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Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Der Hexenschwur: Roman (German Edition)

Titel: Der Hexenschwur: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deana Zinßmeister
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des Eingangs zur Seite, sodass sie eintreten konnten.
    »Wessen Unterkunft ist das?«, fragte Franziska und schaute sich neugierig um.
    »Zwei Soldaten haben hier gewohnt, die nun in ein kleines Zelt umgezogen sind.«
    »Freiwillig?«
    »Ich habe mit etwas Geld nachgeholfen«, gab Arne zu.
    »Das werde ich dir zurückzahlen«, versprach Johann.
    »Ich habe dir bereits erklärt, dass ich dein Geld nicht will«, erwiderte Arne und sah Johann verächtlich an.
    »Wie lange werden wir rasten?«, fragte Franziska hastig, bevor ihr Mann aufbrausend werden konnte.
    Arne zuckte mit den Schultern. »Das kann ich dir nicht sagen, denn ich habe noch keine Anweisung erhalten. Allerdings denke ich, dass wir uns morgen ausruhen können, bevor es weiter nach Göttingen geht.«
    »Wie weit ist die Stadt entfernt?«, fragte Magdalena und schaute Arne unglücklich an.
    »Wenn wir mit dem Heer ziehen, benötigen wir vier bis fünf Tage. Reist man allein, sind es weniger als zwei Tage.«
    Johann überlegte. »Ich weiß, dass man von Kassel aus in Richtung Osten auf den Ort Allendorf stößt.« Er blickte Franziska an. »Kannst du dich daran erinnern, dass wir damals, als wir unsere Heimat verließen, bei Eschwege über die Werra wollten, dann aber durch den Ort Allendorf ins Hessenland gelangten?«
    »Ich kann mich noch an alles erinnern«, sagte Franziska, und ein zaghaftes Lächeln legte sich um ihre Augen. »Allendorf und Eschwege grenzen ans Eichsfeld. Von dort können wir über den Hülfensberg nach Hause gelangen«, erklärte sie, und Johann nickte.
    Arne hatte ihnen zugehört und versuchte sie umzustimmen: »Bedenkt, dass jeder Tag, den ihr unter unserem Schutz steht, euch für die weitere Reise allein stärken wird.«
    »Ja, das mag stimmen, aber ich bin jetzt zu müde, um eine Entscheidung zu treffen«, erklärte Franziska und gähnte hinter vorgehaltener Hand.
    Arne blickte sich in dem Zelt um und sagte: »Es fehlen Decken, Teller, Becher und Löffel für zwei weitere Personen. Magdalena, hilfst du mir, die Sachen aus einer anderen Unterkunft herzubringen?« Er sah das Mädchen inständig bittend an.
    Sofort widersprach Johann: »Ich werde dich begleiten.«
    »Es wäre mir lieber, wenn du auf deine Frau und deinen Sohn achten würdest für den Fall, dass sich einer der Soldaten in diese Unterkunft verirren sollte. Außerdem müssen wir nur drei Zeltreihen weiter«, erklärte Arne und schaute Johann spöttisch an, der mürrisch nachgab.
    Magdalena folgte Arne durch die Zeltreihen, als er sie plötzlich zur Seite zog und ohne Vorwarnung küsste. Überrascht riss sie die Augen auf. Ebenso schnell schloss sie die Lider wieder und gab sich dem Kuss hin.
    Als Arne sich von ihr löste, presste er seine Stirn gegen ihre. »Während der letzten Tage glaubte ich wahnsinnig zu werden, weil ich dich nicht berühren durfte«, flüsterte er schwer atmend.
    Magdalena schmiegte sich in seine Arme und wollte vor Freude jubilieren, doch stattdessen fragte sie: »Was ist mit deiner Freundin Brigitta?«
    Arne blickte sie erstaunt an. »Sie ist nicht meine Freundin. Ich habe nichts mit ihr zu tun. Wie kommst du darauf?«
    Magdalena zuckte unsicher mit den Schultern, als Arne seinen Kopf zu ihr beugte und ihr gestand: »Ich habe mich unsterblich in dich verliebt. Du hast mein Herz erobert. Ich glaube, ich bin dir verfallen. Lange habe ich versucht, mich gegen meine Gefühle zu wehren, aber ich kann es nicht.« Er zog sie an sich und küsste sie erneut.
    Magdalena erwiderte leidenschaftlich Arnes Kuss, doch als sie sich voneinander lösten, wisperte sie: »Unsere Wege werden sich bald trennen. Was wird dann aus uns werden?« Das Glück, das sie vor wenigen Augenblicken gespürt hatte, wandelte sich in Angst, und sie legte verzweifelt den Kopf an Arnes Brust.
    »Ich weiß es nicht, aber mir wird eine Lösung einfallen, min älskling «, sagte er leise.
    Fragend blickte Magdalena zu ihm auf. »Min älskling?«
    Arne schmunzelte und übersetzte: »Mein Schatz!«
    Auf der anderen Seite des Zeltes, vom Schatten verschluckt, stand Brigitta. Obwohl Arne und das Mädchen leise gesprochen hatten, konnte die Marketenderin jedes Wort verstehen. Das schlechte Gefühl, verloren zu haben, breitete sich in ihrem Kopf aus, ebenso Trauer, weil Arne eine andere begehrte. Brigitta war versucht aufzugeben, doch so schnell wollte sie nicht kapitulieren. Die Deutschen können nicht bei uns bleiben. Und je eher sie abhauen, desto schneller wird Arne dieses Mädchen

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