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Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe
Autoren: Verschiedene
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knapper Not einem Mordanschlag entkommen, und sie werden es wieder versuchen.«
    Bannermann sah sich im Zimmer um, als erwache er aus einem tiefen, von üblen Träumen geplagten Schlaf. »Gut«, murmelte er. »Gehen Sie ... ins Nebenzimmer und holen Sie Ford und Billings. Ich ... rufe die anderen.«
    Ich verließ das Zimmer, stürmte über den Gang und betrat ohne anzuklopfen einen der anderen Räume. Die beiden Matrosen lagen komplett angezogen auf ihren Betten und schliefen; ich mußte sie mit aller Macht schütteln und anschreien, um sie wach zu bekommen, und selbst dann war ich mir nicht sicher, ob sie meine Worte wirklich verstanden.
    Das Läuten der Brandglocke war lauter geworden, als wir zu dritt auf den Flur hinausstürmten, und von der Straße wehten die aufgeregten Stimmen zahlreicher Menschen herauf. Die ganze Stadt schien auf den Beinen zu sein, um den brennenden Laden zu löschen. Auch Bannermann und die drei anderen Männer waren bereits wieder auf dem Korridor.
    Ohne ein weiteres Wort fuhr ich herum, stürmte an Bannermann vorbei auf die Treppe zu – und prallte zurück.
    Wir waren nicht mehr allein!
    Der Fäulnisgeruch und das Tappen von Schritten wären nicht einmal mehr nötig gewesen, um mir zu sagen, daß außer uns noch jemand – oder etwas! – im Treppenhaus war ...
    »Craven – was ist los?«
    Bannermann berührte mich unsanft an der Schulter und schüttelte mich. Ich starrte ihn an, versuchte etwas zu sagen, bekam aber nur ein hilfloses Krächzen heraus. Bannermanns Augen wurden schmal, während er an mir vorbei zur Treppe hinabsah.
    »Was ist das?« murmelte er.
    »Sie ... Sie spüren es auch?« fragte ich. Bannermann nickte verkrampft. Seine Hände spielten nervös an seiner Jacke.
    »Was ist das?« murmelte er erneut. »Dieser Gestank, und ... die Schritte.«
    Der Unsichtbare war näher gekommen. Wie eine Pestwolke wehte sein Gestank zu uns hinauf, und wenn man angestrengt lauschte, konnte man hören, wie die ausgetretenen Holzstufen unter seinem Gewicht knarrten. Auch Bannermanns Männer schienen die Annäherung des Unheimlichen zu spüren. Keiner von ihnen sagte auch nur ein Wort, aber ich sah, wie die Nervosität auf ihren Gesichtern wuchs.
    »Zurück!« befahl Bannermann. »Wir müssen einen anderen Weg finden. Weg hier!«
    Die Männer gehorchten stumm, und selbst ich fügte mich widerspruchslos seinen Anweisungen. Ich war beinahe froh, daß plötzlich jemand da war, der mir sagte, was ich zu tun hatte. Schritt für Schritt wichen wir zurück, bis wir das Ende des Ganges erreicht hatten. Das unsichtbare Etwas folgte uns, aber langsamer und in großem Abstand, fast, als schrecke ihn die Anwesenheit einer so großen Zahl von Menschen ab. Allmählich glaubte ich unter den Schritten das Geräusch schwerer, hechelnder Atemzüge zu vernehmen. Ein Laut wie das Schnüffeln eines übergroßen Bluthundes ...
    »Das ... das ist eine Falle«, stammelte einer der Männer. »Hier kommen wir nie mehr lebend raus.«
    »Billings!« sagte Bannermann scharf. »Reißen Sie sich zusammen!«
    Billings schluckte. Sein Blick flackerte unstet, und seine Hände vollführten kleine, ängstliche Bewegungen, ohne daß er sich dessen überhaupt bewußt schien.
    »Wir werden sterben!« keuchte er. »Wir ... wir werden alle sterben, Captain. So wie die, die auf der LADY zurückgeblieben sind! Das ... das Ungeheuer wird uns holen, uns alle.«
    Bannermann fuhr herum, packte ihn ohne ein weiteres Wort bei den Rockaufschlägen und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige. »Jetzt reicht es, Billings«, sagte er scharf. »Sie werden sich zusammenreißen, Sie verdammter Narr, oder ich prügele den Verstand in Ihren Dickschädel zurück!« Er hob die Hand, als wolle er seine Ankündigung unverzüglich in die Tat umsetzen. Billings stieß ein helles, wimmerndes Geräusch aus, hob schützend die Hände über den Kopf und preßte sich gegen die Wand. Bannermann schnaubte und ließ die Faust sinken. »Okay«, sagte er laut. »Jeder hat das Recht, einmal durchzudrehen, aber jetzt reißt euch zusammen. Wir müssen irgendwie hier heraus. Schlimmstenfalls klettern wir aus dem Fenster. Also ...«
    Es ging zu schnell, als daß irgendeiner von uns noch Gelegenheit gefunden hätte, auch nur einen Finger zu rühren. Billings stieß sich mit einer blitzartigen Bewegung von der Wand ab, rannte Bannermann schlichtweg über den Haufen und lief, aus Leibeskräften schreiend und wie ein Wahnsinniger um sich schlagend, auf die Treppe zu.
    Er
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