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Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenschwur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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kenne diesen Schmerz, der hier drinnen sitzt«, sagte sie und zeigte auf ihre Brust.
    Ihre Tochter zog die Augenbrauen zusammen. »Woher weißt du, dass es mir da wehtut?«
    »Du bist in Arne verliebt!«, erklärte Franziska lächelnd und strich ihrer Tochter über die Schulter, die entsetzt den Kopf schüttelte.
    »Ich kenne ihn kaum, warum sollte ich mich in ihn verliebt haben? Außerdem mag ich ihn nicht besonders«, erklärte das Mädchen so heftig, dass ihre Mutter schmunzeln musste. Als Magdalena ihrer Mutter in die Augen blickte, sagte sie leise: »Selbst wenn du recht hättest: Meine Liebe zu ihm hätte keine Zukunft. Er ist nicht nur Schwede, sondern auch bereits vergeben, und außerdem werde ich ihn schon bald niemals wiedersehen.«
    »Ach, mein Kind«, seufzte Franziska. »Wir Mütter wollen euch vor allem beschützen. Doch vor unglücklichem Verliebtsein gibt es keinen Schutz«, versuchte sie ihre Tochter zu trösten, der Tränen über die Wange rollten.
    • •
    Gegen Mittag setzte sich der Tross aus mehreren Fuhrwerken und Reitern in Bewegung. Mitten unter ihnen befand sich Johann mit seiner Familie. Obwohl Arne es ihm angeboten hatte, ließ er sich weder einen frischen Verband anlegen, noch erlaubte er dem Schweden, ihm behilflich zu sein. Auch als Arne ihm vorschlug, sich auf der Ladefläche auszuruhen und ihm das Lenken der Pferde zu überlassen, antwortete Johann gereizt:
    »Ich bin gesund und kann das selbst übernehmen.«
    Magdalena saß neben ihrem Vater, während ihre Mutter aufrecht auf der Ladefläche saß und ihr Gesicht der Sonne entgegenstreckte. Benjamin hatte so lange gebettelt, mit den schwedischen Kindern reisen zu dürfen, bis sein Vater entnervt zustimmte. Nun fuhr er zwei Wagen vor ihrem Fuhrwerk und saß lachend inmitten der Blondschöpfe. Immer wieder lehnte sich der Junge über die Seitenteile der Ladefläche und winkte Magdalena zu, die freudig zurückwinkte.
    »Er scheint das furchtbare Ereignis überwunden zu haben. Dank der fremden Kinder wirkt er glücklich«, sagte sie zu ihrem Vater, der nickte.
    »Ich bin dankbar, dass wir alle den Überfall heil überstanden haben und dass es deiner Mutter besser geht«, sagte er, und Magdalena wusste, was ihr Vater meinte. Mit leiser Stimme fügte er hinzu: »Auch wenn ich mir bewusst bin, dass ich euch alle in Gefahr gebracht habe, so weiß ich auch, dass es die richtige Entscheidung war, aus Wellingen fortzugehen.«
    Magdalena dachte einen Augenblick nach und erzählte ihrem Vater von dem Gespräch mit Franziska vom Tag zuvor: »Ich habe gestern mit Mutter über Johannes gesprochen. Sie scheint seinen Tod endlich anzunehmen und sich nicht mehr die Schuld dafür zu geben.«
    Überrascht sah Johann seine Tochter an. »Das ist wunderbar. Es war mir stets unbegreiflich, dass deine Mutter sich für Johannes’ Tod verantwortlich fühlte. Ich habe ihr nie Vorwürfe gemacht. Für dieses Unglück konnte niemand etwas. Sie hat ihn abends in seine Krippe gelegt, und am nächsten Morgen war dieser muntere kleine Kerl tot. Es gab keine Anzeichen, dass er krank war und sterben würde. Johannes hatte nicht einmal einen Schnupfen gehabt.«
    Johann schluckte schwer und griff nach der Hand seiner Tochter. »Zum Glück haben wir dich und Benjamin. Dank euch können deine Mutter und ich weiterleben.«
    Magdalena winkte ihrem Bruder zu, der sich wieder bemerkbar machte. Benjamin legte beide Hände als Trichter vor den Mund und schrie: »Trevlig resa!«
    »Wir verstehen dich nicht!«, rief Magdalena zurück.
    »Er wünschte euch eine gute Reise!«, lachte Gustavsson, der sein Pferd neben das Fuhrwerk gelenkt hatte.
    »Bis sich unsere Wege trennen, ist mein Sohn ein halber Schwede geworden«, brummte Johann und schüttelte den Kopf.
    »Wäre das so schlimm?«, fragte Erik und grinste breit.
    »Ich denke, es gibt Schlimmeres«, erklärte Franziska, die das Gespräch mit angehört hatte. Sogleich drehte Johann ungestüm den Kopf nach hinten und stöhnte im selben Augenblick jämmerlich auf. Er griff sich an den Hals, wo ein dünner Blutfaden unter dem Tuch sichtbar wurde.
    Franziska kniete sich erschrocken hinter ihn und hob seitlich den Verband an. »Verdammt, Johann«, schimpfte sie. »Die Wundkruste ist aufgeplatzt, und deine Verletzung blutet wieder.«
    »Es brennt höllisch«, klagte er und presste die Hand auf das Tuch.
    »Ich werde Arne holen«, sagte Erik und zügelte sein Pferd, sodass er nach hinten abfiel, wo sein junger Freund mit zwei weiteren

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