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Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenschwur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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auf Soldateska treffen könntet, auch finden überall Kämpfe statt. Reise mit uns bis Kassel. Von dort an seid ihr dann auf euch allein gestellt, aber dann habt ihr es nicht mehr weit.«
    Johann blickte Erik an und zögerte.
    »Es ist deine Entscheidung. Zwar kann ich deine Bedenken verstehen, aber in unserem Schutz zu reisen bietet auch deiner Tochter und deiner Frau Sicherheit. Davon abgesehen hat Arne eine Verehrerin, die sehr hartnäckig ist«, sagte Gustavsson schmunzelnd.
    Johann seufzte vernehmlich. »Weiber«, schimpfte er sanft.
    Erik nickte. »Ich habe drei Töchter.«
    »Du bist zu bemitleiden«, lachte Johann und reichte ihm die Hand. »Danke für dein Angebot, das ich gerne annehme.«
    »Dann sind wir uns einig«, sagte Erik und schlug ein, als die Kinder schreiend zu ihnen gerannt kamen.
    »Hunger«, riefen sie schon von Weitem.
    »Ich sagte doch, dass der Hunger sie zu uns treiben wird«, lachte Erik und holte Schüsseln und Löffel.
    Johann erblickte seinen Sohn, der auf ihn zugerannt kam und an ihm hochsprang. Als Benjamin ihn anstrahlte und ihm die Arme um den Hals legte, fühlte Johann sich seit Langem wieder glücklich.

• Kapitel 32 •
    Magdalena schlug die Augen auf und wusste sofort, dass dieser Morgen anders war. Sie trat vor das Zelt, wo sie munteres Vogelgezwitscher hörte. Der Frühling war zurückgekehrt, hatte den letzten Schnee tauen lassen und ließ die Sonne von einem wolkenlosen Himmel strahlen, sodass eine wohlige Wärme das Mädchen umfing.
    Sie blinzelte in das Sonnenlicht, als Gustavsson ihr zurief: »Weck deine Eltern. Wir wollen heute weiterreisen.«
    Magdalena nickte und ging zurück in ihre Unterkunft, wo der Vater ihr verschlafen entgegenblickte.
    »Ich habe den Schweden gehört«, sagte er und schwang die Füße von der Bettstatt. Während Johann sein Schuhwerk überstreifte, bat er Magdalena: »Pack unsere Sachen zusammen. Ich werde derweil ein Frühmahl besorgen.«
    Johann ging zum Lagerfeuer, wo Frauen, Kinder und Männer standen, Tunnbröd aßen und heißen Sud tranken.
    »Har du sovit gott?« , fragte ein Schwede, dessen helle Haare in alle Richtungen standen und der breit grinste, sodass seine schmal geschnittenen Augen kaum zu erkennen waren. Fragend blickte Johann zu Gustavsson, der übersetzte:
    »Lars will wissen, ob du gut geschlafen hast.«
    Johann nickte und murmelte: »Danke der Nachfrage.«
    »Wir haben fabelhaftes Reisewetter«, erklärte Erik und reichte ihm Brot und einen Becher Kräutergetränk, als Arne hinzutrat und sagte: »Ich habe gehört, dass wir einen Teil der Strecke gemeinsam reisen werden.«
    Erneut nickte Johann und blickte den jungen Mann misstrauisch an.
    »Das ist eine gute Entscheidung. So kann ich mich weiter um deine Wunde und um die Erkältung deiner Frau kümmern.«
    »Mir geht es gut. Ich benötige deine Hilfe nicht länger«, erwiderte Johann barsch.
    Arne sagte kein Wort.
    Beide Männer tranken stumm ihr Morgengetränk, als plötzlich verhaltenes Gemurmel einsetzte.
    Johann blickte hinter sich und sah Brigitta, die sich zu ihren Landsleuten ans Feuer gesellte. Er bemerkte, dass ihr die Männer begehrliche Blicke zuwarfen, während einige Frauen sie eifersüchtig ansahen.
    Nur Arne schien für ihre Reize unempfänglich zu sein, denn er wandte sich ab und sagte zu Johann: »Wenn du erlaubst, werde ich nach deiner Frau sehen.«
    »Brigitta, möchtest du Kräutersud und Tunnbröd?«, fragte Erik freundlich.
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein, danke! Stimmt es, dass wir heute weiterreisen?«
    Gustavsson nickte. »Unsere Leute sind gesund, und das Wetter ist besser geworden. Es gibt keinen Grund, länger zu warten.«
    »Sehr schön!«, flüsterte Brigitta und blickte zu dem Zelt, in dem Arne verschwunden war. »Dann werde ich Ingeborg sagen, dass wir zusammenpacken und die Pferde einspannen.« Als sie sich umdrehte, fiel ihr Blick auf Johann.
    »Ihr werdet sicher auch weiterreisen. Habt ihr eine weite Strecke vor euch?«, wollte sie wissen.
    Bevor Johann antworten konnte, übernahm Erik das Wort. »Da die Familie eine Strecke weit dieselbe Richtung nimmt wie wir, wird sie in unserem Schutz reisen. So kann sich Arne weiter um Johanns Frau kümmern.«
    Brigittas Blick erstarrte. Sie hatte Mühe, sich zu beherrschen und nicht aufzubrausen. Während ihre Augen freundlich blickten, presste sie die Hände zu Fäusten, die sie in ihren weiten Ärmeln versteckte. »Das ist ein vortrefflicher Plan«, sagte sie schließlich und sah Erik

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