres Gesicht, als sie zu den Bergen zurückritten. »Ihr kennt kein Erbarmen, Hauptmann«, murmelte er.
    »Nicht mehr«, erwiderte Falkenmond. »Mann, Frau oder Kind, wenn es Granbretanier sind, so sind es meine Feinde, die vernichtet werden müssen.«
    Acht der Kamarganer waren auf dem Schlachtfeld zurückgeblieben. In Anbetracht der zahlenmäßig so hohen Überlegenheit des Gegners waren sie sehr glimpflich davongekommen. Die Granbretanier waren es gewohnt, ihre Feinde niederzumetzeln, nicht jedoch auf solche Weise überfallen zu werden. Vielleicht erklärte das die geringen Verluste der Kamarganer.
    Meliadus sandte vier weitere Expeditionen aus, um den Damm zu zerstören, jede mit noch mehr Soldaten als die vorherige. Und jede wurde von den im Sturm angreifenden Kamarganern niedergemacht. Die Verluste der letzteren waren im Verhältnis immer noch gering. Von den zweihundert Kriegern, die mit Falkenmond ausgezogen waren, konnten noch hundertfünfzig den zweiten Teil des Plans ausführen und die Granbretanier auf die Route locken, die Falkenmond vorgesehen hatte.
    Nach der ersten Schlacht griff Falkenmond nie mehr bei Tag an, wenn die Ornithopter am Himmel kreisten, sondern wartete bis zur Dunkelheit. Seine Flammenlanzen brannten Hunderte von Zelten und die darin Schlafenden nieder. Seine Pfeile streckten Dutzend um Dutzend der Posten nieder, die die Zelte bewachten, und auch jene, die tagsüber nach dem Versteck der Kamarganer suchten. Die Schwerter trockneten kaum noch, ehe sie erneut Blut zu trinken bekamen. Die Äxte wurden stumpf von ihrer tödlichen Arbeit. Und von den vielen Wurfspeeren seiner Mannen waren nur noch wenige übrig. Falkenmond und die Kamarganer waren hager geworden, ihre Augen blutunterlaufen, und sie vermochten sich manchmal kaum noch im Sattel zu halten. Oft waren sie nahe daran, von Ornithoptern oder Suchtrupps entdeckt zu werden. Aber sie sorgten dafür, dass der Weg vom Fluss weg mit Leichen der Granbretanier gepflastert war – und dies war der Weg, den sie für die Streitmacht Granbretaniens vorgesehen hatten.
    Wie Falkenmond erwartet hatte, nahm Meliadus sich nicht ernsthaft die Zeit, die Partisanen aufzustöbern. Seine Ungeduld, die Kamarg zu erreichen, überwog sogar noch seinen Hass auf Falkenmond. Zweifellos sagte er sich, dass er sich noch ausreichend mit ihm beschäftigen konnte, wenn die Kamarg erst gefallen war.
    Ein einziges Mal trafen die beiden aufeinander, als Falkenmond mit seinen Leuten sich gerade von einem neuen Überraschungsangriff zurückziehen wollte, weil die Morgendämmerung nicht mehr fern war. Meliadus stürmte mit einer Gruppe seiner Reiter auf die Kamarganer los. Als er Falkenmond entdeckte, der auf ein paar in ihr gestürztes Zelt verstrickte Granbretanier einhieb, galoppierte er auf ihn zu.
    Falkenmond blickte auf und hob sein Schwert, um Meliadus’ Hieb zu parieren. Er lächelte grimmig und drückte die Klinge des anderen langsam nach hinten.
    Meliadus knurrte, als Falkenmond seinen Arm immer weiter zurückzwang.
    »Meinen Dank, Baron Meliadus.« Falkenmond lachte voller Hohn. »Die Pflege, die Ihr mir in Londra angedeihen ließt, scheint mir neue Kraft verliehen zu haben …«
    »Falkenmond«, erwiderte Meliadus, sich mühsam beherrschend. »Ich weiß nicht, wie es Euch gelang, Euch der Macht des Juwels zu entziehen. Aber Ihr werdet ein vieltausendmal schlimmeres Schicksal erleiden, als es je durch den Stein möglich gewesen wäre, wenn ich erst die Kamarg erobert habe und Ihr erneut mein Gefangener seid.«
    Blitzschnell stieß Falkenmond seine Klinge unter die Parierstange von Meliadus’ Schwert und riss es ihm aus der Hand, dass es durch die Luft wirbelte. Er hob sein Breitschwert zum Hieb, stellte jedoch fest, dass zu viele Granbretanier bereits in bedrohliche Nähe kamen.
    »Bedaure, Baron«, rief er. »Aber ich muss mich beeilen. Ich werde mich Eures Versprechens entsinnen – wenn Ihr mein Gefangener seid!«
    Er drehte sein Pferd und bahnte lachend für sich und seine Männer einen Weg durch das Chaos der gestürzten Zelte. Kochend vor Wut stieg Meliadus von seinem Ross, um sein Schwert aufzuheben. »Noch ehe ein Monat vergangen ist«, knurrte er, »wird er vor mir im Staub kriechen.«
    Der Tag kam, da Falkenmond und seine Reiter sich durch die Marschen auf den Weg zum Vorgebirge machten, wo Graf Brass, Leopold von Villach und ihre Armee sie erwarteten. Die düsteren Türme, die fast so alt wie die Karmarg selbst waren, ragten hier

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