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Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe

Titel: Der Hexer - GK571 - Tyrann aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verschiedene
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er.
    »Satan!« wimmerte O’Banyon. »Du ... du bist gekommen, um mich zu holen!«
    Ein leises, dunkles Lachen antwortete ihm. Aus dem Schatten auf der Tür war mittlerweile das Bild eines Menschen geworden; das gut zwei Meter große, dreidimensionale farbige Bild eines schlanken Mannes in altertümlicher, aber durchaus geschmackvoller Kleidung. Sein Gesicht war schmal und von einem dünnen, sorgsam ausrasierten King-Arthur-Bart eingerahmt. Über seinem rechten Auge zog sich ein drei Finger breiter, wie ein erstarrter gezackter Streifen schlohweißen Haares bis fast zum Scheitel hinauf.
    Und dann machte das Bild einen Schritt und trat aus der Tür heraus in die Zelle hinein ... O’Banyon kreischte, fuhr hoch und preßte sich gegen die Wand, so fest er konnte. In seinen Augen flackerte der Wahnsinn. »Nein!« keuchte er. »Geh! Geh weg! Laß mich!« Er krümmte sich, verbarg den Kopf zwischen den Armen und streckte der Erscheinung abwehrend die Hände entgegen. Aus seinem Mund drangen unartikulierte, wimmernde Laute.
    Der Fremde blieb einen Herzschlag lang hoch aufgerichtet vor O’Banyons Bett stehen, schüttelte dann
    den Kopf und berührte den Mann flüchtig an der Schulter.
    O’Banyon hörte auf zu kreischen. Langsam, noch immer am ganzen Leib wie Espenlaub zitternd, aber schon wieder halbwegs beherrscht, richtete sich O’Banyon auf und starrte zu der Erscheinung hoch. Seine Lippen bebten, und seine Augen waren unnatürlich geweitet.
    Der Fremde lächelte. »Geht es besser?« fragte er. Seine Stimme klang dunkel und irgendwie seltsam, als käme sie von weit, weit her, aber nicht unbedingt unfreundlich.
    »Wer sind Sie?« wisperte O’Banyon. »Und wie ... wie kommen Sie hierher?«
    »Mein Name ist Andara«, antwortete der Fremde. Er lächelte erneut, ging mit gemessenen Schritten um die Pritsche herum und ließ sich an ihrem Fußende auf die Bettkante sinken. Als er durch den schmalen Streifen flirrenden Lichtes schritt, der durch das Fenster hereinfiel, sah O’Banyon, daß das Licht durch seinen Körper hindurchschimmerte, als wäre er nichts als ein Trugbild.
    »Und was die Frage angeht, wie ich hierherkomme«, fuhr Andara fort, »das ist eine lange Geschichte, und ich fürchte, mir bleibt nicht die Zeit, sie zu beantworten. Aber ich bin nicht Ihr Feind, O’Banyon.«
    O’Banyon schluckte krampfhaft.
    »Sie ... Sie kennen mich?« fragte er.
    Andara nickte. »Ja. Sie und Ihren Freund.«
    »Steven?« O’Banyon setzte sich kerzengerade auf und sank mit einem neuerlichen Keuchen zurück, als die Kette abermals tief in sein Handgelenk schnitt. Andara beugte sich vor und berührte die Handschelle mit zwei Fingern. Für den Bruchteil einer Sekunde glühte der metallene Ring auf wie unter einem inneren Feuer. Dann verschwand er.
    O’Banyon starrte fassungslos auf sein Handgelenk. »Gott!« keuchte er. »Wie ... wie haben Sie das gemacht?!«
    »Auch für diese Antwort bleibt im Moment keine Zeit, fürchte ich«, sagte Andara. »Glauben Sie mir einfach, daß ich Ihr Freund bin und nur Ihr Bestes will, O’Banyon. Ich werde Sie aus diesem Gefängnis befreien.«
    O’Banyon starrte sein Gegenüber an, suchte vergeblich nach Worten und sah sich dann mit einem Blick um, als nehme er seine Umgebung erst jetzt zum ersten Mal wahr. Auf seinem Gesicht begann ein tiefer, mit Grauen gepaarter Schrecken zu erwachen. »Steve«, murmelte er. »Das ... das Ungeheuer. Es ... es hat ihn umgebracht.«
    Andara nickte ernst. »Ich fürchte ja.«
    O’Banyon schwieg einen Moment. Seine Stimme klang gepreßt, als er weitersprach, aber in seinem Blick flackerte der Wahnsinn. »Dann ... dann habe ich all das wirklich erlebt?« murmelte er. »Ich bin nicht verrückt? Ich ...«
    Andara lächelte. »Nein, O’Banyon, das sind Sie gewiß nicht. Donhill und die anderen haben versucht, Ihnen das einzureden, aber es ist alles wahr.«
    »Dann ist Steve wirklich tot«, murmelte O’Banyon.
    »Ja. Aber es war nicht Ihre Schuld, daß er gestorben ist, O’Banyon«, antwortete Andara. »Man hat Ihnen übel mitgespielt, Ihnen und Ihrem Freund. Donhill und die anderen wußten, daß die Bestie dort draußen im See auf Sie lauert. Ihr Freund wurde geopfert. Auch Sie sollten sterben.«
    O’Banyon atmete hörbar ein. Seine Hände zuckten. »Warum ... erzählen Sie mir das alles?« fragte er halblaut. »Warum helfen Sie mir, Andara?«
    »Weil ich Ihre Hilfe brauche, O’Banyon«, antwortete Andara ernst. »Donhill und seine Freunde sind Verbrecher,

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