Der Herzog Von Köln
den Schild und ließ Falkenmond einen Schritt zurücktorkeln. Ein zweiter Hieb spaltete den oberen Schildrand. Falkenmond schwang mit aller Macht sein Schwert. Es traf Mikosevaars dicke Rüstung an der Schulter, dass Funken sprühten. Beide Männer wichen keinen Schritt zurück und beantworteten Hieb mit Hieb, während die Schlacht um sie tobte. Aus den Augenwinkeln sah Falkenmond von Villach mit Mygel Holst, dem Erzherzog von Londra, kämpfen, der ihm ein gleichwertiger Gegner war. Graf Brass brach sich durch die Krieger eine blutige Bahn auf. Baron Meliadus zu, der offensichtlich die Absicht hatte, seine Befehle von außerhalb des Schlachtfelds zu geben.
Durch ihre günstigere Stellung waren die Kamarganer durchaus in der Lage, dem Gegner zu widerstehen und ihre Formation beizubehalten.
Falkenmonds Schild war durch viele Treffer unbrauchbar geworden. Er schleuderte ihn von sich, dann packte er sein Breitschwert mit beiden Händen und schwang es, um Mikosevaars Schlag abzuwehren, der seinem Kopf galt. Die beiden Männer stöhnten vor Anstrengung, während sie aufeinander einhieben.
Falkenmond war schweißüberströmt unter seiner Rüstung. Plötzlich glitt sein Fuß im Schlamm aus, und er fiel auf ein Knie. Mikosevaar sprang mit erhobener Axt auf ihn zu, um ihm den Schädel zu spalten. Falkenmond warf sich flach auf den Boden und packte Mikosevaar an den Beinen, so dass er ebenfalls in den Morast stürzte. Ineinander verschlungen rollten beide den Abhang hinunter auf den Sumpf mit den toten Pferden zu.
Schließlich prallten sie gegen einen Kadaver, der sie stoppte. Keiner von ihnen hatte seine Waffe verloren. Sie stolperten beide auf die Beine, um ihren Kampf fortzusetzen. Falkenmond stemmte sich gegen ein totes Streitross und ließ sein Schwert herabsausen. Der Hieb hätte Mikosevaar den Hals gebrochen, doch er duckte sich rechtzeitig. Aber sein Helm löste sich und gab ein weißbärtiges Gesicht und im Wahnsinn funkelnde Augen frei. Der Muskoviter stieß seine Axt von unten gegen Falkenmonds Bauch, doch des Herzogs Breitschwert blockierte den Hieb.
Falkenmond ließ sein Schwert fallen und stieß den anderen mit beiden Händen, dass er auf den Rücken stürzte. Während er sich noch aufzurichten versuchte, bückte Falkenmond sich nach seinem Schwert, hob es hoch und schmetterte es in das Gesicht des Muskoviters. Der Mann heulte auf. Blitzschnell hob und senkte sich die Klinge erneut. Mikosevaars gellender Schrei erstarb. Falkenmond wandte sich von dem Toten ab und schaute, wie die Schlacht verlief.
Es war schwer zu sagen. Überall fielen Männer, aber es schien, als wären die meisten von ihnen Granbretanier. Der Luftkampf war fast zu Ende. Nur noch wenige Ornithopter kreisten am Himmel, dafür jedoch wesentlich mehr Flamingos.
Konnte es sein, dass die Kamarg den Sieg errang?
Falkenmond drehte sich um, als zwei Krieger der Geierlegion auf ihn zustampften. Unbekümmert bückte er sich, um die blutige Maske Mikosevaars aufzuheben. Er lachte ihnen entgegen. »Seht!« höhnte er. »Euer Grandkonnetabel ist gefallen – Euer Kriegslord wird euch nicht mehr anführen!« Die Legionäre zögerten, dann machten sie ein paar Schritte rückwärts und ergriffen schließlich die Flucht. Die Geierlegion war nicht so diszipliniert wie die anderen Orden.
Falkenmond begann über die Pferdekadaver zu klettern, die zum Teil bereits unter den Soldatenleichen begraben waren. Die Schlacht war an dieser Stelle so gut wie zu Ende, aber er sah, wie von Villach den Toten Mygel Holst den Abhang herunterstieß und sich mit einem Triumphschrei den mit Speeren auf ihn zustürmenden Kriegern des gefallenen Erzherzogs stellte. Der alte Haudegen schien keine Hilfe zu benötigen. Falkenmond rannte hinauf zum Hügelkamm, um den Verlauf der Schlacht besser abschätzen zu können.
Dreimal bekam sein Breitschwert neue Arbeit, ehe er sein Ziel erreicht hatte und das Feld überblicken konnte. Die gewaltige Armee, die Meliadus gegen sie geführt hatte, war kaum noch ein Sechstel ihrer ehemaligen Größe, während die Reihen der Kamarganer kaum gelichtet schienen.
Die Hälfte der granbretanischen Banner flatterte nicht länger stolz von ihren Stangen, und andere befanden sich in arger Bedrängnis. Die engen Formationen der feindlichen Infanterie waren zum größten Teil aufgerissen. Falkenmond sah, was in der ganzen Geschichte des Dunklen Imperiums noch nie vorgekommen war: die Soldaten der verschiedenen Orden waren bunt durcheinander
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