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Der Herzog Von Köln

Der Herzog Von Köln

Titel: Der Herzog Von Köln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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seine leeren Versprechungen hereinfallen. Aber er wird einen anderen Weg finden. Schon bald wird alles Land um die Kamarg zum Dunklen Imperium gehören, und wir werden Tag und Nacht auf der Hut sein müssen.«
     
    Als sie an jenem Abend zur Burg zurückkamen, sprach Bowgentle zum Grafen. »Nun siehst du endlich ein, dass Granbretanien vom Wahnsinn befallen ist – ein Krebsherd, der sich über die ganze Welt ausbreiten und. nicht nur zur Ausrottung der menschlichen Rasse führen wird, sondern schließlich auch zur Vernichtung jeglicher intelligenten und potentiell intelligenten Kreatur im gesamten Universum?«
    Graf Brass lächelte. »Du übertreibst, Bowgentle. Woher willst du das alles wissen?«
    »Weil es meine Berufung ist, die Kräfte zu verstehen, die das schaffen, was wir Bestimmung nennen. Ich sagte dir, Graf Brass, das Dunkle Imperium wird das Universum infizieren, wenn es nicht auf diesem Planeten ausgemerzt wird – und vorzugsweise auf diesem Kontinent.«
    Falkenmond streckte die Beine vor sich aus und rieb sich die schmerzenden Muskeln. »Ich verstehe nichts von den philosophischen Prinzipien, auf die sich Eure Vermutungen stützen, Sir Bowgentle«, sagte er, »aber ich weiß instinktiv, dass Ihr recht habt. Wir meinen lediglich, einen unerbittlichen Feind vor uns zu sehen, der die Welt unterwerfen will – solche gab es viele in der Vergangenheit –, aber mit dem Dunklen Imperium verhält es sich anders. Vergesst nicht, Graf Brass, dass ich in Londra war, und somit auch Zeuge vieler ihrer exzessiven Verrücktheiten. Ihr habt nur ihre Armeen gesehen, die, wie die meisten Armeen, hart kämpfen und, um zu gewinnen, sich konventioneller Taktiken bedienen, weil diese die wirkungsvollsten sind. Aber an ihrem Reichskönig ist nichts mehr konventionell; ein unsterblicher Leichnam ist er in seiner Thronkugel. Auch an der Art, wie sie miteinander verkehren, ist nichts Konventionelles mehr. Die Stadt selbst umgibt eine Aura des Wahnsinns …«
    »Ihr meint also, dass wir noch nicht das Schlimmste erlebt haben, dessen sie fähig sind?« fragte der Graf ernst.
    »Dessen bin ich überzeugt«, versicherte ihm Falkenmond.
    »Es ist nicht nur mein Verlangen nach Rache, das sie mich töten lässt – etwas Tieferes in mir zwingt mich dazu, etwas, das sie als Bedrohung des Lebens selbst sieht.«
    Graf Brass seufzte. »Vielleicht habt ihr recht. Ich weiß es nicht. Nur der Runenstab vermöchte die Richtigkeit Eurer Behauptungen zu bestätigen oder zu widerlegen.«
    Falkenmond erhob sich steif. »Ich habe Yisselda noch nicht gesehen, seit wir zurückkehrten«, murmelte er.
    »Sie zog sich früh in ihre Gemachter zurück«, erklärte ihm Bowgentle.
    Falkenmond war enttäuscht. Er hatte sich auf ihr Willkommen gefreut, hatte ihr von seinen Siegen erzählen wollen. Es erstaunte ihn, dass sie nicht gewartet hatte, ihn zu begrüßen.
    Er zuckte die Schultern. »Ich werde mich auch zurückziehen. Gute Nacht, meine Herren.«
    Sein Schlafgemach war dunkel, aber er empfand eine merkwürdige, Ahnung. Leise zog er sein Schwert, ehe er auf Zehenspitzen zum Tisch schlich und die Lampe dort entzündete.
    Auf seinem Bett lag jemand und lächelte ihn an. Es war Yisselda.
    »Ich hörte von deinen ruhmvollen Taten«, flüsterte sie, »und wollte dich persönlich willkommen heißen. Du bist ein großer Held, Dorian.«
    Falkenmond fühlte seinen Atem schneller gehen und sein Herz schlagen. »O Yisselda …«
    Langsam ging er auf das Mädchen zu, sein Verantwortungsbewusstsein rang 1 mit seinem Verlangen.
    »Du liebst mich, Dorian, das weiß ich.« sagte sie sanft. »Willst du es leugnen?«
    Das konnte er nicht. Mit einem Kloß in der Kehle sprach er. »Ihr – seid sehr – kühn.« Er versuchte zu lächeln.
    »Ich muss es sein, denn du scheinst mir ungewöhnlich scheu. Denke deshalb nicht, dass ich nicht sittsam zu sein vermag.«
    »Ich bin nicht scheu, Yisselda, aber es kann nicht gut gehen mit uns beiden. Ich bin verdammt. Das Schwarze Juwel …«
    »Was ist dieses Juwel?«
    Zögernd erzählte er ihr alles, auch, dass er nicht wusste, wie lange Graf Brass’ Zauber die Lebenskraft des Juwels zu bannen vermochte. »Du siehst also«, schloss er, »dass alles nur noch schlimmer wäre – für dich und für mich – wenn wir …«
    »Aber dieser Malagigi«, unterbrach sie ihn. »Warum suchst du ihn nicht auf und bittest um seine Hilfe?«
    »Diese Reise würde Monate dauern, also höchstwahrscheinlich ein hoffnungsloses Unterfangen

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