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Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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sagte die Stimme. »Ihr alle drei seid Narren. Ihr haltet euch für Zauberer, nur weil ihr ein bißchen mit den Kräften herumspielen könnt, die ich euch lieh! Ihr irrt euch. Ihr seid nichts, Donhill, nichts! Craven ist kein unwissender Tropf wie die, die vor ihm herkamen. Diese konntet ihr töten, aber Craven ist ein Hexer – seine Macht ist der euren ebenbürtig, wenn nicht überlegen.«
    »Ein ... Hexer?« entfuhr es Donhill ungläubig. »Dieses ... Kind?«
    »Er weiß es selbst noch nicht, aber er beginnt die Kraft, die in ihm schlummert, bereits zu ahnen. Die Macht hat nichts mit dem Alter zu tun, Donhill. Schon bald wird er seine volle Stärke entdecken und seine Kräfte entwickeln. Er könnte zu einer Gefahr für uns alle werden. So weit darf es nicht kommen. Du mußt ihn töten.«
    »Aber wie?« keuchte Donhill. »Wenn selbst das Craal versagt ...«
    »Es wird nicht versagen. Es hat seine Spur aufgenommen und wird ihn töten. Deine einzige Aufgabe ist es, ihn festzuhalten. Ich hoffe, wenigstens das gelingt dir.«
    Donhill bemerkte die unausgesprochene Drohung sehr wohl, reagierte aber nicht darauf. Leymans Schicksal hatte ihm deutlich gezeigt, wie wenig den Mächten, mit denen sie sich eingelassen hatten, ein Menschenleben galt.
    »Und ... die Bestie?« fragte er stockend.
    Wieder lachte die Stimme, aber diesmal war es ein eindeutig zynisches Lachen. »Du hast sie gerufen, Donhill, und sie wird kommen. Wenn Craven und seine Begleiter um Mitternacht noch leben, wird sie kommen. Aber ich weiß nicht, ob sie sich mit diesen sieben zufriedengeben wird, wenn sie einmal Blut geschmeckt hat. Du verstehst?«
    Donhill schluckte mühsam. Er verstand.
    Und ob er verstand!
    ** *
    Wie ich den Weg zum Hotel zurückfand, wußte ich hinterher selbst nicht mehr zu sagen. Leymans Kolonialwarenladen ging hinter mir in Flammen auf; zehnmal schneller, als normal gewesen wäre. Das Feuer, das der Blutdämon entfacht hatte, mußte in den bis zum Bersten vollgestopften Regalen und Ständern reiche Nahrung finden, denn als ich das Hotel – das am entgegengesetzten Ende der gleichen Straße lag – erreichte, quollen bereits schwere schwarze Rauchwolken aus den geborstenen Fenstern, und die ersten Stichflammen züngelten auf die Straße hinaus. Wenn Leyman sich noch in dieser Hölle aufhielt, dann war er rettungslos verloren.
    Genau wie ich, wenn ich noch lange hier herumstand ...
    Ich riß mich gewaltsam von dem gleichermaßen erschreckenden wie faszinierenden Bild los, stürmte ins Hotel und rannte auf die breite Treppe am entgegengesetzten Ende des Raumes zu. Der Portier versuchte vergeblich, mich zurückzurufen, aber auf halben Wege fiel mir ein, daß ich weder Bannermanns Zimmernummer noch die seiner Männer wußte. Ich machte auf dem Absatz kehrt, hetzte, immer drei, vier Stufen auf einmal nehmend, die Treppe wieder herunter und auf den verdutzt dreinblickenden Mann zu.
    »Bannermann!« keuchte ich. »Captain Bannermann und seine Männer – wo sind sie?«
    Der Mann starrte mich an, schwieg aber beharrlich. Wütend hob ich die Hand, um ihn beim Kragen zu packen und die Antwort aus ihm herauszuschütteln, tat es aber dann doch nicht, sondern drehte statt dessen das Gästebuch herum und ließ meinen Zeigefinger über die Seite wandern.
    »Aber Sir!« protestierte der Portier. »Das ... das geht doch nicht!« Er versuchte mit zitternden Fingern nach dem Buch zu greifen, aber ich schlug seine Hand einfach beiseite und suchte weiter.
    »Sie sehen doch, daß es geht.« Ich hatte gefunden, wonach ich gesucht hatte. Bannermann und seine fünf Leute bewohnten drei Zimmer auf der ersten Etage, direkt nebeneinander. Ein viertes war auf meinen Namen reserviert.
    Ich klappte das Buch zu, legte eine Fünf-Pfund-Note obenauf und schob ihm beides über die Theke zurück. »Streichen Sie die Reservierungen«, sagte ich hastig. »Wir reisen wieder ab.«
    »Aber Sir – das geht doch nicht!« kreischte der Portier. Wahrscheinlich war das sein Lieblingssatz. Ich schluckte die Antwort, die mir auf der Zunge lag herunter, fuhr herum und rannte zum zweiten Mal die Treppe hinauf.
    Ich hatte Glück; wenigstens diesmal. Bannermann war gleich im ersten Zimmer, in das ich kam. Er lag, rücklings ausgestreckt und noch vollständig angekleidet, auf einem der beiden Betten. Er schrak sofort hoch, als er mein Eintreten bemerkte, aber sein Blick war verschleiert, und im ersten Moment schien er mich nicht zu erkennen.
    »Bannermann!« keuchte ich. »Wachen

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